Plăieșii de Jos

Plăieșii de Jos
Kászonaltíz
Plăieșii de Jos (Rumänien)
Plăieșii de Jos (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Harghita
Koordinaten: 46° 14′ N, 26° 6′ OKoordinaten: 46° 13′ 31″ N, 26° 5′ 55″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 719 m
Fläche: 295,69 km²
Einwohner: 2.819 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte: 10 Einwohner je km²
Postleitzahl: 537235
Telefonvorwahl: (+40) 02 66
Kfz-Kennzeichen: HR
Struktur und Verwaltung (Stand: 2024[2])
Gemeindeart: Gemeinde
Gliederung: Plăieșii de Jos, Cașinu Nou, Iacobeni, Imper, Plăieșii de Sus
Bürgermeister : Tamás András (UDMR)
Postanschrift: Str. Principală, nr. 235
loc. Plăieșii de Jos, jud. Harghita, RO–537235
Website:
Sonstiges
Stadtfest: jährlich im Juli das Gemeindefest

Plăieșii de Jos [pləˈʲeʃi de ʒos] (ungarisch Kászonaltíz) ist eine Gemeinde im Kreis Harghita, in der Region Siebenbürgen in Rumänien.

Der Ort Plăieșii de Jos ist auch unter den rumänisch veralteten Bezeichnungen Plăieștii de Sus und Altiz und der ungarischen Bezeichnung Nagykászon, Altíz und Alsótíz bekannt.[3]

Geographische Lage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Lage der Gemeinde Plăieșii de Jos im Kreis Harghita

Die Gemeinde Plăieșii de Jos liegt östlich Nordsiebenbürgens in den Südwestausläufern des Ciucului-Gebirges, eines Teilgebirges der Ostkarpaten, in der historischen Region Szeklerland im Südosten des Kreises Harghita. Am Bach Cașin, einem Nebenfluss des Râul Negru (Schwarzbach), und der Kreisstraße (drum județean) DJ 121G liegt der Ort Plăieșii de Jos etwa 45 Kilometer südöstlich von der Kreishauptstadt Miercurea Ciuc (Szeklerburg) entfernt.

Der mehrheitlich von Szeklern bewohnte Ort Plăieșii de Jos wurde 1333 erstmals urkundlich erwähnt.[4]

Auf dem Areal des Gemeindezentrums, am linken Ufer des Baches Nagyszotye, ist eine etwa 70 × 20 m große Burg mit einem halbumrundeten Graben[5] und im eingemeindeten Dorf Plăieșii de Sus (ungarisch Kászonfeltíz), bei Cetatea de piatră, auch eine Burg vermerkt.[6] Beide sind noch keinem Zeitalter zugeordnet. Auf dem Areal des eingemeindeten Dorfes Imper (ungarisch Kászonimpér), am Fuße des 994 m hohen Berges Cetatea Bakmáj (ungarisch Bakmájvára), sind Bergwerke vermerkt. Vermutlich wurde Gold oder Blei gefördert.[7]

Im eingemeindeten Dorf Iacobeni (Jakeschdorf) liegt das alte Kurbad Cașin, 1850 errichtet. Das Salutaris-Heilwasser wird bei Verdauungsleiden eingesetzt.[4]

Die Bevölkerung in der heutigen Gemeinde Plăieșii de Jos entwickelte sich wie folgt:

Volkszählung Ethnische Zusammensetzung
Jahr Bevölkerung Rumänen Magyaren Deutsche andere
1850 6905 872 5898 - 135
1920 6633 1227 5375 3 28
1941 6247 54 6180 7 6
1966 4624 465 4113 - 46
2002 2979 276 2431 1 271
2011 3033 186 2760 - 87
2021 2819 117 2289 - 413

Seit 1850 wurde in der heutigen Gemeinde Plăieșii de Jos die höchste Einwohnerzahl 1850 ermittelt. Die höchste Anzahl der Magyaren (6783) wurde 1880, die der Rumänen 1920, die der Roma (326) 2021 und die der Rumäniendeutschen 1941 ermittelt. Im Gemeindezentrum wurden 1966 25 Ukrainer registriert.[8]

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Im Gemeindezentrum stehen die römisch-katholische Kirche Christos Rege[9], im 15. Jahrhundert errichtet und im 20. erneuert, und das Holzhaus bei Nr. 92, im 19. Jahrhundert errichtet, unter Denkmalschutz.[10] Gut erhalten ist die barocke Schiffsdecke, 1770 errichtet. Bei Restaurierungsarbeiten 1938 bis 1942 wurden an der Kirche Fragmente altungarischer Kerbschrift sowie Wandmalereien von 1466 freigelegt. Auf dem Dorffriedhof sind geschnitzte Totenpfähle vorhanden.[4]
  • Im eingemeindeten Dorf Imper stehen das Landhaus der ungarischen Adelsfamilie Balázsi, 1833 errichtet, und das Wohnhaus von Váncsa M. Éva, 1901 errichtet, unter Denkmalschutz.[10] Das Landhaus Balázsi wurde von Wiener Architekten entworfen.[4]

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindepartnerschaften

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Plăieșii de Jos pflegt Partnerschaften mit den ungarischen Ortschaften Szatmárcseke, Szajol, Lepsény, Ásotthalom, Csákvár und Abasár und mit Puplinge in der Schweiz.[12]

Commons: Plăieșii de Jos – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Autoritatea Electorală Permanentă: Primar. prezenta.roaep.ro, 9. Juni 2024, abgerufen am 6. November 2024 (rumänisch).
  3. Arcanum Kézikönyvtár: Historisch-administratives Ortsnamenbuch von Siebenbürgen, Banat und Partium. Abgerufen am 4. August 2021 (ungarisch).
  4. a b c d Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2, S. 517.
  5. Repertoriul Arheologic al României − Plăieșii de Jos, abgerufen am 11. September 2021 (rumänisch).
  6. Repertoriul Arheologic al României − Plăieșii de Sus, abgerufen am 11. September 2021 (rumänisch).
  7. Repertoriul Arheologic al României − Imper, abgerufen am 11. September 2021 (rumänisch).
  8. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1850–2002 in Siebenbürgen bei kia.hu, letzte Aktualisierung 2. November 2008 (PDF; 675 kB; ungarisch).
  9. Angaben zur römisch-katholischen Kirche in Plăieșii de Jos bei biserici.org, abgerufen am 11. September 2021 (rumänisch).
  10. a b Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2015 aktualisiert (PDF; 12,7 MB; rumänisch).
  11. Angaben zu József Pataki bei oszk.hu, abgerufen am 4. August 2021 (ungarisch).
  12. Angaben auf der Website der Gemeinde Plăieșii de Jos abgerufen am 4. August 2021 (rumänisch).