Rachel Pearl Maines (* 8. Juli 1950 in Brookline, Massachusetts) ist eine US-amerikanische Technikhistorikerin. Ihr Buch The Technology of Orgasm gewann den Herbert Feis Award der American Historical Association. Allerdings wurden ihre Behauptungen im Buch in wissenschaftlichen Arbeiten als nicht haltbar zurückgewiesen.
Maines erwarb 1971 den BA in Altertumswissenschaften im Spezialgebiet antike Wissenschaft und Technologien an der University of Pittsburgh. Den Ph.D. in angewandter Geschichte und Sozialwissenschaft erhielt sie an der Carnegie Mellon University 1983 mit einer Dissertation Textiles for Defense: Emergency Policy for Textiles and Apparel in the Twentieth Century. Textilien und Nadelarbeit waren ihre ersten Themen, sie begründete das Center for the History of American Needlework in Pittsburgh mit (Direktorin bis 1982).[1] Sie arbeitete lange auch als freie Historikerin
Von 2005 bis 2015 war sie Gastlehrer bzw. Gastwissenschaftlerin an der Cornell University’s School of Electrical and Computer Engineering. Seit Oktober 2016 gehört sie dem Seminar für Geschichte und Philosophie der Wissenschaften der Columbia University New York an.
Bei der Forschung stieß sie in Frauenmagazinen des späten 19. und frühen 20. Jahrhundert auf versteckte Anzeigen für Vibratoren, die für eine Nackenmassage o. ä. einzusetzen waren, doch wurde darauf hingewiesen, dass auch die „Jugendfreuden“ zurückkämen.[2] Der erste Aufsatz zum Thema ließ sie ihre Assistenzprofessur an der Clarkson University 1986 verlieren. Mit dem Beitrag Socially Camouflaged Technologies: The Case of the Electromechanical Vibrator in der Zeitschrift Society and Technology trat sie 1989 hervor. Die Herausgeber hatten ihn für zuerst einen Witz gehalten.[2][3] Ihr Buch 1998 trug den Untertitel Hysteria, the Vibrator, and Women’s Sexual Satisfaction.
Viele Behauptungen des Buches wurden bezweifelt, so zur antiken Literatur von der Althistorikerin Helen King und Forschern der Wellcome Collection.[4] Auch die Behauptung, viktorianische Ärzte hätten routinemäßig Vibratoren zur Behandlung von Hysterie eingesetzt, indem sie Frauen so zum Orgasmus brachten, wurde bestritten.[5][6][7]
Das Buch Asbestos and Fire: Technological Trade-offs and the Body at Risk erschien 2005.[8] Maines kehrte 2009 zurück zur Geschichte der Nadelarbeit, wobei sie eine Evolution von industrieller Arbeit zu einem Hobby sah.[9][10]
Personendaten | |
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NAME | Maines, Rachel P. |
ALTERNATIVNAMEN | Maines, Rachel Pearl (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanische Technikhistorikerin und Hochschullehrerin |
GEBURTSDATUM | 8. Juli 1950 |
GEBURTSORT | Brookline, Massachusetts |