Renndaten | |
---|---|
1. von 13 Läufen der Rallye-Weltmeisterschaft 2015 | |
Name: | Rallye Monte Carlo |
Datum: | 22.–25. Januar 2015 |
Start: | Monaco |
Prüfungen: | 15 Prüfungen über 355,48 km |
Distanz: | 1403,08 km |
Belag: | Asphalt (Eis/Schnee) |
Podium | |
Erster: | Sébastien Ogier Volkswagen Motorsport |
Zweiter: | Jari-Matti Latvala Volkswagen Motorsport |
Dritter: | Andreas Mikkelsen Volkswagen Motorsport |
Die 83. Rallye Monte Carlo war der erste von 13 FIA-Weltmeisterschaftsläufen 2015, sie dauerte vom 22. bis zum 25. Januar 2015. Insgesamt wurden 14 Wertungsprüfungen gefahren auf Asphalt, Eis und Schnee. Eine Wertungsprüfung musste wegen zu hohem Zuschaueraufkommens abgesagt werden.
Die erste Wertungsprüfung der Rallye Monte Carlo 2015 sorgte für eine Überraschung. Rekord-Weltmeister Sébastien Loeb (Citroën) gewann diese vor Sébastien Ogier (Volkswagen). Loeb fuhr die über 21 Kilometer lange WP des Saisonauftakts um eine halbe Minute schneller als der aktuelle zweimalige Weltmeister. Ogier musste als erster auf die Prüfung. Die Straßen waren teilweise mit Schnee und Eis bedeckt. Ott Tänak (Ford) startete als Zwölfter und war um 8,9 Sekunden schneller als Ogier. Loeb war anschließend um 22 Sekunden schneller als Tänak. Somit führte nach der ersten Prüfung Loeb vor Tänak und Ogier. Die Straßenverhältnisse waren etwas besser in der zweiten WP, denn der Asphalt war lediglich nass, es gab keinen Schnee und kein Eis mehr wie in WP eins. Dadurch war der Nachteil der erstgestarteten Fahrer weniger groß. In WP2 wurde die Zeit Ogiers von keinem Fahrer geschlagen. Loeb verlor 17,6 Sekunden und belegte hinter Jari-Matti Latvala (Volkswagen) den dritten Rang. Loeb führte nach dem ersten Tag mit 13,3 Sekunden Vorsprung auf Ogier im Gesamtklassement. Latvala hatte als Dritter 36,1 Sekunden Rückstand. Tänak fehlten rund 39 Sekunden auf Loeb. Er lag auf dem vierten Rang.[1]
Der neunfache Weltmeister Sébastien Loeb war auf einem vereisten Abschnitt in der siebten Wertungsprüfung von der Straße gerutscht. Dabei schlug der Citroën mit dem linken Hinterrad an und die Radaufhängung wurde beschädigt. Loeb musste langsam ins Ziel fahren. Er verlor dabei sechs Minuten auf Ogier, das Duell der Weltmeister war beendet. Ott Tänak war als Vierter der beste Ford-Pilot. Er lag schon 2:44 Minuten hinter Ogier. Einzig verbliebener Citroën im Spitzenfeld war, nach Loebs-Unfall, Mads Østberg als Fünfter. Dem Norweger fehlten schon über drei Minuten nach vorne. Kris Meeke (Citroën) schied in WP8 wegen gebrochener Radaufhängung aus. Die Citroën-Fahrer gingen am Samstag gemäß Rally-2-Reglement wieder an den Start. Im Gesamtklassement lag Ogier vor Jari-Matti Latvala und Andreas Mikkelsen, alle auf Volkswagen.[2]
Der dritte Tag fiel etwas kürzer aus als geplant, obwohl die mit knapp 52 Kilometer längste Wertungsprüfung auf dem Programm stand. Am Vormittag musste die erste WP des Tages abgesagt werden, da sich im letzten Abschnitt zu viele Zuschauer am Straßenrand eingefunden hatten. Die Sicherheit für die Fahrer und die angereisten Leute konnte vom Veranstalter nicht gewährleistet werden. Anschließend gingen die weiteren drei WPs planmäßig durch den Tag. Sébastien Ogier verlor im Laufe des Tages eine Minute seines Vorsprungs auf Jari-Matti Latvala. Der amtierende Weltmeister ging auf teilweise vereisten Straßen kein Risiko ein. Andreas Mikkelsen ist weiterhin Dritter, denn der herannahende Citroën-Werksfahrer Mads Østberg bekam in der 12 WP technische Probleme, die nur im Servicepark von den Mechanikern gefunden werden konnten. Am Samstag übersiedelte der Servicepark von Gap zurück ins Fürstentum Monaco. Robert Kubica (Ford) war, genauso wie am Vortag, sehr schnell, aber diesmal gab es keine Zwischenfälle (Ausrutscher) wie an den ersten beiden Rallye-Tagen. Kubica fuhr in der WP10 die Bestzeit (über 51 km), war in WP11 nur um 1,8 Sekunden langsamer als Loeb und in WP12 belegte er ebenfalls den zweiten Rang. Würde man nur die Zeiten vom Samstag werten, dann würde Kubica führen in der Gesamtwertung. Am Abend des dritten Tages lag der ehemalige Formel-1-Pilot auf dem 13. Rang. Sébastien Loeb meldete sich mit der Bestzeit in WP11 zurück, verlor aber auf WP12 wegen einer falschen Reifenwahl wieder Zeit. Insgesamt konnte sich Loeb auf den neunten Platz verbessern. Kris Meeke markierte in WP12 die Bestzeit und hielt Rang zehn. Von Hyundai war bisher wenig zu sehen, Thierry Neuville und Dani Sordo fuhren mit wenig Risiko eine solide Rallye. Am Ende des Tages lag Sordo auf Platz fünf und Neuville belegte Rang sechs.[3]
Die Rallye Monte Carlo war das Duell zwischen Sébastien Ogier und Sébastien Loeb, der ein voraussichtlich einmaliges Comeback für Citroën gab. Loeb übernahm am Donnerstagabend die Führung und lieferte sich am Freitag einen engen Zweikampf mit Ogier. In WP8 beschädigte sich der neunfache Weltmeister allerdings das linke Hinterrad und das Duell war vorbei. Ab dem Samstag war der Weg für Volkswagen frei für den Dreifachsieg. Im Ziel hatte Ogier 58 Sekunden Vorsprung auf Jari-Matti Latvala und über zwei Minuten auf Andreas Mikkelsen. Loeb fuhr am Samstag nach Rallye-2-Reglement wieder und belegte im Endklassement den achten Rang. Insgesamt gewann Loeb fünf Wertungsprüfungen. Bester Citroën-Fahrer im Ziel war Mads Østberg als Vierter, trotz Motorproblemen. Spannend war das Hyundai-Teamduell um Rang fünf. Dani Sordo war in der Power-Stage ein wenig langsamer als Thierry Neuville und musste Rang fünf an seinen Teamkollegen abgeben. Im Ziel trennte das Duo nur 0,8 Sekunden. Für Neuville war es die allererste Zielankunft in Monte Carlo überhaupt. Mit vier Bestzeiten untermauerte Robert Kubica seine Grundschnelligkeit, doch es gab einmal mehr Zwischenfälle. Schon am Samstag flog der Ford-Pilot von der Strecke. Am Sonntag war die Rallye durch einen weiteren Unfall endgültig beendet für Kubica. Nach der Zieldurchfahrt von WP14 krachte er in eine Mauer, weil die Bremsen versagten.
„Es war eine tolle Rallye. Mein Fehler war natürlich enttäuschend, aber ich hatte eine große Freude und habe die Rallye genossen.“
Stéphane Lefebvre (Citroën DS3) gewann mit einem Vorsprung von 2:14,0 Minuten, doch das klingt deutlicher, als es im Verlauf der Rallye wirklich war. Lefebvre und Martin Koci waren praktisch unzertrennlich eng hintereinander bis bei Kocis Ford Fiesta am Samstagnachmittag die Antriebswelle brach. Danach fuhr Lefebvre fehlerfrei zu seinem ersten Sieg. Craig Breen (Peugeot 208) zog an Armin Kremer (Škoda Fabia) vorbei und sicherte sich den zweiten Rang, während Eric Camilli (Ford Fiesta) Vierter wurde. Jonathan Hirschi (Peugeot 208) und Quentin Giordano (Citroën DS3) komplettieren die Top Sechs.[5]
Nicht als WRC, WRC-2 und WRC-3 gemeldete Fahrzeuge wurden in dieser Liste nicht erfasst.
Quelle: [6] |
|
Rang | Fahrer | Beifahrer | Auto | Zeit | Rückstand | Punkte + Power Stage | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
WRC | |||||||
1 | Sébastien Ogier | Julien Ingrassia | Volkswagen Polo R WRC | 3:36:40.2 | 25 | ||
2 | Jari-Matti Latvala | Miikka Anttila | Volkswagen Polo R WRC | 3:37:38.2 | 0:58.0 | 18 + 1 | |
3 | Andreas Mikkelsen | Ola Fløene | Volkswagen Polo R WRC | 3:38:52.5 | 2:12.3 | 15 | |
4 | Mads Østberg | Jonas Andersson | Citroën DS3 WRC | 3:39:23.8 | 2:43.6 | 12 | |
5 | Thierry Neuville | Nicolas Gilsoul | Hyundai i20 WRC | 3:39:52.3 | 3:12.1 | 10 | |
6 | Dani Sordo | Marc Martí | Hyundai i20 WRC | 3:39:53.1 | 3:12.9 | 8 | |
7 | Elfyn Evans | Daniel Barritt | Ford Fiesta RS WRC | 3:42:03.9 | 5:23.7 | 6 | |
8 | Sébastien Loeb | Daniel Elena | Citroën DS3 WRC | 3:45:14.9 | 8:34.7 | 4 + 2 | |
9 | Martin Prokop | Jan Tománek | Ford Fiesta RS WRC | 3:46:35.0 | 9:54.8 | 2 | |
10 | Kris Meeke | Paul Nagle | Citroën DS3 WRC | 3:47:35.8 | 10:55.6 | 1 + 3 | |
WRC2 | |||||||
1 (12) | Stéphane Lefebvre | Stéphane Prévot | Citroën DS3 R5 | 3:49:36.7 | 25 | ||
2 (13) | Craig Breen | Scott Martin | Peugeot 208 T16 | 3:51:50.7 | 2:14.0 | 18 | |
3 (14) | Armin Kremer | Klaus Wicha | Škoda Fabia S2000 | 3:52:03.7 | 2:27.0 | 15 | |
4 (15) | Eric Camilli | Benjamin Veillas | Ford Fiesta R5 | 3:54:36.4 | 4:59.7 | 12 | |
5 (19) | Jonathan Hirschi | Vincent Landais | Peugeot 208 T16 | 3:59:29.5 | 9:52.8 | 10 | |
6 (21) | Quentin Giordano | Valentin Sarreaud | Citroën DS3 R5 | 4:06:53.7 | 17:17.0 | 8 | |
7 (66) | Alain Foulon | Gilles Delarche | Mitsubishi Lancer EVO X | 4:52:15.9 | 1:02:39.2 | 6 | |
8 (75) | Marco Vallario | Antonio Pascale | Mitsubishi Lancer EVO X | 5:14:44.3 | 1:25:07.6 | 4 |
Quelle: [7]
Tag | WP | Name | Länge | Start MEZ | Fahrer | Beifahrer | Auto | Zeit | Ø km/h | Leader |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1. Tag (22. Jan.) | WP1 | Entrevaux – Rouaine | 21.31 km | 20:21 | Sébastien Loeb | Daniel Elena | Citroën DS3 WRC | 15:53.5 | 80.5 km/h | Sébastien Loeb |
WP2 | Norante – Digne-les-Bains | 19.68 km | 21:29 | Sébastien Ogier | Julien Ingrassia | Volkswagen Polo R WRC | 13:57.1 | 84.6 km/h | ||
Service Park 23:26 Uhr (48 Min) | ||||||||||
2. Tag (23. Jan.) | Service Park 08:10 Uhr (18 Min) | |||||||||
WP3 | La Salle en Beaumont – Corps 1 | 15.84 km | 09:56 | Sébastien Loeb | Daniel Elena | Citroën DS3 WRC | 10:23.9 | 91.4 km/h | ||
WP4 | Aspres-les-Corps – Chauffayer 1 | 25.81 km | 10:29 | Robert Kubica | Maciej Szczepaniak | Ford Fiesta RS WRC | 15:27.0 | 100.2 km/h | ||
WP5 | Les Costes – Saint-Julien en Champsaur 1 | 25.40 km | 11:07 | Robert Kubica | Maciej Szczepaniak | Ford Fiesta RS WRC | 15:13.2 | 100.1 km/h | ||
Service Park 12:37 Uhr (33 Min) | ||||||||||
WP6 | La Salle en Beaumont – Corps 2 | 15.84 km | 14:38 | Sébastien Loeb | Daniel Elena | Citroën DS3 WRC | 10:26.1 | 91.1 km/h | ||
WP7 | Aspres-les-Corps – Chauffayer 2 | 26.08 km | 15:11 | Robert Kubica | Maciej Szczepaniak | Ford Fiesta RS WRC | 14:36.1 | 106.1 km/h | Sébastien Ogier | |
WP8 | Les Costes – Saint-Julien en Champsaur 2 | 25.40 km | 15:49 | Sébastien Ogier | Julien Ingrassia | Volkswagen Polo R WRC | 15:15.9 | 99.8 km/h | ||
Service Park 17:14 Uhr (48 Min) | ||||||||||
3. Tag (24. Jan.) | ||||||||||
Service Park 08:10 Uhr (18 Min) | ||||||||||
WP9 | Prunières – Embrun 1 | 19.93 km | 09:16 | abgesagt | ||||||
WP10 | Lardier et Valença – Faye | 51.66 km | 10:49 | Robert Kubica | Maciej Szczepaniak | Ford Fiesta RS WRC | 30:41.9 | 101.0 km/h | ||
Service Park 12:34 Uhr (33 Min) | ||||||||||
WP11 | Prunières – Embrun 2 | 19.93 km | 13:55 | Sébastien Loeb | Daniel Elena | Citroën DS3 WRC | 10:42.4 | 111.7 km/h | ||
WP12 | Sisteron – Thoard | 36.85 km | 15:43 | Kris Meeke | Paul Nagle | Citroën DS3 WRC | 24:32.9 | 90.0 km/h | ||
4. Tag (25. Jan.) | ||||||||||
Service Park 07:30 (48 Min) | ||||||||||
WP13 | Col Saint Jean – Saint Laurent 1 | 10.16 km | 09:35 | Kris Meeke | Paul Nagle | Citroën DS3 WRC | 6:33.7 | 93.0 km/h | ||
WP14 | La Bollène Vésubie – Sospel | 31.66 km | 10:50 | Sébastien Loeb | Daniel Elena | Citroën DS3 WRC | 22:27.3 | 84.6 km/h | ||
WP15 | Col Saint Jean – Saint Laurent 2 (Power Stage) | 10.16 km | 12:08 | Kris Meeke | Paul Nagle | Citroën DS3 WRC | 6:30.5 | 93.8 km/h | ||
Service Park 13:26 (33 Min) |
* Während der angegebenen Zeiten darf im Service Park an den Autos gearbeitet werden.
Quelle: [8]
Das Punktesystem für die ersten zehn Fahrer ist 25-18-15-12-10-8-6-4-2-1. Für die Power-Stage erhalten die drei schnellsten Fahrer jeweils 3-2-1 Bonuspunkte für die Fahrer-Weltmeisterschaft.
Pos | Fahrer | Punkte |
---|---|---|
1 | Sébastien Ogier | 25 |
2 | Jari-Matti Latvala | 19 |
3 | Andreas Mikkelsen | 15 |
4 | Mads Østberg | 12 |
5 | Thierry Neuville | 10 |
6 | Dani Sordo | 8 |
7 | Elfyn Evans | 6 |
Sébastien Loeb | 6 | |
9 | Kris Meeke | 4 |
10 | Martin Prokop | 2 |
Koordinaten: 44° N, 7° O