Pähl

Wappen Deutschlandkarte
Pähl
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Pähl hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 47° 54′ N, 11° 11′ OKoordinaten: 47° 54′ N, 11° 11′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Weilheim-Schongau
Höhe: 590 m ü. NHN
Fläche: 32,22 km2
Einwohner: 2608 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 81 Einwohner je km2
Postleitzahl: 82396
Vorwahl: 08808
Kfz-Kennzeichen: WM, SOG
Gemeindeschlüssel: 09 1 90 138
Gemeindegliederung: 12 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Kirchstraße 7
82396 Pähl
Website: www.gemeinde-paehl.de
Erster Bürgermeister: Simon Sörgel (UBL)
Lage der Gemeinde Pähl im Landkreis Weilheim-Schongau
KarteStarnberger SeeAmmerseeLandkreis OstallgäuLandkreis Bad Tölz-WolfratshausenLandkreis Garmisch-PartenkirchenLandkreis StarnbergLandkreis Landsberg am LechWildsteigWielenbachWessobrunnWeilheim in OberbayernSteingadenSindelsdorfSeeshauptSchwabsoienSchwabbruckSchongauRottenbuchRaistingPremPolling (bei Weilheim)PenzbergPeitingPeißenbergPählObersöcheringOberhausen (bei Peißenberg)IngenriedIffeldorfHuglfingHohenpeißenbergHohenfurchHabachEglfingEberfingBurggenBöbingBernried am Starnberger SeeBernbeurenAntdorfAltenstadt (Oberbayern)
Karte
Pähl von Osten

Pähl ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau.

Pähl liegt in der Region Oberland.

Die Gemeinde hat 12 Gemeindeteile[2] (in Klammern ist der Siedlungstyp[3] angegeben):

Es gibt die Gemarkungen Fischen am Ammersee und Pähl.[4]

Bis zur Gemeindegründung

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Erstmals wird Pähl in der Zeit Tassilos III. urkundlich erwähnt.[5] Darin wird von Pouile oder Poule gesprochen, was wiederum von den lateinischen Wörtern bovile, bos und bovis herrührt. Somit führt die wahrscheinliche Bedeutung auf „Rindergehege“.[6]

Bald entwickelte sich der Ort zu einem wichtigen Herrschaftssitz mit drei Schlössern, von denen noch zwei erhalten sind.[5] Der Edelsitz Pähl (Hochschloss) gehörte dem Kloster Andechs. Die Grafen von Vieregg besaßen das Untere Schloss mit einer offenen Hofmark (zur geschlossenen Hofmark Tutzing). Pähl gehörte zum Rentamt München und zum Landgericht Weilheim des Kurfürstentums Bayern.

Mit dem Gemeindeedikt von 1818 entstand die Gemeinde Pähl, die zum Landgericht Weilheim gehörte.

Im Kontext des sich zuspitzenden Kalten Krieges wurde Ende der 1950er Jahre in der Gemeinde (Koordinaten= 47° 55′ 21″ N, 11° 13′ 29″ O) eines von zehn bundesdeutschen Warnämtern, das Warnamt X (Warnamt Weilheim), in Betrieb genommen. Diese völkerrechtlich besonders geschützte und teilweise verbunkerte Zivilschutzbehörde war bis in die 1990er Jahre mit der Warnung und Alarmierung der Bevölkerung vor Gefahren im Frieden und Verteidigungsfall betraut. Das Warnamt X war dabei für das südliche Bayern zuständig.

Verwaltungsgemeinschaft

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Die im Jahr 1978 entstandene Verwaltungsgemeinschaft Pähl-Raisting wurde am 1. Januar 2007 aufgelöst.

Eingemeindungen

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Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Mai 1978 die Gemeinde Fischen am Ammersee eingegliedert.[7]

Einwohnerentwicklung

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Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1696 auf 2480 Einwohner bzw. um 46,2 %.

Jahr 1840 1871 1900 1925 1939 1950 1961 1970 1987 1991 1995 2000 2005 2010 2015
Einwohnerzahl[8] 725 745 830 1003 997 1666 1313 1333 1676 1913 1981 2289 2418 2394 2374
Pähl zu Beginn des 17. Jahrhunderts

Am 26. Juni 2011 wurde Werner Grünbauer (Unabhängige Bürgerliste für Pähl und Fischen UBL) zum 1. Bürgermeister gewählt. Seine Vorgänger waren Klaus Pfeiffer (CSU) von 2008 bis 2011 und davor Rainer Kugler (CSU).

Der Gemeinderat hat 14 Sitze. Nach den Gemeinderatswahlen seit 2014 verteilen sich die Sitze folgendermaßen:

Partei/Liste Sitze 2020[9] Sitze 2014[10]
CSU 3 2
Dorfbewegung 3 2
Freie Wähler 3 3
Parteilose Wählerschaft Fischen am Ammersee 3 3
Politik für Pähl 2
Bürger für Pähl-Fischen 4
Wappen von Pähl
Wappen von Pähl
Blasonierung: „Über einem von Weiß und Blau geweckten Schildfuß in Gold ein aufgerichteter, rot bewehrter schwarzer Bär.“[11]
Wappenbegründung: Die Rauten (Wecken) weisen auf die enge Beziehung zu den wittelsbachischen Landesherren seit dem 13. Jahrhundert hin. Der schwarze Bär ist die Wappenfigur der Herren von Berndorf, er findet sich mehrfach auf den Epitaphien in der Kirche.
Hochschloss Pähl
Pfarrkirche St. Laurentius
Blick auf Pähl von der Hirschberg-Alm
Vereister Wasserfall in der Pähler Schlucht

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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  • Das 1883 bis 1885 nach den Plänen des Architekten Albert Schmidt neu erbaute Hochschloss Pähl liegt in außergewöhnlicher Lage hoch über dem Ort.
  • In der Ortsmitte liegt das Untere Schloss, ein einfacher Rechteckbau aus dem 16. Jahrhundert.
  • Das Kupfermuseum im Gemeindeteil Fischen am Ammersee wurde im Sommer 2006 eröffnet.
  • Die barocke Pfarrkirche St. Laurentius, ein bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts zurückreichender Kirchenbau[12]
  • Innerhalb von Pähl steht die liebevoll renovierte, wohl über 400 Jahre alte Hofmarkmühle, deren Mühlenbetrieb erst im 20. Jahrhundert eingestellt wurde. In diesem Gebäude befindet sich ein Restaurant und ein Antiquitätengeschäft.
  • Die unterhalb des Hochschlosses und der Hirschbergalm verlaufende Pähler Schlucht, ein unter Naturschutz stehendes Geotop im Nagelfluhgestein
  • Der Weiler Kerschlach mit über 1200-jähriger Geschichte; Herrenschlösschen und Kapelle St. Ulrich vom ehemaligen Klostergut Kerschlach der Missions-Benediktinerinnen; in den 1990er Jahren entstand hier ein ökologisch bewirtschaftetes Hofgut unter der Federführung von Werner Mützel; seit 1997 wird auf Gut Kerschlach nach den EG-Ökorichtlinien und den Naturland-Richtlinien gewirtschaftet, Führungen werden regelmäßig angeboten.
  • Die Postkutschenlinie, die regelmäßig von der Fuhr- und Posthalterei Coaching in Bavaria in Kerschlach auf dem historischen König-Ludwig-Weg zu den Königschlössern Neuschwanstein und Hohenschwangau verkehrt
  • Der Aussichtspunkt Hirschberg mit umfassendem Panoramablick über das Ammertal und die Alpenkette
  • Das Natur- und Vogelschutzgebiet am Südufer des Ammersees
  • Der alljährliche Leonhardiritt im November

Größter Sportverein ist der TSV Pähl, in dessen Fußballjugend sieben Jahre lang der spätere Fußballweltmeister Thomas Müller spielte. Mit etwa 600 Mitgliedern werden in dem Sportverein hauptsächlich Fußball, Tennis, Eisstockschießen und Tischtennis angeboten. Saisonabhängig werden auch Jugendleichtathletik und Skigymnastik betrieben.

Der Gemeindeteil Fischen besitzt einen kleinen Sportverein, der im April 2006 nach über zehn Jahren Unterbrechung wieder eine eigene Fußballmannschaft aufstellen konnte. Dieser traten innerhalb von drei Monaten 51 Jugendliche zwischen 16 und 28 Jahren bei. So konnte noch im selben Jahr eine erste Mannschaft für den Spielbetrieb in der C-Klasse angemeldet werden.

Ebenso gibt es in Fischen einen kleinen Radsportverein. Das Team Optime wurde 2007 gegründet und hat eine aktive Straßenradmannschaft. Zum Angebot gehören auch andere Ausdauersportarten wie Laufen und Skilanglauf.

Gleich neben dem Hochschloss Pähl befindet sich der 1987 gegründete 18-Loch-Golfclub Hohenpähl e. V.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft

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1998 gab es im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 16, im produzierenden Gewerbe 189 und im Bereich Handel und Verkehr 51 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren es 76 Personen. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 631. Im verarbeitenden Gewerbe (sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden) gab es drei, im Bauhauptgewerbe fünf Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 63 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1593 ha. Davon waren 284 ha Ackerfläche und 1306 ha Dauergrünfläche.

2012 gab es folgende Einrichtungen:

  • Zwei Kindertageseinrichtungen in Trägerschaft der katholischen Kirche mit 100 Plätzen und 70 Kindern
  • Grundschulklassen 1 bis 4 in einem eigenständigen Schulsprengel mit 85 Schülern

Bekannte Personen

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Commons: Pähl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Pähl – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Pähl, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 23. November 2021.
  3. Gemeinde Pähl in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 4. September 2019.
  4. Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Februar 2021; abgerufen am 29. Januar 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ldbv.bayern.de
  5. a b Georg Paula, Stefanie Berg-Hobohm: Landkreis Weilheim-Schongau: Denkmäler in Bayern. Band 1, Lipp, München 2003, S. 199.
  6. Josef Hemmerle: Hochschloß Pähl, Geschichte eines altbayerischen Edelsitzes. Verlag Bayerische Heimatforschung, München-Pasing 1953, S. 9.
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 596 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  8. Kommunalstatistik von Pähl, abgerufen am 6. November 2010
  9. Gemeinderat - Gemeinde Pähl - die Perle des Pfaffenwinkels. Abgerufen am 16. Dezember 2020.
  10. http://www.gemeinde-paehl.de/index.php?id=0,31
  11. Eintrag zum Wappen von Pähl in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  12. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pfaffen-winkel.de
  13. Gertrud Stetter und Isa Bauer: „Die Post ist da - Gasthof zur Alten Post (1966)“. In: Filmdokumentation des Bayerischen Rundfunk. 1966, abgerufen am 19. Dezember 2021.