Die Plazas de soberanía ([arabisch بلاثاس دي سوبيرانيا, deutsch Hoheitsplätze, amtlich Spanische Hoheitsplätze in Nordafrika[1]) sind kleine zu Spanien gehörende Gebiete an Marokkos Mittelmeerküste, die keiner autonomen Region zugeordnet und damit dem spanischen Staat unmittelbar unterstellt sind.
],Das Königreich Spanien verwaltete ursprünglich folgende Plazas de soberanía, die sich an der Küste bzw. in der Küstennähe zu Marokko im Mittelmeer befinden. Diese Gebiete waren:
Ceuta und Melilla, die als einzige der Gebiete eine dauerhafte Wohnbevölkerung aufweisen, galten als plazas mayores ‚Große Hoheitsplätze‘, die anderen Gebiete als plazas menores ‚Kleine Hoheitsplätze‘. Ceuta und Melilla gelten seit dem Jahr 1995 als ciudades autónomas ‚selbständige Städte‘ und nicht mehr als Plazas de soberanía. Demgegenüber werden die drei übrigen Kleinen Hoheitsplätze ausschließlich militärisch bewohnt und verwaltet.
Die Plazas de soberanía gehören zur Europäischen Union und zur Eurozone.
Geographisch zu Afrika, aber nicht zu den Plazas de soberanía gehören die Isla de Alborán (Andalusien) und die Kanaren.
Peñón de Vélez de la Gomera wurde 1508 durch eine spanische Militärexpedition gegen die Rifpiraten erobert. Der Felsen war bis zum spanischen Rifkrieg immer wieder umkämpft und zeitweilig von marokkanischen Streitkräften besetzt. Die Felsenfestungen von Alhucemas und Vélez de la Gomera dienten zeitweilig als Staatsgefängnis.
Die Alhucemas-Inseln (spanisch Islas Alhucemas) bestehen aus drei kleinen Inseln (Peñón de Alhucemas, Isla de Mar und Isla de Tierra) und wurden 1560 während der Kriege gegen die türkischen Seestreitkräfte vom marokkanischen Sultan an den spanischen König abgetreten.
Die Islas Chafarinas östlich von Melilla bestehen aus drei kleinen Inseln (Isla del Congreso, Isla de Isabel II, Isla del Rey) und wurden 1848 im Wettlauf gegen die französische Marine durch Spanien erobert.
Als Spanisch-Marokko 1956 in die Unabhängigkeit entlassen wurde, wurden die betreffenden Inseln und Landgebiete nicht mit in die Gebietsrückgabe eingeschlossen. Spanien begründete dies damit, dass die Gebiete schon seit dem 16. Jahrhundert spanisch waren. Marokko fordert weiterhin eine Übergabe der Gebiete (ohne die Isla de Alborán).