Piz Zupò

Piz Zupò

Piz Zupò, aufgenommen vom Piz Palü

Höhe 3995 m ü. M. [1]
Lage Grenze Schweiz / Italien
Gebirge Alpen, Berninagruppe
Dominanz 2,3 km → Piz Bernina[2]
Schartenhöhe 414 m ↓ Fuorcla Crast’ Agüzza[1]
Koordinaten, (CH) 46° 22′ 6″ N, 9° 55′ 52″ O (791769 / 138264)Koordinaten: 46° 22′ 6″ N, 9° 55′ 52″ O; CH1903: 791769 / 138264
Piz Zupò (Bernina-Alpen)
Piz Zupò (Bernina-Alpen)
Erstbesteigung L. Enderlin, Pfarrer Otto Serardy und Jäger Padrutt, 9. Juli 1863.
Normalweg über den Südwestgrat von der Fuorcla dal Zupò [ˌfuə̯rklɐdɐltsuˈpo]/?
Besonderheiten höchster Dreitausender der Alpen

Piz Zupò (Mitte rechts) mit Piz Argient (links) von Süden

Vorlage:Infobox Berg/Wartung/BILD1

Der Piz Zupò ([ˌpitstsuˈpo]/?) ist mit einer Höhe von 3995 m ü. M. der (nach dem benachbarten Piz Bernina) zweithöchste Gipfel der Berninagruppe und der Ostalpen. Er gilt als höchster Dreitausender der Alpen. Er befindet sich auf der italienischschweizerischen Grenze südlich vom Oberengadin, westlich vom Puschlav und nördlich vom Valmalenco. Von 1815 bis 1859 war er der höchste Berg des damaligen Kaisertum Österreich.

Lage und Umgebung

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Kugelpanorama vom Piz Zupò
Als Kugelpanorama anzeigen

Der Piz Zupò gehört zur Gruppe des Piz Palü, einer Untergruppe der Berninagruppe, die wiederum zu den Bernina-Alpen gehört. Über den Gipfel verläuft die Gemeindegrenze zwischen der Schweizer Gemeinde Pontresina im Westen und der Italienischen Gemeinde Lanzada im Osten. Der Piz Zupò wird im Norden durch das Val Morteratsch, einem Seitental des Val Bernina, das wiederum ein Seitental des Oberengadins ist, und im Süden durch das Valmalenco eingefasst.

Zu den Nachbargipfeln gehören der Piz Argient (3943 m), die Crast’ Agüzza (3870 m) und der Piz Bernina (4048 m) im Westen sowie der Piz Palü (3899 m), der Piz Spinas (3823 m) und die Bellavista (3921 m) im Osten.

Der am weitesten entfernte sichtbare Punkt (44° 21′ 18,7″ N, 7° 19′ 6,5″ O) vom Piz Zupò befindet sich in südwestlicher Richtung und ist 303 km entfernt. Der Punkt liegt zwischen den Gipfeln L'Alpe di Rittana (1798 m s.l.m.) und Beccas del Mezzodi (1931 m s.l.m.) in der Gemeinde Valloriate bei Cuneo in der italienischen Provinz Cuneo (CN), Region Piemont.[3]

Der Piz Zupò ist von Gletschern umgeben, so zum Beispiel vom Vadret da Morteratsch im Norden und im Westen, der Altipiano di Fellaria im Osten und der Vadretta di Fellaria im Süden.

Talort ist Pontresina. Häufige Ausgangspunkte sind die Chamanna da Boval (2494 m), die Station Morteratsch (1896 m), die Diavolezza (2973 m), das Rifugio Marco e Rosa (3609 m s.l.m.) und das Rifugio Marinelli Bombardieri (2813 m s.l.m.).

Von Pontresina aus wurde der Piz Zupò am 9. Juli 1863 über den Morteratschgletscher erstmals bestiegen. Zur erfolgreichen Seilschaft gehörten L. Enderlin, der Pfarrer Otto Serardy und ein Jäger namens Padrutt. Auf dem Gipfel hinterliessen sie einen Papierstreifen mit ihren Namen unter einer Platte.[4]

Der Name des Piz Zupò kommt vom rätoromanischen Idiom Puter von zupper für ‚verstecken‘, wohl aus dem Vorrömischen tsuppare (erschlossene Form) für (in einem Loch) verstecken.[5] Die Bezeichnung kommt wohl daher, weil der Piz Zupò im Norden von der Bellavista verdeckt wird. Auf den oft gesehenen Bildern der Berninagruppe von der Schweizer Seite aus – vom Tal oder von der Diavolezza – ist der Berg aufgrund seiner Position nicht zu sehen.

Ansicht der Berninagruppe von der Schweizer Seite aus. Der Piz Zupò ist von der Bellavista verdeckt (für Annotationen der einzelnen Berge aufs Bild klicken).

Routen zum Gipfel

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Eine Überschreitung des Piz Zupò vom Piz Argient bis zur Bellavista oder umgekehrt ist möglich (siehe Über den Südwestgrat und Über den Nordwestgrat).

Über den Südwestgrat

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  • 5 Stunden von der Chamanna da Boval
  • 7 Stunden von der Station Morteratsch
  • 5 Stunden von der Diavolezza
  • 1½ Stunden vom Rifugio Marco e Rosa
  • 5½ Stunden vom Rifugio Marinelli Bombardieri

Durch die Westflanke

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  • 5 Stunden von der Chamanna da Boval
  • 7 Stunden von der Station Morteratsch
  • 5 Stunden von der Diavolezza
  • 1½ Stunden vom Rifugio Marco e Rosa
  • Erstbegehung: L. Enderlin, Pfarrer Otto Serardy und Jäger Padrutt, 9. Juli 1863.

Über den Nordwestgrat

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Bergsteiger bei der Überschreitung auf dem Grat zwischen Piz Zupò und der Bellavista. Im Hintergrund der Pass dal Zupò, links der Piz Zupò.
  • 5½ Stunden von der Chamanna da Boval
  • 7½ Stunden von der Station Morteratsch
  • 5½ Stunden von der Diavolezza
  • 2 Stunden vom Rifugio Marco e Rosa
  • 5 Stunden vom Rifugio Marinelli Bombardieri
  • 1 Stunde von der Bellavista
  • Erstbegehung: Douglas W. Freshfield mit Henry Devouassoud, 14. August 1871.

Über den Südostgrat

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  • Ausgangspunkt: Rifugio Marinelli Bombardieri (2813 m s.l.m.)
  • Schwierigkeit: ZS
  • Zeitaufwand: 5–5½ Stunden
  • Erstbegehung: Vermutlich Damiano Marinelli mit Hans Grass und Battista Pedranzini, 4. August 1880. Erste sichere Begehung: H. Hoessli mit Christian Klucker, 6. September 1903.

Durch die Ostflanke

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Kaum wiederholte Route, Erstbegehung durch Julius Frohmann mit Christian Zippert und Niklaus Kohler, 20. Juli 1909, Schwierigkeit: ZS.

Über den Südostsporn

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Kaum wiederholte Route, Erstbegehung durch C. Golay und J. Englert mit Chr. Zippert, 21. September 1908, Schwierigkeit: ZS.

Durch die Südflanke

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Kaum wiederholte Route, Erstbegehung durch Alfredo Corti und Luigi Valesini, 13. August 1909, Schwierigkeit: ZS.

Von der Chamanna da Boval durch den Buuch

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Die Hauptschwierigkeiten bestehen in der Überwindung der riesigen Spaltenbrüche im Buuch, die stark von den jeweiligen Verhältnissen abhängig ist. Auch die Eisschlaggefahr darf nicht unterschätzt werden. Die Gipfelflanke ist bis 40° steil. Alpine Ausrüstung ist erforderlich.

  • Ausgangspunkt: Chamanna da Boval (2494 m)
  • Via: Vadret da Morteratsch, östlich von P. 3087, Buuch, kurz vor Fuorcla Zupò in die Westflanke
  • Expositionen: N, W
  • Schwierigkeit: S-
  • Zeitaufwand: 6 Stunden
  • Pierino Giuliani: Alpine Touren, Bündner Alpen. Bernina-Massiv und Valposchiavo. 6. Auflage. Band V. Verlag des SAC, 2007, ISBN 3-85902-212-1, S. 227–229.
  • Vital Eggenberger: Skitouren Graubünden Süd. Verlag des SAC, 2010, ISBN 978-3-85902-301-7, S. 435.
  • Landeskarte der Schweiz, Blatt 1277 Piz Bernina, 1:25'000, Bundesamt für Landestopographie, Ausgabe 2015.
Commons: Piz Zupò – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Schweizer Landeskarte 1:10'000. Abgerufen am 14. September 2023.
  2. Piz Zupò auf Peakbagger.com (englisch)
  3. Berechnetes 360°-Panorama (U. Deuschle; Hinweise) vom Piz Zupò
  4. L. Enderlin in: Jahrbuch des Schweizer Alpenclub, Erster Jahrgang, Bern 1864, S. 266 ff.
  5. Andrea Schorta: Wie der Berg zu seinem Namen kam. Kleines Rätisches Namenbuch mit zweieinhalbtausend geographischen Namen Graubündens. Terra Grischuna Verlag, Chur und Bottmingen/Basel 1988, ISBN 3-7298-1047-2, S. 152.