Project Iceworm war der Name eines Top-Secret Programms der Vereinigten Staaten. Während des Kalten Krieges zielte es darauf ab, ein Netzwerk aus mobilen Abschussrampen für Atomraketen unter dem Grönländischen Eisschild zu bauen. Das Endziel war es, ballistische Mittelstreckenraketen dort zu stationieren, die im Kriegsfall die Sowjetunion erreichen könnten. Das ganze Projekt wurde vor der Dänischen Regierung geheim gehalten. Der Öffentlichkeit wurde das Projekt erst 1977 bekannt.[1]
Unter anderem wurde Ende 1958 Camp Century errichtet,[2][3] ein unterirdischer militärischer Stützpunkt mit nuklearer Energieversorgung. Er wurde aber bereits 1966 wieder stillgelegt und aufgegeben. Infolge der Eisschmelze könnte mit Giftstoffen und Radioaktivität belastetes Schmelzwasser ins Meer gelangen.[4]
Die Details des Raketenbasis-Projekts waren über Jahrzehnte lang ein Geheimnis, kamen aber bereits im Januar 1955 erstmals ans Licht. Das Dänisches Institut für Internationale Studien (DIIS) deckte es während einer Ermittlung zur Benutzung und Lagerung von Atomaren Waffen auf Grönland auf. Die Ermittlung wurde vom Dänischen Parlament in Auftrag gegeben, dies nachdem vorher geheime Informationen zum 1968 auf der Thule Air Base abgestürzten B-52-Bomber veröffentlicht wurden.[1]
Name | Zeitraum | Koordinaten | Bemerkungen |
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Thule Air Base | seit 1951 | 76,5312° N, 68,7032° W | Zentrale des Project Iceworm |
Camp TUTO | 1954–1966 | 76,41667° N, 68,31667° W | eigener Flugplatz (Code?) |
Camp Fistclench | 1957–1966 | 76,16667° N, 55,35° W | Vorstudie für den Bau von Camp Century (und weiterer Camps) |
Camp Century | 1958–1966 | 77,16667° N, 61,13333° W | aufgegeben: Nur der Atomreaktor wurde entfernt, sämtliche Schad- und Giftstoffe sowie Tonnen von Müll verblieben vor Ort |