Strukturformel | ||||||||||||||||||||||
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Allgemeines | ||||||||||||||||||||||
Name | Plicamycin | |||||||||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C52H76O24 | |||||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
gelber Feststoff[1] | |||||||||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||||||||
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Arzneistoffangaben | ||||||||||||||||||||||
ATC-Code | ||||||||||||||||||||||
Eigenschaften | ||||||||||||||||||||||
Molare Masse | 1085,15 g·mol−1 | |||||||||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest[1] | |||||||||||||||||||||
Schmelzpunkt | ||||||||||||||||||||||
Löslichkeit | ||||||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||||||||
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Toxikologische Daten | ||||||||||||||||||||||
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Plicamycin ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der trizyklischen Pentaglykosid-Zytostatika mit antitumoralen Eigenschaften.
Plicamycin wird aus Kulturen von Streptomyces tanashiensis oder Streptomyces argillaceus gewonnen.[2][3]
Plicamycin ist ein gelber Feststoff, der löslich in Dimethylsulfoxid (DMSO) ist.[1]
Plicamycin wurde in den 1960er Jahren als zytotoxisches Medikament entwickelt und erfolgreich bei der Behandlung von gestreutem Hodenkrebs eingesetzt.[4] Es wirkt durch Hemmung der RNA-Synthese über die DNA-anhängige RNA-Polymerase. Die Verbindung wird durch seine hemmenden Wirkung auf Osteoklasten (abbauende Knochenzellen) vor allem zur Behandlung der Hypercalcämie im Rahmen von malignen Tumoren eingesetzt.[2] Plicamycin bindet an G-C-reiche DNA und verdrängt den Transkriptionsfaktor Sp1 von seinen Stellen in den Promotoren ausgewählter Onkogene, wie c-Myc und c-Src. Die durch die Verbindung hervorgerufene Hemmung der Sp1-Aktivität wurde mit größeren DNA-Schäden und Zelltod in Zellen in Verbindung gebracht, die homozygot für SNP309 sind.[1]
Die Dosierung von Plicamycin richtet sich nach der Nierenleistung.[5] Es sollte nicht bei schwerem Nieren- oder Leberversagen oder Thrombozytopenie eingesetzt werden. Seit dem Aufkommen der Bisphosphonate wird es viel seltener eingesetzt.[6]
Über den Safe Drinking Water and Toxic Enforcement Act of 1986 besteht in Kalifornien seit dem 1. April 1990 eine Kennzeichnungspflicht für Produkte, die Plicamycin enthalten.[7]