Planá | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | Tschechien | |||
Region: | Plzeňský kraj | |||
Bezirk: | Tachov | |||
Fläche: | 6244,5373[1] ha | |||
Geographische Lage: | 49° 52′ N, 12° 44′ O | |||
Höhe: | 506 m n.m. | |||
Einwohner: | 5.505 (1. Jan. 2023)[2] | |||
Postleitzahl: | 348 15 | |||
Kfz-Kennzeichen: | P | |||
Verkehr | ||||
Bahnanschluss: | Planá u Mariánských Lázní–Tachov Plzeň–Cheb | |||
Struktur | ||||
Status: | Stadt | |||
Ortsteile: | 10 | |||
Verwaltung | ||||
Bürgermeister: | Martina Němečková (Stand: 2016) | |||
Adresse: | náměstí Svobody 1 348 15 Planá u Mariánských Lázní | |||
Gemeindenummer: | 561134 | |||
Website: | www.plana.cz |
Planá (deutsch: Plan) ist eine Stadt mit 5505 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2023) im tschechischen Verwaltungsbezirk Okres Tachov.
Die Stadt liegt im Nordwesten Böhmens 10 km südlich von Mariánské Lázně (deutsch: Marienbad) in einer Höhe von 506 m ü. M. Sie befindet sich an der Eisenbahnstrecke von Stříbro (deutsch: Mies) bzw. Tachov (deutsch: Tachau) nach Mariánské Lázně. Südwestlich der Stadt verläuft der Hammerbach (tschechisch: Hamerský potok).
Das Stadtgebiet ist nach Osten und Süden sehr ausgedehnt und erstreckt sich südlich bis über die Mies, während das Umland im Norden und Westen zu den Gemeinden Chodová Planá und Chodský Újezd gehört. Drei Kilometer östlich von Planá befindet sich der nichtöffentliche Sportflugplatz Kříženec (LKKC).
Die erste schriftliche Erwähnung von Plania stammt aus dem Jahre 1251 als dem Kloster Waldsassen die Patronatsrechte für den Ort übertragen wurden. Der Ort lag an der bedeutenden Handelsstraße Via Carolina von Nürnberg nach Eger im Siedlungsgebiet der Choden. Der Ursprung der Stadt liegt unterhalb des Bohuš-Hügels um die Peter-und-Paul-Kirche, wo die ältesten Teile der Stadt zu finden sind, die vom Ende des 13. und Anfang des 14. Jahrhunderts datieren.
Zu Beginn des 15. Jahrhunderts war Plan eine bedeutende Stadt. Sie war umgeben von Gräben und Befestigungsanlagen. Im Südwesten dieser Wehranlagen entstand die Kirche Mariä Himmelfahrt.
Plan war ein Herrschaftssitz, zu dessen Besitzern die Adelsfamilien von Dobrohoscht, Seeberg, Schlick gehörten. Ihnen folgten ab 1665 die Sinzendorf und schließlich ab 1822 die Nostitz und Nostitz-Rieneck. Die Grundherrschaft Gottschau wurde mit Plan zu einer gemeinsamen Herrschaft Plan-Gottschau vereinigt.
Ihre Blütezeit erlebte Plan unter der Herrschaft der Familie der Grafen Schlick. Zu dieser Zeit besaß die Stadt die Privilegien einer Bergstadt und das Münzrecht. Mehrere Pestepidemien schlugen die Stadt in ihrer Entwicklung zurück. Am Ende des 16. Jahrhunderts starb fast die gesamte Bevölkerung an der Seuche. Nachdem Plan vor allem aus Bayern wieder besiedelt worden war, brachte der Dreißigjährige Krieg erneut Verheerungen durch plündernde und mordende Truppen. 50 Jahre nach Beendigung des Krieges hatte sich die Stadt wieder erholt, der Bergbau florierte und Handwerk und Handel blühten. Am Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert war die Stadt zu einem Zentrum des Holz- und Kohlenhandels geworden. Nach der Ablösung der Patrimonialherrschaften war Plan ab 1850 Bezirksstadt.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Plan 1919 der neu geschaffenen Tschechoslowakei zugeschlagen. Bei der Volkszählung 1930 hatte die Stadt Plan 4395 Einwohner (davon 249 (6 %) Tschechen).[3] Aufgrund des Münchner Abkommens kam Plan 1938 zum Deutschen Reich und gehörte bis 1945 zum Landkreis Tachau, Regierungsbezirk Eger, im Reichsgau Sudetenland, in welchem am 1. Mai 1939 der politische Bezirk Plan aufgelöst wurde. Am 6. Mai 1945 besetzten Truppen der 3. US-Armee die Stadt und übergaben diese im November 1945 an die Rote Armee – gefolgt von tschechischen Partisanengruppen. Plan wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 von der Tschechoslowakei übernommen.
Die deutsche Bevölkerung der Stadt Plan wurde nach 1945 unter Berufung auf die Beneš-Dekrete enteignet und vertrieben. Bis zum 31. August 1947 wurden 35.959 Menschen aus dem Okres Planá in Eisenbahntransporten, meist über Cheb (Eger) über die Grenze nach Bayern gebracht, wo sie als Heimatvertriebene überwiegend Aufnahme fanden. Für das sowjetische Atombombenprojekt wurde bei Planá nach Kriegsende 1945 Uranerz abgebaut.
Der Okres Planá wurde nach dem Krieg wiederhergestellt und 1949 erneut aufgelöst. Bis 1960 gehörte Planá zum Okres Mariánské Lázně und seitdem zum Okres Tachov. Nach der Samtenen Revolution 1989 und der Gründung der Republik Tschechien am 1. Januar 1993 wurde in Planá ein großer Teil der historischen Altstadt saniert. Sie war nach 1945 stark vernachlässigt worden und dem Verfall nahe.
Jahr | Einwohner | Anmerkungen |
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1785 | k. A. | 428 Häuser[4] |
1830 | 2830 | in 456 Häusern,[5] |
1832 | 2750 | in 460 Häusern[6] |
1837 | 2939 | in 450 Häusern[7] |
1857 | 2913 | am 31. Oktober[8] |
1900 | 3558 | deutsche Einwohner[9] |
1921 | 3764 | davon 3630 deutsche Einwohner[10] |
1930 | 4395 | [11], davon 249 Tschechen[3] |
1939 | 4110 | [11] |
Jahr | 1970 | 1980 | 1991 | 2001 | 2003 |
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Einwohner | 4251 | 4652 | 5045 | 5400 | 5450 |
Die Stadt Planá besteht aus den Ortsteilen Křínov (Gröna), Kříženec (Kiesenreuth), Otín (Ottenreuth), Pavlovice (Pawlowitz), Planá (Plan), Svahy (Hangendorf), Týnec (Thein), Vížka (Wieschka), Vysoké Sedliště (Hohenzetlisch) und Zliv (Schlief)[13]. Grundsiedlungseinheiten sind Boudy (Hüttenhäuser), Dolní Sedliště (Unterzetlisch), Karlín (Karolinenhof), Křínov, Kříženec, Na Drahách (Knöpfelhäuser), Otín, Pavlovice, Planá, Svahy, Týnec, Vítovice (Wiedowitz), Vížka, Vysoké Sedliště und Zliv.[14] Zu Planá gehört außerdem die Ansiedlung Josefová Huť (Josefihütte).
Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Křínov, Kříženec, Otín Plané, Pavlovice nad Mží, Planá u Mariánských Lázní, Svahy, Týnec u Plané, Vítovice u Pavlovic, Vížka, Vysoké Sedliště und Zliv nad Mží[15].
Planá unterhält seit 2008 eine Städtepartnerschaft mit dem circa 33 Kilometer entfernten Tirschenreuth in Bayern.