Der Präzisionismus (engl. Precisionism) war eine Stilrichtung in der amerikanischen Malerei, die nach dem Ersten Weltkrieg entstand und in der Zwischenkriegszeit ihren Höhepunkt hatte. Der Präzisionismus war Teil des amerikanischen Realismus und stark vom Kubismus und Futurismus beeinflusst.
Wie andere Realisten setzten sich die Vertreter des Präzisionismus bewusst von der traditionellen Landschaftsmalerei und der historisierenden, aber auch der abstrakten Kunst ab. Als Motive wählten sie vor allem Großstädte, Industriekomplexe und andere technische Einrichtungen.[1] Da sie mit präzisen geometrischen Formen und perfekten Farbverläufen ohne Unreinheiten arbeiteten, wurden sie auch Sterilists (Sterilisten) und Immaculates (die Makellosen) genannt. Die Darstellungen zeugen von einem wachsenden Selbstbewusstsein der amerikanischen Industriegesellschaft sowie einer gewissen Bewunderung für ihre Bauten, doch war der soziale Kommentar (anders als bei der Ashcan School) kein zentrales Element des Präzisionismus.
Charles Demuth, Charles Sheeler und Georgia O’Keeffe waren bedeutende Vertreter des Präzisionismus.