Potzneusiedl
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Burgenland | |
Politischer Bezirk: | Neusiedl am See | |
Kfz-Kennzeichen: | ND | |
Fläche: | 12,11 km² | |
Koordinaten: | 48° 3′ N, 16° 57′ O | |
Höhe: | 166 m ü. A. | |
Einwohner: | 671 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 55 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 2473 | |
Gemeindekennziffer: | 1 07 26 | |
NUTS-Region | AT112 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Untere Hauptstraße 26 2473 Potzneusiedl | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Franz Werdenich (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022) (13 Mitglieder) |
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Lage von Potzneusiedl im Bezirk Neusiedl am See | ||
Ostsüdostansicht von Potzneusiedl | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Potzneusiedl ist eine österreichische Gemeinde mit 671 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Burgenland im Bezirk Neusiedl am See. Der ungarische Ortsname der Gemeinde ist Lajtafalu, der kroatische Lajtica.[1]
Potzneusiedl liegt nahe bei Neudorf bei Parndorf und Gattendorf, am Rande der Parndorfer Platte und am Südufer der Leitha.
Nachbargemeinden:
Prellenkirchen (BL) | ||
Parndorf | ||
Neudorf | Gattendorf |
Bei Grabungen auf der Flur „Búbánat“ und am Hochplateau bei der Kirche fand man Hallstattgräber mit Gefäßbeigaben und Bronzen.[2]
1002 heiratete der magyarische König Stefan I. die bayerische Prinzessin Gisela, eine Tochter Herzogs Heinrich II. In der Folge kamen bayrische Adelige, kirchliche Orden und Siedler nach Ungarn (Deutsche Ostsiedlung). Zur Sicherung der Grenze wurden um 1021 die besiegten Petschenegen – sie wurden auch Bissener genannt und stammten ursprünglich aus dem Gebiet zwischen Talas und Donau – am Neusiedlersee angesiedelt.
Zu den bayrischen Einwanderern zählten auch die Grafen Poth, die im 13. Jahrhundert Potzneusiedl und Podersdorf gründeten bzw. übernahmen, was sich in den Ortsnamen niederschlug. Ende des 15. Jahrhunderts war das Gebiet Sitz von Kleinadeligen, wie den Herren von Oslip. Anna, die letzte Vertreterin dieser Familie schenkte ihre Anteile am damaligen Herrenhof ihrem Neffen, Johann Vogt von Donnerskirchen. Während des türkischen Einfalls von 1529 wurde der damalige Ansitz zerstört.
Um 1550 wurde der Ort mit Kroaten neu besiedelt; ab 1880 überwog bereits der deutschsprachige Bevölkerungsanteil (327 zu 287 Personen). In den folgenden Jahrzehnten wurde das kroatische Bevölkerungselement sukzessive assimiliert. Die Sprache konnte sich in einzelnen Familien noch bis in die späte Nachkriegszeit halten (Anteil der kroatischsprachigen Bevölkerung: 1900: 36,1 %; 1923: 20,6 %; 1934: 12,5 %; 1981: 0,9 %). Heute gilt die kroatische Sprache in Potzneusiedl als ausgestorben.
Der Ort wies bis in die Zwischenkriegszeit auch einen verhältnismäßig hohen Anteil an ungarischsprachiger Bevölkerung aus (1900: 17 %; 1923: 20,8 %; 1934: 15,8 %) und lag zuletzt (2001) nur mehr bei 1 %. Angemerkt sei, dass das Kriegerdenkmal die Aufschrift „Den gefallenen Helden“ auch in kroatischer und ungarischer Sprache trägt.
In der ersten Hälfte des 18. Jh. gehörte der Besitz zur Harrachschen Herrschaft in Bruck an der Leitha. Um die Mitte desselben Jahrhunderts gelangte Potzneusiedl, das niemals von wehrpolitischer Bedeutung war, in das Eigentum des Freiherrn Karl von Bender.
Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Komitat Moson). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Lajtafalu verwendet werden.
Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).
Im Zuge eines Repowerings wurden am 8. Juli 2022 drei Stahlbetonmasten von Windrädern gesprengt, um an deren Stelle leistungsfähigere Windkraftanlagen zu errichten.[7]
Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Einwohnerzahl insgesamt 13 Mitglieder.
Partei | 2022[8] | 2017[9] | 2012[10] | 2007[11] | 2002[12] | 1997[12] | ||||||||||||
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Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | |
ÖVP | 316 | 60,42 | 8 | 247 | 55,51 | 7 | 293 | 62,88 | 8 | 123 | 29,15 | 4 | 118 | 28,71 | 3 | 117 | 31,54 | 4 |
SPÖ | 181 | 34,61 | 5 | 198 | 44,49 | 6 | 173 | 37,12 | 5 | 257 | 60,90 | 8 | 267 | 64,96 | 8 | 226 | 60,92 | 7 |
FPÖ | 26 | 4,97 | 0 | nicht kandidiert | nicht kandidiert | 42 | 9,95 | 1 | 26 | 6,33 | 0 | 28 | 7,55 | 0 | ||||
Wahlberechtigte | 638 | 560 | 544 | 513 | 486 | 428 | ||||||||||||
Wahlbeteiligung | 86,36 % | 86,43 % | 89,71 % | 86,35 % | 87,24 % | 92,52 % |
Zum Vorstand gehören neben Bürgermeister Franz Werdenich und Vizebürgermeisterin Andrea Netuschill auch die Gemeinderäte Helmuth Hiermann und Franz Windisch.[13]
Bürgermeister ist Franz Werdenich (ÖVP), der 2010 die Nachfolge von Franz Kaiser (SPÖ) angetreten hatte. Bei der Gemeinderatswahl 2017 konnte er sich mit 55,44 % gegen Andrea Netuschill (SPÖ) durchsetzen.[14] Bei der Wahl 2022 verteidigte er das Bürgermeisteramt mit 66,23 Prozent im ersten Wahlgang.[8]
Mit Beschluss der burgenländischen Landesregierung vom 13. Juni 2000 wurde der Gemeinde nach deren Antrag das Recht zur Führung eines Wappens verliehen. Blasonierung: „In einem goldenen Schild ein roter Pfahl, begleitet von je einer roten Lilie (vorne und hinten); der Pfahl ist mit einem goldenen Pranger belegt.“ |