Qiu Chuji (chinesisch 丘處機 / 邱处机; geb. 1148; gest. 1227, auch Changchun (长春/長春) oder Changchun zi 長春子 genannt) war der fünfte Patriarch des Quanzhen-Daoismus und ein großer Reisender. Er war als einer der „Sieben Wahrhaften des Nordens“ unter den wichtigen Schülern des Wang Chongyang der Gründer der daoistischen Drachentor-Schule (chinesisch 龍門派 / 龙门派, Pinyin Longmen pai, englisch The Dragon Gate Sect), einer Schule des Quanzhen-Daoismus (Quanzhen dao).
In dem von seinem Schüler, dem Daoisten Li Zhichang (chinesisch 李志常) (1193–1278), verfassten Reisebericht Changchun zhenren xiyou ji (Aufzeichnungen über die Reise des daoistischen Alchemisten Changchun in den Westen), der auch kurz als Xiyouji (Aufzeichnungen über die Reise in den Westen) genannt wird, über seine Durchquerung 1219–1221 durch Zentralasien Richtung Karakorum zu dem mongolischen Herrscher Dschingis Khan, erfährt man auch einiges über sein Leben.
Dschingis Khan hatte ihn zu sich gerufen, um von ihm über die Geheimnisse des langen Lebens zu erfahren. Als Dank wurde Qiu Chuji am mongolischen Hof zum Führer aller Religionen ernannt, wobei seine Anhänger von der Steuerpflicht ausgenommen wurden. Dieser Verbindung zum Mongolen-Herrscher verdankt die Quanzhen-Schule ihre weite Verbreitung.
Personendaten | |
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NAME | Qiu, Chuji |
KURZBESCHREIBUNG | Oberhaupt der daoistischen Quanzhen-Schule |
GEBURTSDATUM | 1148 |
STERBEDATUM | 1227 |