Der Popeline (auch der Popelin oder die Popeline) [popəˈliːn(ə)]/[pɔpˈliːn] ist ein leinwandbindigesGewebe.[1][2] Er besteht meist aus Baumwolle oder einer Baumwoll-Polyester-Mischung, wird aber auch aus Wolle und Seide gewebt. Indem für den Schuss ein dickerer und lockerer eingestellter Faden als für die Kette verwendet wird, und das Fadenverhältnis von Kette zu Schuss bei 2:1 bis 3:1 liegt, ergibt sich ein leicht quergeripptes Gewebe mit mattem Glanz.[3][4][5]
Popeline wird für Hemden, Kleider, Blusen, Mäntel und Jacken verwendet.[6][7] Er ist ein verschleißfester Stoff, der aber leicht knittern und wegen seines dichten Stoffaufbaus zur Nahtkräuselung neigen kann.[8]
Popeline-Typen sind Vollpopeline mit Zwirnen in Kette und Schuss, Halbpopeline mit Zwirn in der Kette und Garn im Schuss, sowie Imitatpopeline mit Garnen in Kette und Schuss.[9]
Die Bezeichnung Popeline soll angeblich aus dem Französischen „papeline“ (päpstlich) abgeleitet worden sein, weil das Gewebe ursprünglich mit einem Seidengarn in der Kette und einem Wollgarn im Schuss in der französischen Stadt Avignon produziert wurde, die im 14. Jahrhundert Sitz des Papstes war.[10][11]
Im englischsprachigen Raum wird Poplin heute auch als Broadcloth oder Plainweave bezeichnet.[12]
↑Popeline. In: Duden. Abgerufen am 8. Dezember 2023.
↑Popelin. In: Duden. Abgerufen am 8. Dezember 2023.
↑ Fabia Denninger, Elke Giese: Textil- und Modelexikon. Bd. L–Z.8., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Deutscher Fachverlag GmbH, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-87150-848-9, S. 556f.
↑Thomas Meyer zur Capellen: Lexikon der Gewebe. 5., grundlegende überarbeitete und erweiterte Auflage. Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main 2015, ISBN 978-3-86641-258-3, S. 328.
↑Alfons Hofer: Stoffe 2. 6. Auflage. Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main 1987, ISBN 3-87150-251-0, S.129.
↑ Ursula Völker, Katrin Brückner: Von der Faser zum Stoff – Textile Werkstoff- und Warenkunde. 35., aktualisiert Auflage. Verlag Dr. Felix Büchner. Hamburg 2014, ISBN 978-3-582-05112-7, S. 243.
↑ Bekleidung – Das Wissensbuch. Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main 2014, ISBN 978-3-86641-903-2, S. 181.
↑ Janet Wilson: Classic and Modern Fabrics: The Complete Illustrated Sourcebook. First Edition, Verlag Thames & Hudson, 2010, ISBN 978-0-500-51507-5, S. 213.
↑Thomas Meyer zur Capellen: Lexikon der Gewebe. 5., grundlegende überarbeitete und erweiterte Auflage. Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main 2015, ISBN 978-3-86641-258-3, S. 328.
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↑Ingrid Loschek: Reclams Mode- und Kostümlexikon. 6., erweiterte und aktualisierte Auflage, bearbeitet von Gundula Wolter, Philipp Reclam jun., Stuttgart 2011, S. 464.
↑Valerie Cumming, C. W. Cunnington, P. E. Cunnington: The Dictionary of Fashion History. Berg, 1. September 2010, ISBN 978-0-85785-143-7, Seite 265