Neben Computerspielen wurden auch die Geschäftsfelder Musik und Video bedient. Spiele für „eingefleischte“ PC-Spieler wurden unter dem Label Fishtank veröffentlicht.[4][5][6] Die Ravensburger Interactive Media GmbH erzielte 2001 einen Umsatz von 27 Millionen DM.[4]
Die Ravensburger-Gruppe entschloss sich 2002 die Geschäftsaktivitäten der Ravensburger Interactive Media einzustellen, nachdem die Marktentwicklung für CD-ROM-Computerspiele als unbefriedigend eingeschätzt wurde.[7] Die Ravensburger AG wollte sich von Verlustbringern wie CD-ROMs und Lerncomputern trennen.[8]
Große Teile der Ravensburger Interactive Media wurden im Rahmen eines Asset Deals an den PublisherJoWood veräußert.[9] So wurden unter anderem die damals in Entwicklung befindlichen Computerspiel-Produktionen Arx Fatalis, Wildlife Park und die Portierung von Aquanox für PlayStation 2 von JoWood übernommen.[10] JoWood übernahm Fishtank Interactive samt allen Lizenzen.[11] Zudem wechselte der Geschäftsführer von Ravensburger Interactive, Thomas Kirchenkamp, in den Vorstand von JoWood.[2]
Für die Entwicklung des Spiels Call of Cthulhu: Dark Corners of the Earth war Ravensburger Interactive bereits einen Vertrag mit dem Entwickler Headfirst Productions eingegangen. Im Gegenzug für die exklusive Vermarktung durch Ravensburger Interactive wurden bereits Zahlungen an Headfirst geleistet. Die weitere Finanzierung und schließlich Vermarktung des Spiels wurde durch Bethesda Softworks übernommen. Ravensburger einigte sich in einem settlement agreement mit Headfirst die Rechte am Spiel für zukünftige Zahlungen von 800.000 Euro aufzugeben, wozu es allerdings aufgrund der Insolvenz von Headfirst Productions nicht kam.[12][13]
Später wurde der Sitz der Ravensburger Interactive Media GmbH von Ravensburg nach München verlegt, der Name zu Ravensburger Digital GmbH geändert und die Firma schließlich 2017 mit der Ravensburger AG verschmolzen.[14] Ab 2009 veröffentlichte die Ravensburger Digital GmbH App-Umsetzungen von Brettspielen und Puzzles für Smartphones und Tablets, bevor diese Sparte 2017 als Digital-Abteilung in die Ravensburger AG eingegliedert wurde.[15]
↑ abRavensburger Digital GmbH - Anschrift. In: North Data. Abgerufen am 16. August 2019: „Gesellschaftsvertrag vom 21.02.1992 […] Die Gesellschafterversammlung vom 18.05.2009 hat die Änderung der §§ 1 (Firma, bisher „Ravensburger Interactive Media GmbH“ […]) der Satzung beschlossen.“
↑Ravensburger AG (Hrsg.): Geschäftsbericht 2003 der Gruppe Ravensburger AG. Ravensburg 29. April 2004 (ravensburger-gruppe.de [PDF; 1,8MB; abgerufen am 16. August 2019]).
↑ abRavensburger Interactive. Altersgruppe: Kids. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. November 2000; abgerufen am 16. August 2019.