Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 17′ N, 9° 22′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Tübingen | |
Landkreis: | Reutlingen | |
Höhe: | 748 m ü. NHN | |
Fläche: | 54,09 km2 | |
Einwohner: | 1525 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 28 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 72539 | |
Vorwahlen: | 07388, 07373 | |
Kfz-Kennzeichen: | RT | |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 15 058 | |
LOCODE: | DE PY6 | |
Gemeindegliederung: | 6 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstr. 25 72539 Pfronstetten | |
Website: | www.pfronstetten.de | |
Bürgermeister: | Manuel Maier | |
Lage der Gemeinde Pfronstetten im Landkreis Reutlingen | ||
Pfronstetten ist eine Gemeinde im Landkreis Reutlingen in Baden-Württemberg.
Pfronstetten liegt auf der Schwäbischen Alb, etwa 25 Kilometer südlich von Reutlingen.
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Gemeinde Pfronstetten, sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt und gehören zum Landkreis Reutlingen sowie den Landkreisen Biberach¹ und Sigmaringen.²
Hohenstein, Hayingen, Zwiefalten, Langenenslingen¹, Gammertingen² und Trochtelfingen.
Zur Gemeinde Pfronstetten mit den bis zur Gemeindegebietsreform in Baden-Württemberg selbstständigen Gemeinden Aichelau, Aichstetten, Geisingen, Huldstetten und Tigerfeld gehören insgesamt sieben Dörfer und Höfe. Zu den Gemeindeteilen Aichelau, Aichstetten, Geisingen, Huldstetten und Pfronstetten gehören jeweils nur die gleichnamigen Dörfer. Zum Gemeindeteil Tigerfeld gehören das Dorf Tigerfeld und der Hof St. Georgenhof.
Im Gemeindegebiet liegen mehrere abgegangene Orte: Die beiden Orte Höfle und Niklausenweiler im Gemeindeteil Aichelau. Niklausenweiler wurde Ende des 18. Jahrhunderts als Ziegelhütte erbaut, bestand jedoch nicht lange, der Ort war nach dem Abt Nikolaus von Zwiefalten benannt. Im Gemeindeteil Pfronstetten liegen die Wüstungen Hendelheim oder Hendenheim – der Ort wurde 1352 als Hendenhain erwähnt, der Ortsname ist noch als Flurname erhalten –, Schäfbuch – der Ort wurde im 11. und 12. Jahrhundert als Schefbuoch und Scepbouch erwähnt – und Wolfriedeshalden, das im 11. Jahrhundert als Wolfridushaldun Erwähnung fand.[2]
Pfronstetten hat insgesamt 15 zumeist kleinere Landschaftsschutzgebiete. Zumeist handelt es sich um frühere Schafweiden und Wacholderheiden(-reste). Die Gebiete werden unter den Bezeichnungen Hinter Gleinsgelesberg, Klessenbergtrieb, Fuchslochhalde, Ruckenhalde, Steighalde, Vöhrensteig, Maientäle, Ehestetter Buckel (Schaiwiesen), Sommerschafweide hinter Feilhau, Sommerschafweide in Zwiesel und Au, Sommerschafweide auf Hungermauern, Öde am Schloßburren, Sommerschafweide im Buch, Sommerschafweide am Tobelburren, Birkenweide ob der Warth, Sommerschafweide Kleiner Kapf und Tal, Sommerschafweide im Heinach und Sommerschafweide am Fetzenried geführt. Die Gemeinde hat zudem Anteil am FFH-Gebiet Glastal, Großer Buchwald und Tautschbuch[3]
Graf Heinrich von Veringen verkaufte 1287 dem Kloster Bebenhausen ein Gut zu Tigerfeld. 1297 schenkte er gemeinsam mit seinem Sohn Wolfrad dem Kloster Bebenhausen weitere Güter in Tigerfeld.
Im Laufe des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit kam das gesamte Gebiet der heutigen Gemeinde in den Herrschaftsbereich der Reichsabtei Zwiefalten. Im Deutschen Bauernkrieg kam es zu einem Scharmützel bei Tigerfeld.[4][5]
Im Jahre 1803 fiel das Gebiet durch die Säkularisation, die im Reichsdeputationshauptschluss festgelegt worden war, an das Kurfürstentum Württemberg, aus dem 1806 das Königreich Württemberg hervorging. Aus dem Territorium der Reichsabtei Zwiefalten wurde zunächst das württembergische Amt Zwiefalten gebildet, das wenige Jahre später im Oberamt Münsingen aufging.
Seit 1934 gehörte das Gebiet zum Kreis Münsingen, aus dem durch die Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg 1938 der neu gefasste Landkreis Münsingen hervorging.
Im Ortsteil Tigerfeld wurden 1942 von der Stapoleitstelle Stuttgart zwangsweise jüdische Seniorinnen und Senioren bis zu ihrer endgültigen Deportation ins Konzentrationslager Theresienstadt untergebracht.[6]
Im Jahre 1945 wurde das Gebiet Teil der Französischen Besatzungszone und kam somit zum Nachkriegsland Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Bundesland Baden-Württemberg aufging.
Seit der Kreisreform von 1973 ist das Gebiet Teil des Landkreises Reutlingen.
Die heutige Gemeinde wurde am 1. Januar 1975 im Zuge der Gebietsreform in Baden-Württemberg durch Vereinigung der Gemeinden Pfronstetten, Aichelau, Aichstetten, Geisingen, Huldstetten und Tigerfeld neu gebildet.[7]
Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes (nur Hauptwohnsitze).
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Pfronstetten und seine heutigen Ortsteile waren aufgrund der Zugehörigkeit zum Gebiet der Reichsabtei Zwiefalten nach der Reformation katholisch geblieben. Sie gehören zur Seelsorgeeinheit Zwiefalter Alb im Dekanat Reutlingen-Zwiefalten.
Seit dem 19. Jahrhundert und vermehrt nach dem Zweiten Weltkrieg zogen auch evangelische Bewohner zu, sodass in Pfronstetten eine eigene evangelische Kirchengemeinde gebildet wurde. Sie wurde anfangs durch den Pfarrer aus Zwiefalten, dann von Bernloch aus mit betreut. 1925 wurde die damalige Filialkirchengemeinde Pfronstetten zusammen mit den Ortsteilen Aichelau und Aichstetten der Gemeinde Pfronstetten sowie dem Stadtteil Wilsingen der Stadt Trochtelfingen vom Pfarramt Bernloch dem Pfarramt Ödenwaldstetten zugeordnet. Von 1972 bis ca. 2018 bildete die Kirchengemeinde Pfronstetten mit der Kirchengemeinde Ödenwaldstetten die Gesamtkirchengemeinde Ödenwaldstetten, nun aber ist man in der evangelischen Kirchengemeinde Ödenwaldstetten-Pfronstetten vereint.[8]
Der Gemeinderat besteht aus den 12 gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Gemäß der Hauptsatzung der Gemeinde sind durch die Unechte Teilortswahl für jeden Ortsteil 2 Sitze vorgesehen. Pfronstetten ist eine der Gemeinden, in denen der Gemeinderat nach dem System der Mehrheitswahl gewählt wird. Dies bedeutet, dass nur eine Liste (Bürgerliste Pfronstetten) aufgestellt wird und diejenigen Bewerber, die die meisten Stimmen erhalten, gewählt sind. Bei der Mehrheitswahl kann zusätzlich jede wählbare Person auf dem Stimmzettel dazugeschrieben werden. Die Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 lag bei 82,67 % (2019: 75,81 %).
Der Bürgermeister wird für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt.
Bürgermeister ist seit dem 26. September 2024 Manuel Maier.[9] Er wurde am 7. Juli 2024 mit 89,8 Prozent der Stimmen gewählt.[10]
Blasonierung: „In Rot drei schräg aus dem Unterrand wachsende silberne (weiße) Ähren, die einen schräglinks aus dem Unterrand emporkommenden goldenen (gelben) Abtsstab mit nach vorne geöffneter Krümme überdecken.“[11] | |
Wappenbegründung: Die am 1. Januar 1975 durch Vereinigung von Aichelau, Aichstetten, Geisingen, Huldstetten, Pfronstetten und Tigerfeld gebildete neue Gemeinde Pfronstetten führt ein Wappen, dessen Figuren auf historische Gemeinsamkeiten aller ihrer Ortsteile hinweisen. An deren ehemalige Zugehörigkeit zum Kloster Zwiefalten erinnert der Abtsstab, während sich die Ähren auf die bäuerlichen Traditionen der sechs Orte beziehen.
Das Landratsamt Reutlingen hat das Wappen – gemeinsam mit der Flagge – am 17. Februar 1976 verliehen. |
Wappen der ehemaligen Gemeinden
Die Bundesstraße 312 führt durch die Ortsteile Pfronstetten, Tigerfeld und Huldstetten und verbindet die Gemeinde im Norden mit Reutlingen und im Süden mit Riedlingen und Biberach an der Riß. Die Ortsteile Aichelau und Aichstetten sind über die Kreisstraßen 6747 und 6748 an die B 312 angebunden, Geisingen über die Landesstraßen 253 und 6742.
Der Öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO) gewährleistet. Die Gemeinde befindet sich in der Wabe 227.
Im Ortsteil Aichelau ist die Firma Paravan ansässig. Sie entwickelt und baut Behindertenfahrzeuge sowie evolutionäre digitale Steuerungs- und Bediensysteme.