Plautdietsch-Freunde

Plautdietsch-Freunde e. V.
Rechtsform Non-Profit-Organisation
Gründung 14. November 1999
Sitz Oerlinghausen (Deutschland)[1]
Schwerpunkt Dokumentation, Pflege und Förderung der plautdietschen Sprache
Aktionsraum weltweit
Vorsitz Heinrich Siemens (Präsident)
Website www.plautdietsch-freunde.de

Die Plautdietsch-Freunde sind ein gemeinnütziger und eingetragener Verein zur Pflege, Dokumentation und Förderung der plautdietschen Sprache, Literatur und Kultur. Sitz der politisch und religiös unabhängigen Organisation ist Oerlinghausen.[2] Die Sprache Plautdietsch ist eine westpreußische Varietät des Niederdeutschen und wird heute weltweit von ca. einer halben Million Menschen (siehe Russlandmennoniten) gesprochen. Der überregional sowie international wirkende Verein Plautdietsch-Freunde e. V. ist der zentrale Verband dieser Minderheitensprache. Vorsitzender des Vereins ist Heinrich Siemens (Bonn).

Gründung und Ziele

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Der Verein wurde 1999 auf Initiative von Peter Wiens in Oerlinghausen gegründet. Wiens war bis 2007 Vorsitzender des Vereins und Chefredakteur der Zeitschrift Plautdietsch FRIND. Zu den satzungsgemäßen Zielen und Aufgabenbereichen gehören:

  • Sammeln und Präsentieren von plautdietschen Materialien (vor allem auch im Internet)
  • Durchführung öffentlicher Veranstaltungen in/über Plautdietsch (Lesungen, Filmabende, Konzerte, Studienreisen, VHS-Kurse etc.)
  • Herausgabe einer Vereinspublikation
  • Anregung und Förderung von literarischen Produktionen, Übersetzungen und sozio-kulturellen sowie sprachwissenschaftlichen Forschungen
  • Beiträge zur Entwicklung einer Grammatik und eines Lexikons für das Plautdietsche
  • Beiträge zur Entwicklung und Verbreitung von Wörter- und Lesebüchern für das Plautdietsche
  • Auskunft und Beratung in allen Fragen plautdietscher Sprach- und Kulturpflege
  • Aufbau und Pflege von relevanten Netzwerken und Kooperationen

Projekte und Arbeitsbereiche

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Zu den ersten Projekten gehörte die Etablierung von regelmäßigen Fachtagungen, Studienreisen und Publikationen: Seit dem Jahr 2000 findet jährlich eine Plautdietsch-Tagung statt, die ein Forum sowohl für sprachwissenschaftliche als auch für allgemeine kulturelle Interessen der Sprechergruppe bildet.

2001 begann der Verein mit jährliche stattfindenden Plautdietsch-Studienreisen zu weltweit verstreut gelegenen Orten, wo die Russlandmennoniten lebten bzw. leben – mit dem Ziel, ein Netzwerk von Russlandmennoniten zwecks Pflege der eigenen Sprache aufzubauen. Ebenfalls 2001 gründete der Verein die Zeitschrift Plautdietsch FRIND – das erste und einzige Periodikum in plautdietscher Sprache zum Zweck des Erhalts und der Dokumentation der Sprache.

Inzwischen sind einige Buch- und CD-Projekte durchgeführt worden und es finden immer häufiger Veranstaltungen in Kooperation mit verschiedenen Netzwerkpartnern statt. Zu den jährlich durchgeführten Veranstaltungen gehört das Anna-German-Festival in Kooperation mit Tatjana Klassner und der Plautdietscha Nomeddach in Kooperation mit Katharina Wedel.

Netzwerke und Kooperationen

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Die weltweit verstreute Sprechergruppe des Plautdietschen setzt sich aus unterschiedlichen (Interessen-)Gruppen zusammen, woraus sich jeweils entsprechende Kooperationen ergeben:

  • Peter Wiens: Plautdietsch – wie es bleibt. In: Jahresgabe der Klaus-Groth-Gesellschaft, Heide in Holstein, Jg. 46 (2004), S. 137–151. ISSN 0453-9842
  • Peter Wiens: Plautdietsch, Russian German Mennonites Around the World Join Efforts in the Web to Save their Mother Tongue. (PDF; 86 kB) in: Internetpublikation der GAIA. Multimedia and Minority languages International Congress, Donostia/San Sebastian 2000.
  • Peter Wiens: Mundart und interkulturelle Kommunikation. Die Niederdeutsch-Variante „Plautdietsch“ als starke Brücke bei der Integration von Aussiedler/innen in Deutschland. in: Entwicklungsethnologie. Zeitschrift der Arbeitsgemeinschaft Entwicklungsethnologie e.V. Trier, Jg. 2002, H. 2, S. 131–137. ISSN 0942-4466
  • Peter Wiens: Der Verein „Plautdietsch-Freunde“. Eine Mennoniten-Mundart baut Brücken. In: Mennonitisches Jahrbuch. Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden in Deutschland, Lahr, Bd. 104 (2004), S. 126–128.