Poseritz

Wappen Deutschlandkarte
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Poseritz
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Poseritz hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 54° 18′ N, 13° 17′ OKoordinaten: 54° 18′ N, 13° 17′ O
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Vorpommern-Rügen
Amt: Bergen auf Rügen
Höhe: 20 m ü. NHN
Fläche: 40,2 km2
Einwohner: 965 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 24 Einwohner je km2
Postleitzahl: 18574
Vorwahlen: 038304, 038307
Kfz-Kennzeichen: VR, GMN, NVP, RDG, RÜG
Gemeindeschlüssel: 13 0 73 065
Adresse der Amtsverwaltung: Markt 5–6
18528 Bergen auf Rügen
Website: Poseritz auf stadt-bergen-auf-ruegen.de
Bürgermeister: Hans Lange
Lage der Gemeinde Poseritz im Landkreis Vorpommern-Rügen
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Karte

Poseritz ist eine Ortschaft und eine Gemeinde im Landkreis Vorpommern-Rügen auf der Insel Rügen in Mecklenburg-Vorpommern. Die Gemeinde wird vom Amt Bergen auf Rügen mit Sitz in der gleichnamigen Stadt verwaltet.

Geografie und Verkehr

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Poseritz liegt im Süden des Muttlandes der Insel Rügen direkt am Strelasund. Durch den Ort Poseritz führt die Landesstraße 29 von Garz/Rügen zur Strelasundquerung.

Umgeben wird Poseritz von den Nachbargemeinden Samtens im Norden, Garz/Rügen im Osten und Südosten (teilweise Seegrenze), Sundhagen im Süden (Seegrenze) sowie Gustow im Westen.

Zur Gemeinde Poseritz gehören die Ortsteile:

Das Gemeindegebiet war bis 1326 Teil des Fürstentums Rügen und danach des Herzogtums Pommern. Mit dem Westfälischen Frieden von 1648 wurde Rügen ein Teil von Schwedisch-Pommern. 1815 kam es als Teil von Neuvorpommern zur preußischen Provinz Pommern.

Seit 1818 gehörte die Gemeinde zum Kreis bzw. Landkreis Rügen. Nur von 1952 bis 1955 hieß er Kreis Putbus. Die Gemeinde gehörte danach bis 1990 zum Kreis Rügen im Bezirk Rostock. Der seit 1990 wieder so bezeichnete Landkreis Rügen ging 2011 im Landkreis Vorpommern-Rügen auf.

Beihof:: Beihof hatte Mitte des 19. Jahrhunderts elf Einwohner und zwei Höfe.[2]

Datzow:: Die Ersterwähnung ist mit 1314 belegt, unter Datsowe. In Datzow ansässig war die Grundbesitzerfamilie der Clawes Kak, früheste deutsche Einwanderer, welchen im alten Fürstentum Rügen sesshaft wurden.[3] Zum Gut Datzow gehörte ein Güterkomplex mit Bornkathen, Gröningsbrink und Trinwerder. Ab etwa 1723 ging die Besitzung in die Hände der Familie von Schmiterlöw. Sie stellten mit Ceorg Christian von auch einen Landrat.[4] Ein nachfolgender bürgerlicher Besitzer hieß Ernst Thormann, danach Gertrud Thormann.

Groß Stubben:: Die Ortshistorie ist eng mit der Geschichte des Gutes verbunden, welches über viele Generationen der alten rügischen Adelsfamilie von Gagern gehörte. Groß Stubben war Teil des Gutskomplexes Frankenthal bei Samtens. Ein Grundbesitzer auf Groß Stubben, mit Anteil in Gröningsbrink,[5] wurde der Offizier Paul von Gagern (1870–1934), zuletzt Oberstleutnant, dann folgte sein Bruder als Erbe. Letzte Gutsherren waren somit Oberst z. D. Alexander von Gagern-Frankenthal (1873–1937), liiert mit Irmgard von Hofmann, sie lebte als Witwe in Groß Stubben, und dann deren zweiter Sohn, der in Berlin tätige Rechtsanwalt August-Wilhelm von Gagern (1907–1944),[6] verheiratet mit Elisabeth Gräfin Bassewitz-Perlin (Jg. 1906).[7] Gut Groß Stubben hatte um 1940 etwa 137 ha Größe. Die Witwe Elisabeth von Gagern wurde Buchhändlerin und blieb nach der Enteignung in Schwerin wohnhaft.[8]

Luppath wird 1730 zunächst als Stralsundischer kleiner Hof betitelt und „ist vom neuem wieder erbauet“,[9] dann als gutsherrliches Vorwerk bezeichnet, es gehörte zum Kirchspiel Poseritz.[10] 1841 lebten dort 21 Seelen.[11] 1939 gehörte das nunmehr 147 ha gesamt große Gut Luppath zu 2/3 dem Gewandhaus Stralsund und zu einem Drittel der Gyldenhusensche Vikarie Stralsund, Pächter war Ernst Gronow.[12]

Mellnitz:: Das Gutshaus stammt von um 1830, errichtet auf einem älteren Kellergewölbe. Gut Mellnitz wurde später fiskalischer Besitz der Stadt Stralsund.

Neparmitz hatte als Gutsdorf viele Besitzer. Das in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts für Ehrenfried Gustav Holz errichtete Gutshaus Neparmitz gehörte ab um 1900 bis 1945 der Familie Wahnschaffe. Durch Leerstand nach 1990 und Vandalismus verfällt die Anlage.

Poseritz war ein langjähriges Gut der Familien von Zuhm und von Ahnen. Die Marien-Kirche aus Backstein entstand als einschiffiges Langhaus bis 1325, das Kreuzrippengewölbe, der Chor und der Turm bis um 1450.

Puddemin wurde erstmals 1314 erwähnt. Die vier Großsteingräber stammen aus der späten Jungsteinzeit. 1577 besaß die Stadt Stralsund den Ort. 1637 waren sechs Bauernhöfe vorhanden. Ein Hallenhaus stammt von 1681 und ist seit 2013 Teil des Museumshofes Puddemin Rügen.

Renz: 1582 ließ Erich von Kahlden, der Gutsbesitzer von Groß Schoritz in Renz das Renaissance-Herrenhaus erbauen. Es gehört damit zu den ältesten Gutshäusern Rügens. Das zweigeschossige Haus hat einen Treppenturm und hat den Charakter eines festen Hauses. Gut Renz gehörte mit 371 ha 1945 der Familie von der Lancken, die dann enteignet wurde. Im Gutshaus wurden Flüchtlinge der Ostgebiete untergebracht.[13]

Swantow: Die St.-Stephanus-Kirche wurde seit dem 14. Jahrhundert aus Back- und Feldsteinen gebaut; bis 1469 der Chor, danach das Langhaus und um 1500 der Fachwerkturm.

Üselitz wurde 1311 als Uselitze erstmals urkundlich erwähnt. Gutsbesitzer waren u. a. die Herzöge von Pommern, dann die Familien von Zuhme (ab 1562), von Ahnen (ab 1644), Putbus (ab 1664), von Normann (ab Ende des 17. Jh.), von Langen (ab 1706 bis 1939). Freiherr Carl-Friedrich von Langen – wohnhaft in Parow – war 1928 der erste deutsche Olympiasieger im Spring- und Dressurreiten. Das Herrenhaus Üselitz stammt von nach 1580.

Venzvitz wurde vor allem geprägt durch das herrschaftliche Rittergut der Familie von Usedom. Des Weiteren gehörte das Gut der 1648 in den schwedischen Adelsstand[14] erhobenen Familie Rosenhand. Am Anfang des 20. Jahrhunderts ist mit Frau Kammerherr Marie von der Lancken, geborene von Berg-Silenz (1855–1938),[15] auf Lanckensburg, eine Gutsbesitzerin hier nachgewiesen. Der Besitz, mit Cabelow und Goldberg, blieb oft verpachtet, Umfang 496 ha.

Wulfsberg bestand wie viele Ortschaften aus der Gemeinde und dem Gut, dieser kleine Besitz mit 86 ha hatte noch anteilig Flächen in Garz.

Zeiten: In Zeiten bestand eine königliche Domaine, 216 ha groß. Diese war in Pacht, 1914 an Otto Mauritz, als Verwalter agierte der Administrator P. F. Mann.[16]

Von den zehn Gemeindevertretern, die bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 gewählt wurden, gehören sieben der „Wählergemeinschaft Poseritz“ an, zwei dem „Bündnis für Rügen“ und einer der CDU.

Die Gemeinde verfügt über kein amtlich genehmigtes Hoheitszeichen, weder Wappen noch Flagge. Als Dienstsiegel wird das kleine Landessiegel mit dem Wappenbild des Landesteils Vorpommern geführt. Es zeigt einen aufgerichteten Greifen mit aufgeworfenem Schweif und der Umschrift „GEMEINDE POSERITZ“.[17]

Sehenswürdigkeiten

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In Poseritz sind vorwiegend landwirtschaftliche Betriebe und kleine Gewerbe ansässig.

Die Schule wurde 2010 teilweise abgerissen, umgebaut und wird jetzt als Gemeindezentrum („Uns Dörphus“) genutzt.

Persönlichkeiten

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Einzelnachweise

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  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2023 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Eugen Hugo Theodor Huhn: Topographisch-statistisch-historisches Lexikon von Deutschland - Band 3, Bibliographisches Institut, Leipzig 1846, S. 57.
  3. Datzow, in: Zur Kunde der Rügischen Ritterschaft bis 1325, in: Matrikeln und Verzeichnisse der Pommerschen Ritterschaft vom XIV. bis in das XIX. Jahrhundert, Hrsg. Robert Klempin, Gustav Kratz, in Commission A. Bath (Mittler`s Sortimentsbuchhandlung), Berlin 1863, S. 57 ff.
  4. Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, Band 8, Hrsg. Ernst Heinrich Kneschke, Friedrich Voigt, Leipzig 1868, S. 256.
  5. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Uradeligen Häuser. Der in Deutschland eingeborene Adel. 1917, Achtzehnter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1916, S. 322 f.
  6. Matthias Graf von Schmettow (Hrsg.): Gedenkbuch des deutschen Adels, Band 1, in: Aus dem Deutschen Adelsarchiv, Band 3, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1967, ISBN 3-7980-0698-9, S. 101.
  7. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser 1939, Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft. Teil A (Uradel). Achtunddreißigster Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1938, S. 140 f.
  8. Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch des Adels. Gräfliche Häuser. (Reihe A) (Uradel), Band VII, Band 56 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1973, S. 21. ISSN 0435-2408
  9. Ernst Heinrich Wackenroder: Altes und Neues Rügen, Das ist, Kurtzgefaßte und umständliche Nachricht Von demjenigen, Was so wohl in Civilibus, als vornemlich in Ecclesiasticis Mit dem Fürstenthum Rügen ...., Jacob Löffler, Greifswald und Stralsund 1730, S. 228.
  10. Amts-Blatt der königlichen Preußischen Regierung zu Stralsund, 1867, Fünfzigster Jahrgang, Königliche Regierungs-Buchdruckerei, Stralsund 1867, S. 12.
  11. Gottfried König: Handbuch des Preussischen Staats oder Alphabetisches Verzeichnis sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegender benannter Grundstücke ... , Emil Baensch, Magdeburg 1841, S. 397.
  12. Landwirtschaftliches Adreßbuch der Provinz Pommern 1939. Verzeichnis, 9. Auflage, Hrsg. H. Seeliger, in: Niekammer`s Landwirtschaftliche Güter-Adressbücher, Band I, Niekammer`s Güter-Adressbüchern GmbH, Leipzig 1939, S. 54. Reprint (BoD), Klaus D. Becker, Potsdam 2019. ISBN 978-3-88372-201-6.
  13. Hubertus Neuschäffer: Vorpommerns Schlösser und Herrenhäuser. Druck- und Verlagsgesellschaft, Husum 1993, S. 166, ISBN 3-88042-636-8.
  14. Leopold Freiherr von Ledebur: Adelslexicon der Preußischen Monarchie, Band 3, Ludwig Rauh, Leipzig, S. 333.
  15. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser 1941. Zugleich Adelsmatrikel der Deutsche Adelsgenossenschaft. Teil A (Uradel). Jg. 40, Justus Perthes, Gotha 1940, S. 260.
  16. Ernst Seyfart: Güter-Adreßbuch für die Provinz Pommern 1914. Handbuch der Königlichen Behörden. Verzeichnis, 4. Auflage, in: Niekammer`s Landwirtschaftliche Güter-Adressbücher, Band I, Reichenbach`sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1914, S. 294 f.
  17. Hauptsatzung § 1 (PDF; 160 kB).
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