Die Prymnesiophyceae (alias Coccolithophyceae, Haptophyceaeetc.) sind eine Klasse der Haptophyten.[1] Bereits 1972 von Casper beschrieben, waren die Voraussetzung für eine gültige Veröffentlichung nach dem Internationalen Code der Nomenklatur für Algen, Pilze und Pflanzen nicht vollständig erfüllt, bis Hibberd 1976 die Beschreibung vervollständigte.[2] Die Prymnesiophyceae sind einzellig und haben Chloroplasten, weshalb sie in die nicht-taxonomische Gruppe der Algen, genauer Mikroalgen, klassifiziert werden. Einige Arten haben zwei Stadien in ihrem Lebenszyklus, abwechselnd ein koloniales oder fadenförmiges Stadium und ein Geißelstadium. Das Taxon umfasst die meisten Haptophyten-Arten, darunter die bekannten Gattungen Phaeocystis, Chrysochromulina, Prymnesium und die Coccolithophoren, die periodisch Algenblüten an den Küsten und im offenen Ozean bilden und einen unübersehbaren Einfluss auf das Funktionieren der marinenÖkosysteme haben. Ein Teil der Mitglieder bildet kalzifizierte Schalen aus (wie die Coccolithales), ein Teil nicht (wie die Prymnesiales); von den ersteren sind dank dieser Eigenschaften Nannofossilien überliefert (Discoaster, Braarudosphaera). Innerhalb des Lebenszyklus können verschiedene Stadien durchlaufen werden (amöboide und begeißelte, wie bei Chrysochromulina).[3]
Veraltet ist die Ordnungsbezeichnung Coccolithophorales (siehe Coccolithophorida). Die Ordnung Coccosphaerales Haeckel, 1894 wird bei NCBI geführt (ebenso bei AlgaeBase, Mindat, WoRMS und Nordic Microalgae). Laut NCBI besteht diese aus den Familien Calyptrosphaeraceae und Pontosphaeraceae[24] mit den Gattungen Calyptrosphaera und Helladosphaera respektive Scyphosphaera, diese gehören aber nach AlgaeBase jedoch zu den Ordnungen Coccolithales[12][13] respektive Zygodiscales[15] gehören. D. h. die Ordnung Coccosphaerales wird daher nach AlgaeBase aufgeteilt auf Coccolithales (Hauptanteil) und Zygodiscales (beide Unterklasse Prymnesiophycidae).[A. 2]
↑Paul C. Silva, J. Throndsen, W. Eikrem: Revisiting the nomenclature of haptophytes (Commentary). Phycologia Band 46, 4. Auflage 2007, S. 471–475, doi:10.2216/07-22.1, Epub 22. April 2019.
↑ abcNordic Microalgae: Prymnesiophyceae Hibberd, auf: Nordic Microalgae and aquatic protozoa, Swedish Meteorological and Hydrological Institute (SMHI)
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Kyoko Hagino, Ryo Onuma, Masanobu Kawachi, Takeo Horiguchi: Discovery of an Endosymbiotic Nitrogen-Fixing Cyanobacterium UCYN-A in Braarudosphaera bigelowii (Prymnesiophyceae). In: PLOS ONE, 4. Dezember 2013; doi:10.1371/journal.pone.0081749 (englisch).
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Francisco M. Cornejo-Castillo, Keisuke Inomura, Jonathan P. Zehr, Michael J. Follows: Metabolic trade-offs constrain the cell size ratio in a nitrogen-fixing symbiosis. In: Cell, Band 187, Nr. 7, 11./28. März 2024, S. 1762–1768.e9; doi:10.1016/j.cell.2024.02.016 (englisch). Dazu:
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Tyler H. Coale, Valentina Loconte, Kendra A. Turk-Kubo, Bieke Vanslembrouck, Wing Kwan Esther Mak, Shunyan Cheung, Axel Ekman, Jian-Hua Chen, Kyoko Hagino, Yoshihito Takano, Tomohiro Nishimura, Masao Adachi, Mark Le Gros, Carolyn Larabell, Jonathan P. Zehr: Nitrogen-fixing organelle in a marine alga. In: Science, Band 384, Nr. 6692, 11. April 2024; doi:10.1126/science.adk1075 (englisch). Dazu: