Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 1′ N, 10° 49′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberfranken | |
Landkreis: | Bamberg | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Baunach | |
Höhe: | 254 m ü. NHN | |
Fläche: | 13,06 km2 | |
Einwohner: | 1990 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 152 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 96182 | |
Vorwahl: | 09544 | |
Kfz-Kennzeichen: | BA | |
Gemeindeschlüssel: | 09 4 71 175 | |
Gemeindegliederung: | 5 Gemeindeteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Bamberger Straße 1 96148 Baunach | |
Website: | www.reckendorf.de | |
Erster Bürgermeister: | Manfred Deinlein (SPD) | |
Lage der Gemeinde Reckendorf im Landkreis Bamberg | ||
Reckendorf (mundartlich Reggndäf) ist eine Gemeinde im nördlichen Landkreis Bamberg, Regierungsbezirk Oberfranken und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Baunach in der Metropolregion Nürnberg.
Reckendorf liegt in der Region Oberfranken-Nord-West, etwa 14 km nordnordwestlich von Bamberg.
Nachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn) Rentweinsdorf (Landkreis Haßberge, Unterfranken), Rattelsdorf, Baunach und Gerach.
Es gibt fünf Gemeindeteile (in Klammern sind Siedlungstyp und Einwohnerzahl, Stand 1. Januar 2022, angegeben):[2][3][4]
Es gibt die Gemarkungen Laimbach, Reckendorf, Daschendorfer Forst und Lußberger Forst.
Eine nachweisbare Ersterwähnung lässt sich auf das Jahr 855 datieren. Die Herren von Schöffstall waren von 1349 bis zu ihrem Aussterben 1544 örtliche Grundbesitzer und Besitzer des örtlichen Schlosses. Das spätere Rittergut der Freiherren von Wiesenthau fiel nach der Mediatisierung durch Bayern bei Grenzbereinigungen 1810 an das Großherzogtum Würzburg des Großherzogs Ferdinand von Toskana, mit welchem es 1814 schließlich an Bayern zurückfiel. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde.
Am 1. Juli 1971 wurde im Zuge der Gemeindegebietsreform die Gemeinde Laimbach mit Obermanndorf, Untermanndorf und Zeitzenhof nach Reckendorf eingemeindet.[5] Am 1. Juli 1972 kam Reckendorf vom aufgelösten Landkreis Ebern in Unterfranken zum Landkreis Bamberg und damit zu Oberfranken.
Im Zeitraum von 1988 bis 2018 wuchs die Einwohnerzahl von 1575 auf 2026 bzw. um 28,6 %.
Jahr | 1961 | 1970 | 1987 | 1991 | 1995 | 2000 | 2005 | 2010 | 2015 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 1335 | 1526 | 1546 | 1601 | 1644 | 1800 | 1984 | 1998 | 2047 |
Laut Zensus am 9. Mai 2011 sind 78,2 % der Einwohner römisch-katholisch und 10,3 % evangelisch-lutherisch. 11,5 % haben eine andere Religion oder sind konfessionslos.
Erster Bürgermeister ist seit 1. Mai 2014 Manfred Deinlein (SPD). Er gewann die Wahl 2014 mit 59,19 % der Stimmen im ersten Durchgang gegen einen Gegenkandidaten der CSU (24,15 %) und einen der WBFW (16,66 %). Bei der Wahl 2020 wurde er bei einem Gegenkandidaten der CSU mit 52,35 % der Stimmen wiedergewählt. Sein Vorgänger war seit 2002 Klaus Etterer (CSU), der 2002 mit 64,21 % der Stimmen gewann und 2008 mit 74,38 % der Stimmen wiedergewählt wurde. Etterer war der Nachfolger von Helmut Horger (CSU), der sich 1996 mit 59 % der Stimmen gegen Christian Hojer (WB/FW) durchgesetzt hatte.
Die Gemeinderatswahlen seit 1996 erbrachten folgende Sitzverteilungen:
Partei/Liste | Sitze | ||||
---|---|---|---|---|---|
2020[6] | 2014 | 2008 | 2002 | 1996 | |
CSU | 6 | 5 | 6 | 7 | 5 |
SPD | 4 | 5 | 2 | – | 3 |
Werktätige Bürger und Freie Wähler (WBFW) | 4 | 4 | 6 | 5 | 4 |
Blasonierung: „In Blau ein goldenes Boot, darin stehend ein silberner Fährmann mit silberner Ruderstange in der rechten Hand; im rechten Obereck ein goldener Ziegel, im linken Obereck eine goldene Hopfenblüte.“[7] | |
seit 1973 |
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 2010 927.000 Euro, davon waren (netto) 103.000 Euro Gewerbesteuereinnahmen.
1998 gab es nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 134 und im Bereich Handel und Verkehr 16 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen lag dieser Wert bei 43 Personen. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 656. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe zwei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 25 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 372 Hektar, davon waren 287 Hektar Ackerfläche und 85 Hektar Dauergrünfläche.
In Reckendorf gab es eine Großbrauerei und fünf Kleinbrauereien, von denen gegenwärtig die Brauerei Schroll mit einem Familienzweig in Nankendorf und die Schlossbrauerei Reckendorf mit den Marken „Reckendorfer“ (Biere) und „Nawinta“ (alkoholfreie Getränke) bestehen.
2024 gab es folgende Einrichtungen:
Weiterführende Schulen sind die Grund- und Mittelschule Baunach, eine Realschule in Ebern, eine Realschule in Scheßlitz und ein Gymnasium in Ebern.[10]
Die Freiwillige Feuerwehr Reckendorf besitzt ein Löschgruppenfahrzeug 20 sowie ein Mannschaftstransportfahrzeug, die Freiwillige Feuerwehr Laimbach ein Tragkraftspritzenfahrzeug (ein ehemaliges Löschgruppenfahrzeug 8). In Reckendorf befindet sich die BRK-Bereitschaft Baunachtal.
In Reckendorf gibt es unter anderem folgende Sehenswürdigkeiten:
Die jährliche Kirchweih (Kerwa) findet Anfang September statt. Der Kerwa-Sonntag ist immer der erste Sonntag im September. Am Mittwoch und Donnerstag ist bereits in den Gastwirtschaften Bocksbraten- oder Kesselfleischessen. Am Freitag wird traditionell ab 18:00 Uhr der Kerwabaam (Kirchweihbaum) durch den Ortskulturring Reckendorf am Dorfplatz aufgestellt. Samstag bis Montag ist Festbetrieb im Bierzelt auf der Schloß-Wies’n und in den Gastwirtschaften, zusätzlich sind Schausteller vor Ort. Am Montag veranstaltet der Ortskulturring eine Kerwagaudi mit jährlich wechselnden Spielen wie Fässerrollen oder Hahnenschlag.
Alle zehn Jahre findet die Altweibermühle[11] statt, ein Faschingsumzug, der eine über hundertjährige Tradition hat. Junge Burschen, als Hexen verkleidet, werden von Müllern gefangen und durch einen Jungbrunnen in Form einer Mühle „gedreht“. Unten kommen sie als junge Mädchen heraus und führen einen Tanz mit den wartenden Bräutigamen auf. Am 6. Februar 2005 und 15. Februar 2015 sahen dieses Spektakel jeweils an die 10.000 Besucher, begleitet von Funk und Fernsehen. Die nächste Altweibermühle zum 120. Jahrestag findet im Jahr 2025 statt.