Rebbachisaurus | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Lebendrekonstruktion von Rebbachisaurus | ||||||||||||
Zeitliches Auftreten | ||||||||||||
Unterkreide (Albium)[1] | ||||||||||||
112,9 bis 100,5 Mio. Jahre | ||||||||||||
Fundorte | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Rebbachisaurus | ||||||||||||
Lavocat, 1954 | ||||||||||||
Art | ||||||||||||
|
Rebbachisaurus (Echse der Aït Khebbache (ein marokkanischer Berberstamm)) ist eine Gattung diplodocider Sauropoden, die während der späten Unterkreide (Albium) in Afrika lebte.
Der Holotypus wurde in der Tegana-Formation in Marokko gefunden und 1954 von René Lavocat beschrieben[2]. Einzige Art ist Rebbachisaurus garasbae.
Eine weitere Art, die in Niger gefunden wurde, wurde 1960 als Rebbachisaurus tamesnensis beschrieben, die jedoch heute als ein Synonym von Nigersaurus gilt. Eine dritte Art, Rebbachisaurus tessonei, aus Argentinien wurde 1995 von Jorge Calvo und Leonardo Salgado beschrieben, allerdings vermuten die meisten heutigen Autoren, dass Rebbachisaurus tessonei eine eigenständige Gattung sei, Limaysaurus; Calvo und Salgado jedoch halten Limaysaurus als nomen dubium[3].
Wie alle Vertreter seiner Gruppe war er ein großer, vierbeiniger Pflanzenfresser mit langem Hals und Schwanz. Seine Länge wird auf 20 m geschätzt. Vermutlich erreichte Rebbachisaurus ein Gewicht von ca. 10 bis 20 Tonnen.
Auffallend sind die Wirbelfortsätze auf dem Rücken; diese bildeten wohl ein etwa 1,5 m hohes Segel, ähnlich wie bei Ouranosaurus und Spinosaurus.
Früher vermutete man, dass Rebbachisaurus eine Gattung der Brachiosauridae oder der Camarasauridae war. Später schrieb man ihn den Dicraeosauriden zu. Durch die Entdeckung des vom Körperbau ähnlichen Limaysaurus im Jahr 1997 schlug José Bonaparte eine eigene Familie Rebbachisauridae innerhalb der Superfamilie der Diplodocoidea für die Gattungen Rebbachisaurus und Limaysaurus vor. Withlock (2011) kam zum Ergebnis, dass Rebbachisaurus ein basaler Rebbachisauride war und das Schwestertaxon einer Gruppe abgeleiteter Rebbachisauriden bildet, welche die Nigersaurinae (Nigersaurus, Zapalasaurus und Demandasaurus), die Limaysaurinae (Limaysaurus und Cathartesaura) beinhaltet. Es folgt ein Kladogramm nach Withlock (2011):[4]
Rebbachisauridae |
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Seit der Entdeckung des nahezu identischen Rayososaurus in Südamerika wird Rebbachisaurus eine gewisse paläogeographische Bedeutung zugemessen: Es wird als Beweis gedeutet, dass es in der Kreidezeit eine Landbrücke zwischen Afrika und Südamerika gab. Eine der beiden Arten entwickelte sich wohl aus der anderen, als sie in eine neue Landmasse einwanderte (Prinzip der allopatrischen Artbildung).