QuickPascal

QuickPascal


Hallo-Welt-Programm und Compiler-Einstellungen von QuickPascal 1.0
Basisdaten

Entwickler Microsoft
Erscheinungsjahr 1989
Aktuelle Version 1.0
Betriebssystem MS-DOS
Kategorie Compiler, IDE
Lizenz MS-EULA
deutschsprachig ja

Microsoft QuickPascal ist ein Compiler und eine zeichenorientierte Entwicklungsumgebung für die Programmiersprache Pascal unter MS-DOS. Der Support wurde seitens Microsoft am 1. Juli 1999 eingestellt.[1]

Entwicklungsumgebung

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Die Gestaltung der IDE ähnelt der von Turbo Pascal, QuickBASIC und QuickC.[2] Es können mehrere Dateien gleichzeitig geöffnet sein (Multiple Document Interface; MDI).[3] Der Editor unterstützt Syntaxhervorhebung.[4]

QuickPascal besitzt einen eingebauten Debugger. Im Gegensatz zu diversen anderen Entwicklungsumgebungen von Microsoft wird der Stand-Alone-Debugger CodeView nicht unterstützt.[3] Zur Erzeugung von ausführbaren Binärdateien nutzt QuickPascal einen Single-Pass-Compiler und einen eingebauten Linker.[3] Der Compiler ist in der Lage bis zu 1 MiB EMS zu nutzen.[5] Zudem ist es möglich, Programme für 286er zu erstellen, die unter PC/AT besonders schnell ausgeführt werden können.[3]

Im Lieferumfang ist eine interaktive Tutorial-Software namens QuickPascal Express (LEARN.EXE) enthalten.[6]

Programmiersprache

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QuickPascal 1.0 ist grundsätzlich kompatibel mit dem Konkurrenzprodukt Turbo Pascal 5.5 der Firma Borland.[7] Allerdings wird die Overlay-Technik nicht von QuickPascal unterstützt. Auch im Hinblick auf die Möglichkeiten der objektorientierten Programmierung (OOP) war Turbo Pascal bzw. Object Pascal der Konkurrenz von Microsoft überlegen.[3]

Die Grafik-Unit MSGraph von QuickPascal unterstützt die Grafikmodi CGA, EGA, VGA und MDA für IBM-PC-kompatible Computer. Ebenso werden die Grafikkarten von Olivetti PCs und Hercules-Grafikkarten unterstützt.[8]

Die Grafikbibliothek umfasst allerdings nur rudimentäre Funktionen zum Zeichnen von einfachen Grafikprimitiven, während die Grafikbibliothek von Borland (BGI) und die Grafikbibliothek von Microsoft C bzw. QuickC auch Funktionen zum Zeichnen von Diagrammen bereitstellen. Allerdings ist QuickPascal in diesem Kontext kompatibel mit BGI und QuickC 2.0.[4]

Die Grafiktreiber besitzen die Dateinamenserweiterung *.vid und Raster- bzw. Vektorschriftarten die Erweiterung *.fon.[9] Im Lieferumfang sind die Rasterschriftarten Courier, Helv und Tms Rmn sowie die Vektorschriftarten Modern, Script und Roman enthalten.[10]

Das folgende Hallo-Welt-Programm gibt den Text „Hallo Welt!“ im Standard-Ausgabe-Datenstrom (STDOUT) aus.

PROGRAM HalloWelt;
BEGIN
  WriteLn('Hallo Welt!');
  ReadLn { Wartet auf Eingabe des Benutzers. }
END.

Plagiatsvorwurf

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Nach einer Untersuchung der Laufzeitbibliothek (RTL, Run Time Library)von QucikPascal durch Borland, den Entwickler von Turbo Pascal, schickte Borland Microsoft ein Schreiben mit dem Hinweis, dass die RTL in großen Teilen vermutlich ein Plagiat derjenigen von Turbo Pascal ist, weshalb Microsoft das Produkt vom markt nahm um einen Gerichtsprozess zu vermeiden.[11]

  • Ekbert Hering, Joachim Rasch: QuickPascal: Eine Einführung mit Anwendungen für Ingenieure und Naturwissenschaftler. Vieweg+Teubner, Wiesbaden 1990, ISBN 3-528-04775-5, doi:10.1007/978-3-322-83917-6.
  • Erik Wischnewski: Modulares Programmieren in Turbo- und Quick-Pascal. Vogel, Würzburg 1990, ISBN 3-8023-0428-4.
  • Michael Yester: Mastering Quick PASCAL. Longman Higher Education, 1990, ISBN 0-89588-653-7 (englisch).
  • David I. Schneider: Microsoft QuickPascal: An Introduction to Structured and Object-Oriented Programming. Dellen Publishing Company, San Francisco 1990, ISBN 0-02-407595-7 (englisch).
  • Keith Weiskamp, Saul Aguiar: QuickPascal: A Self-Teaching Guide. John Wiley & Sons, New York 1989, ISBN 0-471-51497-7 (englisch).
  • Dirk Schaun: Programmierkurs Quick PASCAL. Sybex, Düsseldorf 1989, ISBN 3-88745-524-X.

Einzelnachweise

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  1. Obsolete Products. In: support.microsoft.com. Microsoft, archiviert vom Original am 14. August 2005; abgerufen am 12. Januar 2010 (englisch).
  2. Stuart J. Johnston, Ed Scannell: QuickPascall Expected from Microsoft. In: InfoWorld. Band 11, Nr. 4. Popular Computing, 23. Januar 1989, ISSN 0199-6649, S. 1 ff. (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. a b c d e Scott Robert Ladd et al.: Objects of Attention. In: InfoWorld. Band 12, Nr. 18. Popular Computing, 30. April 1990, ISSN 0199-6649, S. 59–68 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. a b Microsoft (Hrsg.): Microsoft QuickPascal: Up and Running. Redmond 1989, Document Number: LN0121-500-R00-0489; Part Number: 06396, Performance and Compatibility, S. VII f. (englisch).
  5. Amiel Kornel: Pascal. Fortsetzung von Seite 1: Peggy Watt: Microsoft, Borland Ready To Fight Battle Of Pascals. In: InfoWorld. Band 11, Nr. 18. Popular Computing, 1. Mai 1989, ISSN 0199-6649, S. 117 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. QuickPascal - Présentation du logiciel. In: gladir.com. 24. Juni 2021, abgerufen am 24. Juli 2024 (französisch).
  7. Ekbert Hering, Joachim Rasch: QuickPascal: Eine Einführung mit Anwendungen für Ingenieure und Naturwissenschaftler. Vieweg+Teubner, Wiesbaden 1990, ISBN 3-528-04775-5, S. V f., doi:10.1007/978-3-322-83917-6.
  8. Microsoft (Hrsg.): Microsoft QuickPascal: Pascal by Example. Redmond 1989, Document Number: LN0104-500-R00-0489; Part Number: 06396, Using Graphics, S. 171–214 (englisch).
  9. Ekbert Hering, Joachim Rasch: QuickPascal: Eine Einführung mit Anwendungen für Ingenieure und Naturwissenschaftler. Vieweg+Teubner, Wiesbaden 1990, ISBN 3-528-04775-5, S. 11 f., doi:10.1007/978-3-322-83917-6.
  10. Microsoft (Hrsg.): Microsoft QuickPascal: Pascal by Example. Redmond 1989, Document Number: LN0104-500-R00-0489; Part Number: 06396, Using Fonts, S. 215–224 (englisch).
  11. Marco Geuze: Pioneering Simplicity. ISBN 978-90-834403-1-6.