Renndaten | |
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9. von 13 Läufen der Rallye-Weltmeisterschaft 2015 | |
Name: | Rallye Deutschland |
Datum: | 20.–23. August 2015 |
Start: | Trier |
Prüfungen: | 21 Prüfungen über 374,43 km |
Distanz: | 1397,5 km |
Belag: | Asphalt |
Podium | |
Erster: | Sébastien Ogier Volkswagen Motorsport |
Zweiter: | Jari-Matti Latvala Volkswagen Motorsport |
Dritter: | Andreas Mikkelsen Volkswagen Motorsport |
Die 33. Rallye Deutschland war der neunte von 13 FIA-Weltmeisterschaftsläufen 2015. Die Rallye bestand aus 21 Wertungsprüfungen und wurde zwischen dem 20. und dem 23. August gefahren.
Jari-Matti Latvala (Volkswagen) hatte den Shakedown zur Rallye Deutschland, der neunte Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft 2015, gewonnen. Latvala absolvierte den 4,6 Kilometer langen Testkurs bei Konz im dritten Versuch in einer Zeit von 2:21,4 Minuten. Dahinter folgte Teamkollege Andreas Mikkelsen mit 0,2 Sekunden und Kris Meeke (Citroën) mit 0,7 Sekunden Rückstand.
Für einen Piloten war die Rallye Deutschland bereits beendet, bevor sie überhaupt richtig angefangen hatte. Privatier Lorenzo Bertelli (Ford) musste seine Teilnahme absagen. Er war anfangs Woche mutmaßlich an einer Lebensmittelvergiftung erkrankt und konnte daher bei der Besichtigung nicht alle Prüfungen abfahren.[1]
Nachdem Sébastien Ogier (Volkswagen) die ersten beiden Wertungsprüfungen gewonnen hatte, war Jari-Matti Latvala mit einer Bestzeit bei WP 3 in Führung gegangen. Dies allerdings nur mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,1 Sekunden. Am Nachmittag wurde Ogier bei der zweiten Durchfahrt der Wertungsprüfungen immer schneller. Er übernahm nach WP 5 die Führung und setzte sich von Latvala ab. Mit sieben Bestzeiten bei acht Wertungsprüfungen lag Ogier mit 9,5 Sekunden Vorsprung vor Latvala.
Auf dem dritten Rang (+34,9 Sekunden) komplettierte Andreas Mikkelsen das gute Tagesergebnis von Volkswagen. Mikkelsen konnte das Tempo seiner Teamkollegen zwar nicht mitfahren, von hinten drohte ihm aber keine Gefahr, da Dani Sordo (Hyundai) mit über 30 Sekunden Rückstand hinter ihm lag.
Auf Rang vier fuhr lange Zeit Kris Meeke (Citroën), doch dann unterlief ihm ein Fahrfehler. Auf der sechsten Wertungsprüfung kam Meeke von der Strecke ab, er konnte seine Fahrt aber zunächst fortsetzen. In einer Senke brach ihm die linke Vorderradaufhängung, wahrscheinlich ein Folgeschaden des vorangegangenen Unfalls. Meeke konnte den Schaden zwar notdürftig reparieren, konnte aber danach nur mit wenig Tempo weiterfahren. Mit über zehn Minuten Rückstand auf die Spitze fiel er aus den ersten zehn Rängen heraus.[2]
Sébastien Ogier war in den beiden längsten Wertungsprüfungen, auf der Panzerplatte mit über 45 Kilometern, schneller als Teamkollege Jari-Matti Latvala. Am Samstagmorgen hatte Ogier einen Vorsprung von rund neun Sekunden, bis zum Abend vergrößerte er diesen auf 33,8 Sekunden. Auch sonst hatte Ogier einen guten Tag. Von neun gefahrenen Wertungsprüfungen am Samstag gewann er sechs. Mit Andreas Mikkelsen lag weiterhin der dritte Volkswagenfahrer auf einem Podiumsrang.
Die Hyundai-Piloten Dani Sordo und Thierry Neuville kämpften um Rang vier. Neuville zog zuerst am Teamkollegen vorbei, doch Sordo schlug trotz Problemen mit dem Getriebe zurück. Sordo lag am Ende des Tages mit 9,5 Sekunden vorne.
Elfyn Evans (Ford) nahm die sechste Position ein. Evans meinte, er sei zu aggressiv mit den Reifen umgegangen. Nur 3,2 Sekunden hinter Evans folgte Mads Østberg (Citroën). Østberg profitierte von Problemen bei Ott Tänak (Ford) und Hayden Paddon (Hyundai). Tänak kam von der Strecke ab und konnte den ausgegangenen Motor erst nach rund einer Minute wieder starten. Paddon war sich keiner Fehler bewusst und konnte sich die Zeitverluste nicht erklären. Seine Mechaniker lösten das Rätsel, der Turbo war fehlerhaft.
Stéphane Lefebvre bekam von Citroën zum ersten Mal einen DS3 WRC zu fahren. Der Debütant in der höchsten Klasse der WRC beeindruckte mit einem zweiten Rang in der zwölften Wertungsprüfung.
Eine kaputte Antriebswelle bremste Martin Prokop (Ford). Kevin Abbring (Hyundai) verlor aufgrund einer defekten Servolenkung Zeit und Robert Kubica (Ford) schied mit Aufhängungsschaden nach einigen vorangegangenen Unfällen aus.[3]
Zwei Mal, in den Jahren 2013 und 2014, war Volkswagen bei der Heimrallye gescheitert. Der dritte Anlauf wurde nun zum Dreifacherfolg. Sébastien Ogier gewann vor seinen Teamkollegen Jari-Matti Latvala und Andreas Mikkelsen. Ogier machte damit einen weiteren großen Schritt in Richtung WM-Titel Nummer drei. Für Volkswagen war es der dritte Dreifachsieg in dieser Saison.
Die Hyundai-Piloten Thierry Neuville und Dani Sordo, die im vergangenen Jahr bei der Rallye Deutschland die Ränge eins und zwei belegt hatten, konnten den Volkswagen in diesem Jahr nichts entgegensetzen. Die beiden lieferten sich ein spannendes Duell um Rang vier, welchem Teamchef Michel Nandan mit Blick auf die Konstrukteurswertung per Teamorder ein Ende setzte. Sordo wurde vierter und Neuville fünfter. Dank diesen Rangierungen überholte Hyundai das Team von Citroën in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft.
„Das ist ein großer Sieg, ich bin sehr erleichtert. Der Druck war an diesem Wochenende groß, denn jeder hat den Sieg von uns erwartet.“
Jan Kopecký hatte mit dem Sieg bei der Rallye Deutschland den Sieg-Hattrick für den Škoda Fabia R5 in der WRC2-Klasse perfekt gemacht. Gleichzeitig gab es eine Premiere, Kopecký feierte gemeinsam mit Beifahrer Pavel Dresler den ersten WM-Sieg für den neuen Rallyewagen von Škoda auf Asphalt. Zweiter wurde Eric Camilli im Ford Fiesta R5. Der zweite Škoda-Werksfahrer Esapekka Lappi glänzte mit sieben WP-Bestzeiten. Ein Ausrutscher hatte ihm schon in der zweiten Wertungsprüfung der Rallye alle Chancen auf ein Resultat in den vorderen Rängen genommen. Am Schluss reichte es für Platz 13.
In der WRC2-Gesamttabelle ist der Titelverteidiger Nasser Al-Attiyah neuer Spitzenreiter mit 72 Punkten. Bei seiner Premiere im Škoda Fabia R5 als Privatier arbeitete sich Al-Attiyah auf Platz vier des Klassements vor. Lappi folgt auf dem zweiten Rang mit 70 und Ketomaa mit 67 Punkten.[5]
Nicht als WRC, WRC-2 und WRC-3 gemeldete Fahrzeuge wurden in dieser Liste nicht erfasst.
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Quelle:[6]
Rang | Fahrer | Beifahrer | Auto | Zeit | Rückstand | Punkte + Power Stage | |||
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WRC | |||||||||
1 | Sébastien Ogier | Julien Ingrassia | Volkswagen Polo R WRC | 3:35:49.5 | 25 | ||||
2 | Jari-Matti Latvala | Miikka Anttila | Volkswagen Polo R WRC | 3:36:12.5 | 00:23.0 | 18 + 3 | |||
3 | Andreas Mikkelsen | Ola Flöne | Volkswagen Polo R WRC | 3:37:46.1 | 01:56.6 | 15 | |||
4 | Dani Sordo | Marc Mari | Hyundai i20 WRC | 3:37:58.8 | 02:09.3 | 12+1 | |||
5 | Thierry Neuville | Nicolas Gilsoul | Hyundai i20 WRC | 3:38:23.3 | 02:33.8 | 10 | |||
6 | Elfyn Evans | Daniel Barritt | Ford Fiesta RS WRC | 3:38:41.6 | 02:52.1 | 8 | |||
7 | Mads Østberg | Jonas Andersson | Citroën DS3 WRC | 3:39:02.0 | 03:12.5 | 6 | |||
8 | Ott Tänak | Raigo Mölder | Ford Fiesta R WRC | 3:40:16.1 | 04:26.6 | 4 | |||
9 | Hayden Paddon | John Kennard | Hyundai i20 WRC | 3:40:36.3 | 04:46.8 | 2 | |||
10 | Stéphane Lefebvre | Stéphane Prévot | Citroën DS3 WRC | 3:40:44.0 | 04:54.5 | 1 | |||
WRC2 | |||||||||
1 (13) | Jan Kopecký | Pavel Dresler | Škoda Fabia R5 | 3:47:18.8 | 11:29.3 | 25 | |||
2 (14) | Eric Camilli | Benjamin Veillas | Ford Fiesta R5 | 3:51:32.6 | 15:43.1 | 18 | |||
3 (15) | Quentin Giordano | Valentin Sarreaud | Citroën DS3 R5 | 3:53:33.5 | 17:44.0 | 15 | |||
4 (16) | Nasser Al-Attiyah | Matthieu Baumel | Škoda Fabia R5 | 3:53:55.3 | 18:08.8 | 12 | |||
5 (17) | Craig Breen | Scott Martin | Peugeot 208 T16 | 3:54:12.8 | 18:23.3 | 10 | |||
6 (18) | Teemu Suninen | Mikko Markkula | Ford Fiesta R5 | 3:54:22.0 | 18:32.5 | 8 | |||
7 (19) | Nil Solans | Sotos Miquel Ibáñez | Peugeot 208 T16 | 4:03:37.6 | 27:48.1 | 6 | |||
8 (20) | Fabian Kreim | Frank Christian | Škoda Fabia R5 | 4:04:12.1 | 28:22.6 | 4 | |||
9 (22) | Joan Carchat | Claudio Ribeiro | Mitsubishi Lancer Evo X | 4:10:54.1 | 35:04.6 | 2 | |||
10 (27) | Julien Maurin | Nicolas Klingler | Ford Fiesta RRC | 4:15:39.8 | 39:50.3 | 1 | |||
WRC3 | |||||||||
1 (21) | Andrea Crugnola | Michele Ferrara | Renault Clio RS R3T | 4:07:48.8 | 0:31:59.3 | 25 |
Kris Meeke (Citroën / 12. in der Gesamtwertung) belegte in der Power-Stage den zweiten Rang und gewann zwei Weltmeisterschaftspunkte.
Tag | WP | Name | Länge | Start MESZ | Fahrer | Beifahrer | Auto | Zeit | Ø km/h | Leader |
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Tag 1 21. August |
WP1 | Sauertal 1 | 14,84 km | 08:30 | Sébastien Ogier | Julien Ingrassia | Volkswagen Polo R WRC | 7:58.4 | 111,7 km/h | Sébastien Ogier |
WP2 | Waxweiler 1 | 16,40 km | 09:43 | Sébastien Ogier | Julien Ingrassia | Volkswagen Polo R WRC | 9:33.1 | 103,0 km/h | ||
WP3 | Moselland 1 | 23,24 km | 11:05 | Jari-Matti Latvala | Miikka Anttila | Volkswagen Polo R WRC | 14:01.1 | 99,5 km/h | Jari-Matti Latvala | |
WP4 | Mittelmosel 1 | 13,67 km | 11:50 | Sébastien Ogier | Julien Ingrassia | Volkswagen Polo R WRC | 8:06.9 | 101,1 km/h | ||
Service Park 13:40 Uhr (30 Min) | ||||||||||
WP5 | Sauertal 2 | 14,84 km | 14:40 | Sébastien Ogier | Julien Ingrassia | Volkswagen Polo R WRC | 7:56.4 | 112,1 km/h | Sébastien Ogier | |
WP6 | Waxweiler 2 | 16,40 km | 15:53 | Sébastien Ogier | Julien Ingrassia | Volkswagen Polo R WRC | 9:38.5 | 102,1 km/h | ||
WP7 | Moselland 2 | 23,24 km | 17:15 | Sébastien Ogier | Julien Ingrassia | Volkswagen Polo R WRC | 13:54.2 | 100,3 km/h | ||
WP8 | Mittelmosel 2 | 13,67 km | 18:00 | Sébastien Ogier | Julien Ingrassia | Volkswagen Polo R WRC | 8:02.6 | 102,0 km/h | ||
Service Park 19:30 Uhr (45 Min) | ||||||||||
Tag 2 22. August | ||||||||||
Service Park 06:12 Uhr (15 Min) | ||||||||||
WP9 | Grafschaft 1 | 18,35 km | 07:34 | Sébastien Ogier | Julien Ingrassia | Volkswagen Polo R WRC | 10:44.1 | 102,6 km/h | ||
WP10 | Bosenberg 1 | 17,13 km | 09:02 | Jari-Matti Latvala | Miikka Anttila | Volkswagen Polo R WRC | 9:14.9 | 111,1 km/h | ||
WP11 | Arena Panzerplatte 1 | 2,87 km | 10:32 | Sébastien Ogier | Julien Ingrassia | Volkswagen Polo R WRC | 1:46.5 | 97,0 km/h | ||
WP12 | Arena Panzerplatte 2 | 2,87 km | 10:45 | Sébastien Ogier | Julien Ingrassia | Volkswagen Polo R WRC | 1:45.6 | 97,8 km/h | ||
WP13 | Panzerplatte Long 1 | 45,61 km | 11:05 | Sébastien Ogier | Julien Ingrassia | Volkswagen Polo R WRC | 25:39.1 | 103,7 km/h | ||
Service Park 13:54 Uhr (30 Min) | ||||||||||
WP14 | Grafschaft 2 | 23,38 km | 15:31 | Jari-Matti Latvala | Miikka Anttila | Volkswagen Polo R WRC | 10:41.2 | 103,0 km/h | ||
WP15 | Arena Panzerplatte 3 | 2,87 km | 17:06 | Jari-Matti Latvala | Miikka Anttila | Volkswagen Polo R WRC | 1:45.7 | 97,7 km/h | ||
WP16 | Panzerplatte Long 2 | 45,61 km | 17:26 | Sébastien Ogier | Julien Ingrassia | Volkswagen Polo R WRC | 25:34.0 | 107,0 km/h | ||
WP17 | Bosenberg 2 | 17,13 km | 18:47 | Sébastien Ogier | Julien Ingrassia | Volkswagen Polo R WRC | 9:13.6 | 111,4 km/h | ||
Service Park 20:52 Uhr (45 Min) | ||||||||||
Tag 3 23. August | ||||||||||
Service Park 06:12 Uhr (15 Min) | ||||||||||
WP18 | Stein & Wein 1 | 19,59 km | 07:07 | Elfyn Evans | Daniel Barritt | Ford Fiesta RS WRC | 10:48.0 | 108,8 km/h | ||
WP19 | Dhrontal 1 | 14,08 km | 08:11 | Jari-Matti Latvala | Miikka Anttila | Volkswagen Polo R WRC | 9:10.5 | 92,1 km/h | ||
WP20 | Stein & Wein 2 | 19,59 km | 10:31 | Sébastien Ogier | Julien Ingrassia | Volkswagen Polo R WRC | 10:45.7 | 109,2 km/h | ||
WP21 | Dhrontal 2 (Power-Stage) | 14,08 km | 12:08 | Jari-Matti Latvala | Miikka Anttila | Volkswagen Polo R WRC | 9:07.4 | 92,6 km/h | ||
Service Park 13:11 Uhr (10 Min) |
* Während der angegebenen Zeiten darf im Service Park an den Autos gearbeitet werden.
Quelle:[7]
Das Punktesystem für die ersten zehn Fahrer ist 25-18-15-12-10-8-6-4-2-1. Für die Power-Stage erhalten die drei schnellsten Fahrer jeweils 3-2-1 Bonuspunkte für die Fahrer-Weltmeisterschaft.
Pos | Fahrer | Punkte |
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1 | Sébastien Ogier | 207 |
2 | Jari-Matti Latvala | 114 |
3 | Andreas Mikkelsen | 98 |
4 | Mads Østberg | 90 |
5 | Thierry Neuville | 80 |
6 | Elfyn Evans | 61 |
Kris Meeke | 56 | |
8 | Ott Tänak | 54 |
9 | Dani Sordo | 52 |
10 | Hayden Paddon | 46 |