Einige Pterocarpus-Arten werden auch Sandelholzbäume oder Flügelfruchtbäume genannt, aber beide Trivialnamen werden auch für Arten anderer Gattungen verwendet: Sandelholzbäume für Arten aus der Familie der Sandelholzgewächse (Santalaceae), Flügelfruchtbäume für Arten der Familie der Flügelfruchtgewächse (Dipterocarpaceae). Flügelfrucht ist ein Begriff für geflügelte Diasporen (Verbreitungseinheiten), die vom Wind transportiert werden, siehe Meteorochorie.
Die Pterocarpus-Arten wachsen als immergrüne bis laubabwerfende Bäume, selten Sträucher. Aus dem inneren Bereich tritt bei Verletzungen ein roter Saft aus. Viele der Arten bilden oft mächtige Brettwurzeln aus. Viele Arten führen in ihrem Holz und der Rinde ein rotes Kino. Sie werden darum im Englischen auch als Bloodwood bezeichnet.
Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind zu einem glockenförmigen Kelch verwachsen, mit unterschiedlichen Kelchzähnen, von denen die oberen beiden mehr oder weniger verwachsen sind. Die Blütenkronen besitzen den typischen Aufbau der Schmetterlingsblüten. Die fünf Kronblätter sind gelb bis orangefarben. Die Fahne ist breit-eiförmig bis fast rund. Das Schiffchen ist kürzer als die beiden Flügel. Die beiden Kronblätter des Schiffchens sind höchstens wenig verwachsen. Es sind neun der zehn Staubblätter röhrig verwachsen oder die zehn Staubblätter stehen in zwei Gruppen zusammen. Das einzelne Fruchtblatt besitzt nur wenige Samenanlagen. Die Narbe ist klein.
Die verholzten, kreisförmigen Hülsenfrüchte (Flügelfrüchte) bestehen aus einem meist nur einen, selten bis zu drei Samen enthaltenden, unterschiedlich dicken, zentralen Bereich und einem breiten ihn umgebenden Flügel; bei manchen Arten fällt der Flügel etwas kleiner aus. Diese Hülsenfrüchte öffnen sich nicht selbstständig. Der Samen besitzt ein kleines Hilum.
Die etwa 50 Arten umfassende Gattung ist pantropisch verbreitet, wobei über die Hälfte in Afrika und Asien vorkommen. Die meisten Arten wachsen in den tropischen Regenwäldern; einige Arten sind auch in saisonalen Trockenwäldern, Sümpfen und Savannen anzutreffen.
Die Gattung Pterocarpus wurde durch Nikolaus Joseph von Jacquin aufgestellt. Der botanische Gattungsname Pterocarpus bedeutet „geflügelte Frucht“ und bezieht sich auf die ungewöhnliche Form der Hülsenfrüchte. Ein Synonym für PterocarpusJacq. ist PhellocarpusBenth.
Pterocarpus amazonum(Benth.) Amshoff: Sie kommt in Kolumbien, Ecuador, Venezuela, Guayana, Brasilien, Bolivien und Peru vor.[2]
Pterocarpus angolensisDC.: Sie kommt in Tansania, Angola, Mozambique, Malawi, Sambia, Simbabwe, im nördlichen Botswana, im nördlichen Namibia, in Eswatini, in Südafrika und in Zaire vor.[2]
Amerikanischer oder Westindischer Drachenbaum, Drachenblutbaum (Pterocarpus officinalisJacq.): Er kommt von Guatemala bis Brasilien und Venezuela und auf Inseln in dre Karibik vor.[2]
Pterocarpus osunCraib: Sie kommt in Nigeria, Kamerun, Gabun, Zaire, Congo und Äquatorialguinea vor.[2]
Pterocarpus rohriiVahl: Sie kommt von Mexiko bis Brasilien und Peru und auf Trinidad vor.[2]
Pterocarpus rotundifolius(Sond.) Druce: Sie kommt in Tansania, Zaire, Angola, Mosambik, Malawi, Sambia, Simbabwe, Botswana, Namibia. Eswatini und Südafrika vor.[2]
Pterocarpus santalinoidesL’Hér. ex DC.: Sie kommt im westlich.-zentralen tropischen und im westlichen tropischen Afrika sowie ind Südamerika vor.[2]
Rotes Sandelholz oder Rotsandelholzbaum, Padouk, Kaliaturholzbaum (Pterocarpus santalinusL. f.): Es kommt im südlichen Indien vor.[2]
Afrikanisches Padouk (Pterocarpus soyauxiiTaub.): Sie kommt in Angola, Nigeria und im westlich-zentralen tropischen Afrika vor.[2]
Einige Pterocarpus-Arten sind wirtschaftlich wichtige Nutzhölzer. Ihr Holz wird vor allem für den Musikinstrumentenbau, die Furnier- und Möbelherstellung verwendet. Beispiele sind die aus Südostasien stammenden Zitan oder Manila-Padouk, Narrabaum (Pterocarpus indicus) und Burma-Padouk (Pterocarpus macrocarpus); die afrikanischen Arten Muninga oder Afrikanisches Padouk (Pterocarpus angolensis) und Afrikanisches Padouk oder Korallenholz (Pterocarpus soyauxii).
Die Rinden-Inhaltsstoffe (Flavonoide) von Malabarkino (Pterocarpus marsupium) aus Südindien hatten früher pharmazeutische Bedeutung.
Aus dem in Mittelamerika beheimateten Drachenblutbaum, palo de sangre (Pterocarpus officinalis) wird eine weitere Kinoart, ein Drachenblutharz gewonnen, das wegen seiner blutstillenden Wirkung medizinische Bedeutung hat. Es wurden auch noch aus Pterocarpus angolensis, Pterocarpus erinaceus sog. Afrikanisches Kino hergestellt.[3]
R. K. Brummitt, D. K. Harder, G. P. Lewis, J. M. Lock, R. M. Polhill, B. Verdcourt: Leguminosae. In: Flora Zambesiaca. Volume 3, Part 3, 2007: online.
Franz von Bruchhausen, Hermann Hager, Wolfgang Blaschek, G. Heubl, G. Abel, Eberhard Teuscher: Hagers Handbuch der pharmazeutischen Praxis. 5. Auflage. Springer, 1998, ISBN 3-540-61619-5, S.412–423 (Pterocarpus auf S. 412–423 in der Google-Buchsuche).
↑ abcdefghijklmnopqrPterocarpus im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
↑M. Bergmann, H. Gnamm, W. Vogel: Die Gerbung mit Pflanzengerbstoffen: Gerbmittel und Gerbverfahren. 2. Band, Springer, 1931, ISBN 978-3-7091-5982-8, S. 84.