Place Denfert–Rochereau | |
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Lage | |
Arrondissement | 14. |
Viertel | Montparnasse Petit-Montrouge |
Einmündungen | Boulevard Raspail Rue Froidevaux Rue de Grancey Avenue du Général-Leclerc Avenue René-Coty Boulevard Saint-Jacques Boulevard Arago Avenue Denfert-Rochereau Avenue du Colonel-Henri-Rol-Tanguy |
Morphologie | |
Länge | 220 m |
Breite | 145 m |
Geschichte | |
Entstehung | um 1760 |
Benennung | 16. August 1879 |
Ursprungsnamen | Place d’Enfer (-1879) |
Kodierung | |
Paris | 2703 |
Die Place Denfert-Rochereau, vormals Place d'Enfer, ist ein Platz im Pariser Stadtviertel Montparnasse, im 14. Arrondissement.
Der Platz ist am Rand mit Bäumen bepflanzt und von drei kleinen Parks umgeben. Er ist sowohl für den Straßen- als auch für den Schienenverkehr ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt, den die von der RATP betriebenen Buslinien 38, 68, 88, N14 und Orlybus bedienen. Unter dem Platz liegt die Umsteigestation Denfert-Rochereau mit Haltestellen der Metrolinien und und der RER und .
Der den südlichen Teil der Place Denfert-Rochereau querende, zur Avenue du Général-Leclerc führende Straßenabschnitt trägt seit 2004 den Namen Avenue du Colonel-Rol-Tanguy zu Ehren des Chefs der Widerstandsorganisation Francs-tireurs et partisans Henri Tanguy (Deckname Rol) dessen Kommandozentrale sich im Zweiten Weltkrieg in den teilweise unter dem Platz gelegenen Steinbrüchen befand.
An dieser kurzen Avenue stehen sich zwei in den 1780er Jahren von Claude-Nicolas Ledoux entworfene Zollhäuser der früheren Mauer der Generalpächter (französisch Mur des Fermiers généraux) gegenüber, an deren östliches sich das Eingangsgebäude der Katakomben von Paris anschließt. Sie flankierten seinerzeit die nach der nahe gelegenen Rue d'Enfer (heute Avenue Denfert-Rochereau) benannte Zollschranke Barrière d'enfer und beherbergten die Schreibstuben der für die Einnahme des Stadtzolls zuständigen Torschreiber (siehe: Akzise).(*)
Er ist seit 1879 nach Pierre Philippe Denfert-Rochereau benannt, der im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 die Festung Belfort erfolgreich gegen die angreifenden Preußen verteidigte.
Dieser Platz verdankt seine Öffnung als Teil der Boulevards du Midi dem Patentschreiben vom 9. August 1760 für den Teil, der sich innerhalb der ehemaligen Mauer der Generalpächter befand (nordöstlicher Teil des Platzes), und der Anordnung des Bureau des Finances vom 16. Januar 1789 für den Teil, der sich außerhalb der ehemaligen Zollmauer befand (südwestlicher Teil des Platzes). Dieser Übergang an der (Stadt-)Zollmauer, die nach oder aus Paris führte, wurden von der Bevölkerung «Barrière d'Enfer» (deutsch Höllenschranke) genannt.[1]
1774 folgten mehrere Erdrutsche aufeinander, da vergessene unterirdische Pariser Steinbrüche einbrachen, und Straßen und Gebäude verschütteten.[2]
Nach dem Abbruch der Mauer der Generalpächter durch Haussmann wurde der im Süden der heutigen Boulevards Saint-Jacques und Raspail gelegene, zuvor zum Gemeindegebiet von Montrouge gehörende Teil des Platzes dem Stadtgebiet von Paris zugeschlagen.
In der Mitte des Platzes stehen noch immer die beiden von Claude-Nicolas Ledoux entworfenen Gebäude, die dieses Tor in der Mauer der Fermiers généraux bilden, die für die Erhebung der Steuern und die Begrenzung des ehemaligen Territoriums der Stadt Paris zuständig war. Der Teil des Platzes zwischen den beiden Gebäuden wurde 2004 anlässlich des sechzigsten Jahrestags der Befreiung von Paris in Avenue du Colonel-Henri-Rol-Tanguy umbenannt. Die dort befindlichen Katakomben waren in der Tat eine Kommandozentrale des Pariser Widerstands vor und während der Befreiung von Paris, wobei Rol-Tanguy einer der Führer der Aufstandsbewegung war.[3]
Die heutige Station der RER befindet sich im ehemaligen Bahnhof der Ligne de Sceaux, dem ältesten, erhaltenen Bahnhof von Paris.
In der Nähe des Platzes liegen u. a. der Friedhof Montparnasse, das Pariser Observatorium und die Fondation Cartier.
Koordinaten: 48° 50′ N, 2° 20′ O