Port Erin Manx Purt Çhiarn | ||
---|---|---|
Strand in Port Erin mit Blick auf den Hauptort | ||
Koordinaten | 54° 5′ N, 4° 45′ W | |
| ||
Einwohner | 3730 (Stand: 2021) | |
Fläche | 2,600 km² (1 mi²) | |
Bevölkerungsdichte: | 1435 Einw. je km² | |
Verwaltung | ||
Postleitzahlenabschnitt | IM9 | |
Vorwahl | 01624 | |
Kronbesitz | Isle of Man | |
Port Erin (Manx: Purt Çhiarn) ist ein Küstenort im Südwesten der Isle of Man, in der Gemeinde Rushen. Der Ort hat etwa 3700 Einwohner.[1] Vor dem Niedergang des Fremdenverkehrs war Port Erin ein beliebter Badeort. Verwaltungstechnisch ist es ein Dorfbezirk (village district) mit einem eigenen Ausschuss.
Der ursprüngliche Name auf Manx bedeutet entweder „Eisenhafen“ oder „Hafen des Herrn“. Letztere Herleitung könnte sich möglicherweise auf die Pfarrei der Heiligen Dreifaltigkeit (Kirk Christ Rushen) beziehen. Eine andere Möglichkeit ist, dass der Name von sheear, „westlich“, abgeleitet ist.[2] Auch eine Herleitung im Sinne von „Irischer Hafen“ (Irish Port) wird für möglich gehalten.[3]
Der Bezirk umfasst etwa zweieinhalb Quadratkilometer und grenzt an die Gemeinden Port St. Mary im Südosten, den größten Teil des Pfarrbezirks Arbory und Rushen im Norden und Osten. Im Westen wird Port Erin vom Meer begrenzt, im Süden grenzt der Ort an eine kleine Exklave des Pfarrbezirks Arbory und Rushen (einschließlich des Dorfes Cregneash).
Erst nach der jüngsten Siedlungserweiterung grenzt die Siedlung nun auch an Port St. Mary. Diese Erweiterung wurde nach einer öffentlichen Befragung am 18. Juli 2018 vom Tynwald genehmigt.
Port Erin liegt in einer Bucht, die von zwei Landzungen begrenzt wird, die (an windigen Tagen) den vorherrschenden Westwind auf das Dorf lenken. Nördlich der Promenade liegt Bradda Glen, eines der Manx National Glens. Auf der nördlichen Landzunge, Bradda Head, befindet sich der berühmte Milner's Tower, ein Gedenkturm. Die Promenade auf der Ostseite der Bucht liegt etwas höher als die Strandpromenade und besteht hauptsächlich aus Hotels, die zumeist im viktorianischen Zeitalter erbaut wurden, obwohl viele von ihnen aufgrund des veränderten Geschmacks der Touristen in Wohnungen und Apartments umgewandelt werden. Die Stadt ist berühmt für ihre spektakulären Sonnenuntergänge über der Port Erin Bay und Bradda Head sowie die Aussicht auf die Mourne Mountains in Nordirland.
Die Gegend war lange Zeit unbewohnt. Im Nordosten der Siedlung befinden sich die Überreste eines Erdwalls, der möglicherweise auf eine um 1100 auf Geheiß des norwegischen Königs Magnus III. errichtete Holzbefestigung zurückgeht. In frühchristlicher Zeit wurde eine Kapelle an der Küste in der Nähe einer Süßwasserquelle errichtet, die der Heiligen Katharina geweiht war. Der St. Catherine's Brunnen, der über der Quelle errichtet wurde, steht auch heute noch am Rande des Strandes. Auch die nahe gelegene anglikanische Kirche trägt weiterhin den Namen der Heiligen Katharina.
Port Erin war in der Folge ein kleines Fischerdorf. Das älteste Gebäude des Dorfes ist als „White Cottage“ oder „Christian's cottage“ bekannt. Es wurde 1781 von William Christian und seiner Familie erbaut. Die Familie Christian ist auch heute noch Eigentümer des Hauses. Merkliche Entwicklung im Dorf selbst setzte erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein.
1863 wurden äußere Wellenbrecher aufgeschüttet, um die Bucht vor Springfluten zu schützen. Ein schwerer Sturm im Jahr 1884 zerstörte den Wellenbrecher. Er wurde nie wieder aufgebaut. Aufschwung erlebte der Ort, nachdem sich William Milner, Besitzer einer berühmten Tresorfirma, niederließ. Er fungierte als Wohltäter für die lokale Bevölkerung. Der 1871 errichtete Millner's Tower wurde ihm zum Dank gebaut.
Im Jahr 1874 wurde der Ort an die Dampfeisenbahn angeschlossen. Besucher konnten nun direkt von Douglas in den kleinen Ort reisen. In der Folge avancierte Port Erin zu einem Badeort und Ausflugsziel, wovon noch viele Hotelbauten aus der Zeit um die Jahrhundertwende zeugen. Während des Zweiten Weltkriegs wurden in diesen Hotel vornehmlich „feindliche Ausländer“ (vor allem aus Deutschland und Österreich) interniert. In Port Erin stand das einzige rein für Frauen genutzte Internierungslager in ganz Europa.[4] Eine bekannte Internierte dort war die österreichische Schwimmerin Hedy Bienenfeld.
Port Erin ist über drei Straßen mit dem Rest der Insel verbunden:
Die Station bildet den westlichen Endpunkt der Isle of Man Railway und liegt im Zentrum des Ortes. Der Bahnhof wurde aus den charakteristischen roten Ruabon-Ziegeln in einer ungewöhnlichen Bauweise errichtet, die sich speziell an die diagonale Lage zwischen den Bahnsteigen und der nahe gelegenen Straße anpasst. Der Bahnhof hat heute nur noch einen Bruchteil seiner ursprünglichen Größe.
Der frühere Bahnsteig und die Gleisanschlüsse werden heute als Lagerplatz für den Bus Vannin (der lokal operierenden Buslinie) genutzt, während ein weiterer Bereich, der früher für Wartungsarbeiten genutzt wurde, durch ein Gasthaus ersetzt wurde. In jüngerer Zeit wurde der Bahnsteig verkürzt und im Hof ein Wagenschuppen errichtet, in dem acht Waggons abgestellt werden können.