Gemeinde Puebla de Sanabria | ||
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Wappen | Karte von Spanien | |
Basisdaten | ||
Land: | Spanien | |
Autonome Gemeinschaft: | Kastilien und León | |
Provinz: | Zamora | |
Comarca: | Sanabria | |
Gerichtsbezirk: | Puebla de Sanabria | |
Koordinaten: | 42° 3′ N, 6° 38′ W | |
Höhe: | 920 msnm | |
Fläche: | 81,39 km² | |
Einwohner: | 1.357 (1. Jan. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 17 Einw./km² | |
Postleitzahl(en): | 49300 | |
Gemeindenummer (INE): | 49166 | |
Verwaltung | ||
Bürgermeister: | José Fernández Blanco | |
Website: | Puebla de Sanabria | |
Lage des Ortes | ||
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Puebla de Sanabria ist ein nordspanischer Ort und Hauptort einer Gemeinde (municipio) mit 1.357 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) in der Provinz Zamora in der Autonomen Gemeinschaft Kastilien-León. Der historische Ortskern ist seit 1994 als Bien de Interés Cultural in der Kategorie Conjunto histórico-artístico eingestuft.
Puebla de Sanabria liegt auf einer Anhöhe zwischen dem Río Tera und dem Río Castro am Nordrand der Sierra de la Culebra im Nordwesten der Provinz Zamora in einer Höhe von ca. 920 m nahe der Grenze zu Portugal. Die Provinzhauptstadt Zamora ist etwa 112 km (Fahrtstrecke) in südöstlicher Richtung entfernt. Die portugiesische Stadt Bragança befindet sich dagegen nur etwa 42 km südwestlich. Die winterlichen Temperaturen können durchaus kühl sein, im Sommer dagegen ist es warm bis heiß; Regen (ca. 760 mm/Jahr) fällt mit Ausnahme der Sommermonate übers ganze Jahr verteilt.[2]
Jahr | 1857 | 1900 | 1950 | 2000 | 2020 |
Einwohner | 1.723 | 1.107 | 1.367 | 1.645 | 1.356[3] |
Durch Zuzug aus den umliegenden Landgemeinden ist die Bevölkerung trotz der Mechanisierung der Landwirtschaft seit den 1950er Jahren angestiegen. Zur Gemeinde gehören auch die Weiler (pedanías) Castellanos, Robledo und Ungilde.
Die Landwirtschaft (vor allem Viehzucht und Gemüseanbau) spielt traditionell die größte Rolle im Wirtschaftsleben der Gemeinde. Daneben fungierte der Ort bereits im Mittelalter als Handels-, Handwerks- und Dienstleistungszentrum für die Dörfer und Weiler in der Region. Einnahmen aus dem Tourismus in Form der Vermietung von Ferienwohnungen (casas rurales) sind in den letzten Jahrzehnten hinzugekommen. Puebla de Sanabria hat einen Bahnhof an der Strecke Zamora – A Coruña.
Eine Pfarrkirche in Senapría wird erstmals im 7. Jahrhundert, also in westgotischer Zeit, erwähnt. Auf die islamische Eroberung (conquista) im 8. erfolgte die christliche Rückeroberung (reconquista) der Gebiete nördlich des Río Duero im 9. und 10. Jahrhundert. Eine Urkunde des späten 10. Jahrhunderts erwähnt bereits eine Stadt mit Namen Urbs Senabrie, doch eine Burg (castillo) ist erst für das Jahr 1132 belegt. Alfons IX. stattete den Ort im Jahr 1220 mit städtischen Privilegien (fueros) aus.
Im 15. Jahrhundert lag die Herrschaftsgewalt über Puebla in den Händen verschiedener Grafen, darunter auch denen von Benavente, den Erbauern der Burg. Sie wurde nach und nach zu einer Grenzfestung ausgebaut.[4]
Im Spanischen Unabhängigkeitskrieg eroberten portugiesische Truppen unter Francisco da Silveira Pinto da Fonseca Teixeira (1763–1821), unterstützt von spanischen Einheiten, am 20. August 1810 die zuvor von den Franzosen unter General Jean Mathieu Seras eingenommene Festung Sanabria. Als die französische Garnison kapitulierte, musste sie ihren Aigle de drapeau herausgeben, ein schmachvolles Eingeständnis ihrer Niederlage.[5]