In der Mathematik ist eine perfekte Potenz (vom englischen perfect power) eine natürliche Zahl, die ein Produkt mehrerer gleicher natürlicher Faktoren ist. Mit anderen Worten: Sie ist eine ganze Zahl, die als Quadrat oder eine höhere ganzzahlige Potenz einer anderen ganzen Zahl größer als 1 ausgedrückt werden kann.
Etwas mathematischer formuliert:
ist eine perfekte Potenz, wenn mit existieren, sodass gilt. In diesem Fall nennt man eine perfekte -te Potenz.
Die kleinsten perfekten Potenzen sind die folgenden:
Dabei fällt auf, dass man gewisse perfekte Potenzen auf mehrere Arten darstellen kann, wie zum Beispiel oder .
Eine Folge von perfekten Potenzen kann erzeugt werden, indem man alle möglichen Werte für und durchgeht. Die kleinsten perfekten Potenzen sind die folgenden (inklusive der doppelten wie zum Beispiel und ):
An der vierten Stelle obiger Liste steht die Zahl 125. Das bedeutet, dass es unter genau 125 perfekte Potenzen gibt. Dabei wird die 0 nicht mitgezählt, die 1 aber schon, die ebenfalls.
Die folgende Tabelle zeigt alle perfekten Potenzen mit und :
Jede perfekte Potenz kann man auch als Primzahlpotenz (mit prim) darstellen.
Beweis:
Sei eine perfekte Potenz mit einer zusammengesetzten Zahl (wobei prim ist). Dann ist . Somit kann man jede perfekte Potenz auch als Primzahlpotenz mit darstellen.
Sei die vollständige Primfaktorzerlegung von mit verschiedenen Primzahlen . Dann gilt:
ist eine perfekte Potenz genau dann, wenn ist, wobei mit der größte gemeinsame Teiler gemeint ist.
Beispiel:
Sei . Dann ist . Die Zahl ist daher eine 12-te Potenz (und somit auch eine 6. Potenz, eine 4. Potenz, eine Kubikzahl und eine Quadratzahl, weil 6, 4, 3 und 2 jeweils Teiler von 12 sind). Also ist eine perfekte Potenz, nämlich .
Die unendliche Reihe der Kehrwerte der perfekten Potenzen (inklusive der mehrfachen wie zum Beispiel ) ergibt 1:
Nach Leonhard Euler hat Christian Goldbach in einem mittlerweile verloren gegangenen Brief gezeigt, dass die unendliche Summe von , wobei wieder die perfekten Potenzen ohne 0 und 1 und ohne die doppelten sind, gleich 1 ergibt (der sogenannte Satz von Goldbach–Euler):[2]
Dieser Satz wurde erstmals von Leonhard Euler um 1740 unter dem Namen „Variæ observationes circa series infinitas“ publiziert, allerdings wurde er von ihm und Goldbach, wenn man moderne mathematische Maßstäbe anwendet, nicht ganz exakt, aber dafür intuitiv bewiesen.[3]
Es gibt viele verschiedene Arten, um zu erkennen, ob eine gegebene natürliche Zahl eine perfekte Potenz ist oder nicht.
Die einfachste Methode ist die, dass man alle möglichen primen Werte für die Hochzahl über jeden der Teiler von hinweg betrachtet, bis zu (dabei ist der der Zweierlogarithmus, also der Logarithmus von zur Basis 2).
Beispiel:
Seien die Teiler der zu untersuchenden Zahl . Dann muss zumindest einer der Werte gleich sein, wenn tatsächlich eine perfekte Potenz sein soll.
Sei . Diese Zahl hat die echten Teiler und (1 und 117649 sind keine echten Teiler). Es ist weiters (es ist ) und somit kommen als Potenzen nur Primzahlen in Frage, die kleiner als 16 sind, also 2, 3, 5, 7, 11 und 13. Man muss also für alle 5 echten Teiler je 6 Potenzen, also insgesamt 30 Potenzen bis ausrechnen (also ) und kontrollieren, ob man als Ergebnis erhält (wobei man vor allem bei höheren Teilern nicht alle primen Potenzen durchprobieren muss, weil man eine viel zu hohe Zahl erhalten würde). Schon bei der achten Kontrolle, bei , kann man erkennen, dass es sich bei tatsächlich um eine perfekte Potenz handelt. Würde man niemals mit diesen 30 Potenzen die Zahl herausbekommen, so wäre keine perfekte Potenz.