Petrus Berchorius (auch Petrus Bercharius oder Petrus Bercorius oder Petrus Berthorius, frz. Pierre Bersuire oder Pierre Bercheure oder Pierre Berchoire) (* in Saint-Pierre-du-Chemin; † 1362) war ein französischer Autor moralischer und enzyklopädischer Werke.
Berchorius wurde in Saint-Pierre-du-Chemin (Departement Vendée) geboren und trat schon jung den Franziskanern bei, wechselte dann aber in den Benediktinerorden in das Kloster Maillezais (Vendée).
Um 1320 begleitete er seinen Abt nach Avignon, dem damaligen Sitz des Papstes. In dieser Zeit entstanden seine enzyklopädischen Werke. Hier begegnete er Petrarca, den er in seinen Werken mit hohem Lob erwähnt. Auch Petrarca tut es ihm darin in seinen Werken gleich.
Buchmalerei in einer mittelalterlichen Handschrift des Geschichtswerks des Livius in der französischen Übersetzung von Berchorius. Die Handschrift gehörte König Karl V. von Frankreich. Abgebildet sind Szenen der Gründung Roms und ihrer Vorgeschichte. Paris, Bibliothèque Sainte-Geneviève, Ms. 777, fol. 7r (um 1370)
Der Welt Tummel- und Schaw-Platz ; Sampt der bitter-süssen Warheit ; Darinn mit Einführung viel schöner und fürtrefflicher Discursen nicht allein die Natürliche … Eygenschafften und Geheimnussen der fürnembsten Creaturen … erkläret … werden. Acht Theil begreiffent, durch Aegidium Albertinum, Bayrischen Secretarium colligiert. Krüger, Augspurg u. a. 1612 und öfter (1048 S.)
Dieter Blume, Christel Meier-Staubach (Hrsg.): Petrus Berchorius und der antike Mythos im 14. Jahrhundert. Band 1: Die Metamorphosen Ovids in der Deutung des Petrus Berchorius und in den italienischen Bildzyklen des 14. Jahrhunderts. Band 2: Der ,Ovidius moralizatus': Ausgabe, Übersetzung, Kommentar. De Gruyter, Berlin / New York 2021.