Quitzdorf am See

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Quitzdorf am See
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Quitzdorf am See hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 18′ N, 14° 44′ OKoordinaten: 51° 18′ N, 14° 44′ O
Bundesland: Sachsen
Landkreis: Görlitz
Verwaltungsverband: Diehsa
Höhe: 151 m ü. NHN
Fläche: 36,34 km2
Einwohner: 1229 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 34 Einwohner je km2
Postleitzahl: 02906
Vorwahlen: 035893, 03588 (Kollm)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: GR, LÖB, NOL, NY, WSW, ZI
Gemeindeschlüssel: 14 6 26 440
Gemeindegliederung: 5 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 19
02906 Quitzdorf am See
Website: www.quitzdorf-am-see.de
Bürgermeister: Günter Holtschke (CDU)
Lage der Gemeinde Quitzdorf am See im Landkreis Görlitz
KarteBärwalder SeeBerzdorfer SeeTalsperre QuitzdorfTalsperre QuitzdorfPolenTschechienLandkreis Sächsische Schweiz-OsterzgebirgeBad MuskauBeiersdorfBernstadt a. d. EigenHerrnhutBertsdorf-HörnitzBoxberg/O.L.Boxberg/O.L.DürrhennersdorfEbersbach-NeugersdorfKottmar (Gemeinde)Gablenz (Oberlausitz)GörlitzGörlitzGroß DübenGroß DübenGroßschönau (Sachsen)GroßschweidnitzHähnichenHainewaldeHerrnhutHohendubrauHorkaJonsdorfKodersdorfKönigshainKrauschwitz (Sachsen)Kreba-NeudorfLawaldeLeutersdorf (Oberlausitz)LöbauMarkersdorf (Sachsen)Markersdorf (Sachsen)MittelherwigsdorfMückaMückaNeißeaueNeusalza-SprembergKottmar (Gemeinde)NieskyKottmar (Gemeinde)OderwitzOlbersdorfOppachOstritzOybinQuitzdorf am SeeReichenbach/O.L.RietschenRosenbachRothenburg/OberlausitzSchleife (Ort)Schönau-Berzdorf auf dem EigenSchönbach (Sachsen)SchöpstalSeifhennersdorfReichenbach/O.L.TrebendorfTrebendorfVierkirchen (Oberlausitz)WaldhufenWeißkeißelWeißwasser/OberlausitzZittauZittauLandkreis BautzenBrandenburg
Karte

Quitzdorf am See, obersorbisch Kwětanecy při jězoru, ist eine sächsische Gemeinde im Landkreis Görlitz. Die zum Verwaltungsverband Diehsa gehörende Gemeinde entstand 1994 aus dem Zusammenschluss zweier Gemeinden und wurde nach dem Dorf Quitzdorf benannt, das der Talsperre Quitzdorf weichen musste.

Geografie und Verkehr

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Die Gemeinde Quitzdorf am See liegt im mittleren Teil des Landkreises und grenzt im Osten an die Stadt Niesky. An das überregionale Verkehrsnetz ist Quitzdorf am See über die Bundesstraße 156 im Westen, die Bundesstraße 115 im Osten und die Bundesautobahn 4 im Süden angeschlossen. Die nächsten Autobahnanschlussstellen in östlicher Richtung sind Kodersdorf (Anschlussstelle 93; etwa 20 km entfernt) und Nieder Seifersdorf (92; 12 km), und in westlicher Richtung Weißenberg (91; 10 km). Durch die Gemeinde führt die Bahnstrecke Węgliniec–Roßlau mit einem Haltepunkt in Petershain.

Quitzdorf am See liegt zwischen dem Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft im Norden und der Hohen Dubrau im Süden und ist von einer wald- und teichreichen Landschaft umgeben. Die Ortschaften Kollm und Sproitz liegen direkt an der Talsperre Quitzdorf, in der der Schwarze Schöps gestaut wird.

Die Ortsteile der Gemeinde sind:

Horscha und Petershain zählen zum amtlichen Siedlungsgebiet der Sorben.[3]

Der Ortsteil Kollm wird als dorffe zu Kollme im Jahr 1346 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name ist slawischen Ursprungs und dürfte Ort am Hügel bedeuten. Wenig später wurden Petershain (1390) und Sproitz (1399; als Sprewicz) erstmals urkundlich erwähnt. Erst über 100 Jahre später erfolgte die Ersterwähnung Steinölsas im Jahr 1528 (als Steinöllß).

Im Horschaer Steinbruch, in dem bis 1984 Quarzit abgebaut wurde, wurden 1956 Graptolithen aus dem Silur gefunden.

Die Gemeinde entstand am 1. März 1994, als sich die Gemeinden Kollm und Sproitz (mit dem Ortsteil Steinölsa) zur Gemeinde „Quitzdorf am See“ zusammenschlossen.[4] Der Name wurde bewusst gewählt, um an das alte Quitzdorf zu erinnern. Am 1. Oktober 1995 kam es zum Zusammenschluss mit der Gemeinde Petershain, zu der der Ortsteil Horscha gehörte.[5]

Gemeinderatswahl 2024[6]
Wahlbeteiligung: 69,3 % (2019: 69,7 %)
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
69,0 %
23,6 %
7,3 %
n. k. %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2019
 %p
 18
 16
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−10
−12
−14
+17,3 %p
−13,9 %p
+7,3 %p
−10,8 %p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a Freie Wählervereinigung Quitzdorf am See (bis 2019: Wählervereinigung Quitzdorf am See)
c Einzelvorschläge kumuliert
Quitzdorfer Stausee

Seit der Gemeinderatswahl am 9. Juni 2024 verteilen sich die 12 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:

  • Freie Wählervereinigung Quitzdorf am See (FWV): 5 Sitze
  • Einzelvorschläge: 5 Sitze (je einzeln gewählt)
  • CDU: 2 Sitze

2024 kam es zu einer wahlrechtlichen Besonderheit: Obwohl zwei Listen antraten, konnten, selbst wenn alle auf den Listen gewählt wären, weniger als zwei Drittel des 12-köpfigen Gemeinderates gewählt werden (nur sieben Bewerber). In diesem Fall haben die Wähler zusätzlich die Möglichkeit, Namen in eine Leerzeile zu schreiben, sodass der Gemeinderat so besetzt wird. Normalerweise wird diese Methode angewendet, wenn keine oder nur eine Liste zur Wahl steht. Das erklärt auch, warum fünf Einzelvorschläge im Vergleich zu 7,3 % der Stimmen im Gemeinderat überrepräsentiert sind.

letzte Gemeinderatswahlen
Gemeinderat ab 2024
5
1
1
1
1
1
2
Insgesamt 12 Sitze
  • FWV: 5
  • EV1: 1
  • EV2: 1
  • EV3: 1
  • EV4: 1
  • EV5: 1
  • CDU: 2

Fünf verschiedene Einzelvorschläge wurden gewählt; Erklärung siehe Fließtext.

Liste 2024[7] 2019[8] 2014[9]
Sitze in % Sitze in % Sitze in %
Freie Wählervereinigung Quitzdorf am See 5 69,0 5 51,7 3 25,5
CDU 2 23,6 4 37,5 5 46,4
Einzelvorschläge 5 7,3 unzulässig
Linke 1 10,8 1 15,0
WV ´09 1 13,1
Wahlbeteiligung 70,6 % 69,7 % 58,5 %

Bürgermeister ist seit 2002 der von der CDU nominierte Günter Holtzschke.

letzte Bürgermeisterwahlen
Wahl Bürgermeister Vorschlag Wahlergebnis (in %)
2023 Günter Holtzschke Holtzschke 84,9
2016 CDU 98,0
2009 91,3
2002 98,4
1994 Jens Fritzsche WV/HTV 69,4

Sehenswürdigkeiten

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In den Orten der Gemeinde gibt es verschiedene bauliche Sehenswürdigkeiten aus den vergangenen Jahrhunderten. Dazu gehören unter anderem die Kirchen aus dem 13. oder 14. Jahrhundert in Petershain und Kollm, die dazugehörigen Pfarrhäuser aus den Jahren 1662 (Kollm) und 1685 (Petershain), ein Sühnekreuz aus dem 15. Jahrhundert und eine Getreidemühle aus dem Jahr 1625 in Sproitz, eine alte Mühle in Horscha und eine alte Schlossmauer zu Steinölsa. Wesentlich älter sind bereits die steinzeitlichen Hünengräber zu Steinölsa.

In Sproitz gibt es zudem drei Denkmäler bzw. Gedenkstätten. Dies sind ein Sühnekreuz aus dem 15. Jahrhundert, ein Denkmal für den General Karl Freiherr von Wrangel aus der Zeit des Ersten Weltkrieges sowie ein Soldatenfriedhof aus dem Zweiten Weltkrieg.

In der Gemeinde gibt es mehrere herrschaftliche Anlagen. Zu ihnen gehört das Rittergut von 1578 in Petershain, das „Neue Schloss“ mit Parkanlage aus den Jahren 1909/11 in Kollm (das „Alte Schloss“ aus dem Jahr 1766 wurde zu DDR-Zeiten gesprengt), das 1903 bis 1905 im Jugendstil erbaute Schloss mit dazugehörigem Park in Petershain und der Horschaer Park mit seiner frühromantischen Parkanlage.

Landschaftliche Sehenswürdigkeiten in und um die Gemeinde sind neben dem Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft und dem Stausee der Kieselschiefertagebau am Pansberg in Horscha, der Weinberg in Kollm und der Höhenzug Hohe Dubrau mit dem ältesten Gestein Deutschlands.

Die Kulturdenkmale der Gemeinde sind in der Liste der Kulturdenkmale in Quitzdorf am See erfasst.

Persönlichkeiten

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  • Kurt von Gersdorff (1858–1916), Verwaltungsbeamter und Landrat, geboren in Petershain
  • Hans Abich (1918–2003), Filmproduzent und Rundfunkpublizist, Programmdirektor der ARD, geboren in Steinölsa

Einzelnachweise

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  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2024. (Hilfe dazu).
  2. Einwohnerzahlen Stand 31. Dezember 2022; Angaben des Verwaltungsverbandes Diehsa
  3. Sächsisches Sorbengesetz, Anlage zu § 3 (2)
  4. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  5. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1995
  6. Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2024
  7. Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 11. Oktober 2024.
  8. Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 11. Oktober 2024.
  9. Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 11. Oktober 2024.
Commons: Quitzdorf am See – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien