Stadtgemeinde Raabs an der Thaya
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Waidhofen an der Thaya | |
Kfz-Kennzeichen: | WT | |
Fläche: | 134,67 km² | |
Koordinaten: | 48° 51′ N, 15° 30′ O | |
Höhe: | 410 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.634 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 20 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 3820, 3823 | |
Vorwahl: | 02846 | |
Gemeindekennziffer: | 3 22 16 | |
NUTS-Region | AT124 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 25 3820 Raabs an der Thaya | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Franz Fischer (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (21 Mitglieder) |
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Lage von Raabs an der Thaya im Bezirk Waidhofen an der Thaya | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Raabs an der Thaya ist eine Stadtgemeinde mit 2634 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Waidhofen an der Thaya in Niederösterreich.
Raabs an der Thaya liegt im nördlichen Waldviertel in Niederösterreich. Hier vereinigen sich die beiden Quellflüsse der Thaya, die Deutsche Thaya und die Mährische Thaya. Die Fläche der Stadtgemeinde umfasst 134,65 Quadratkilometer. 27,6 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Das Gemeindegebiet umfasst folgende 33 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):
Gliederung
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Písečné u Slavonic (CZ) Županovice u Dešné (CZ) |
Dešná u Dačic (CZ) | Vratěnín (CZ) |
Karlstein an der Thaya | Drosendorf-Zissersdorf | |
Groß-Siegharts | Ludweis-Aigen | Japons |
Aus Raabs an der Thaya stammen die ersten Burggrafen von Nürnberg (siehe auch Geschichte der Stadt Nürnberg), die Herren und Grafen von Raabs. Im Juni 1260 übergab Königin Margarete die Grafschaft Raabs dem böhmischen Adligen Wok von Rosenberg. Dessen Söhne Heinrich und Witiko VI. schenkten am 19. März 1272 mit einer in Rosenberg ausgefertigten Urkunde das Patronatsrecht der Raabser Kirche dem von ihrem Vater gegründeten Kloster Hohenfurt. Am 26. März 1282 übergab Heinrich von Rosenberg mit einer in Wien ausgestellten Urkunde die Herrschaft Raabs dem österreichischen Herzog Albrecht von Habsburg.[2]
Zwischen den Jahren 1358 und 1702 regierten die Puchheime in Raabs. Die Hussitenkriege der Jahre 1426 bis 1431 zogen sowohl die Ortschaft als auch deren Umgebung in Mitleidenschaft. Im Jahr 1472 erhielt der damalige Markt Raabs ein Gemeindesiegel. In den Jahren 1679 bis 1680 fielen viele in der Bevölkerung der Pest zum Opfer. Schließlich wurde die Herrschaft Raabs 1702 an Franz Anton Edlen von Quarient und Raall verkauft.[3] 1760 erwarb Freiherr Johann Christoph von Bartensteindie Herrschaft.[4]
Im Jahr 1900 wurde Raabs mit einer Bahnstrecke über Göpfritz an die Franz-Josefs-Bahn angeschlossen, die bis zum Jahr 2000 betrieben wurde (genauere Informationen im Abschnitt Wirtschaft und Infrastruktur).[5]
Während des Ersten Weltkrieges bestand in Grossau das Internierungslager Grossau.
Am 29. April 1926 wurde Raabs zur Stadt erhoben, was im Oktober desselben Jahres mit einer Stadterhebungsfeier gefeiert wurde.[6]
Im Zuge der NÖ. Kommunalstrukturverbesserung die Gemeinde um insgesamt elf ehemalige Gemeinden vergrößert. Am 1. Jänner 1970 wurde zunächst die Gemeinde Oberndorf bei Raabs eingegliedert, am 1. Jänner 1971 folgten die Gemeinden Eibenstein, Großau, Modsiedl, Mostbach, Rabesreith, Rossa (ohne Katastralgemeinde Thures), Speisendorf, Unterpertholz, Weikertschlag an der Thaya und Zabernreith sowie die Katastralgemeinde Alberndorf der Gemeinde Obergrünbach.[7]
Die Niederösterreichische Landesausstellung 2009 wurde von Raabs gemeinsam mit der Stadt Horn und erstmals grenzüberschreitend mit einer tschechischen Stadt (Telč) veranstaltet. Das Thema der Ausstellung lautete Österreich. Tschechien. geteilt – getrennt – vereint. Im Pfarrhof von Raabs, dem so genannten Lindenhof, bildeten vor allem die Grenze und das Leben an der Grenze den Hauptschwerpunkt. Die Stadt Raabs hatte sich für das Thema Grenze angeboten, weil sich von ihr die tschechische Bezeichnung für Österreich ableitet (siehe Abschnitt „Ortsname“).
Durch mehrere Lautverschiebungen entstand aus einem Personennamen (ev. Ratgoz) die Burgbezeichnung Rakoc. Von den Tschechen wurde im Mittelalter die Grafschaft Raabs, die rund 50 km lang von Raabs bis Litschau reichte, als Rakousko (das bedeutet „Raabser Land“) bezeichnet. Diese Bezeichnung wurde später auch auf das Land hinter Raabs ausgedehnt. Heute bezeichnen die Tschechen ganz Österreich als Rakousko.[8]
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 121, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 328. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 1259. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 42,26 Prozent.
In der Gemeinde gibt es eine Volksschule und eine Mittelschule.[10]
Der Gemeinderat hat 21 Mitglieder.
Raabs pflegt Partnerschaften mit folgenden Städten:[17]
Die Kleinregion „Zukunftsraum Thayaland“ sowie die tschechischen Mikroregionen Telč, Třešť, Jemnice und Dačice schlossen 2014 einen Kooperationsvertrag ab.[18]