Ein reflexives Verb drückt die Tätigkeit eines Subjektes (Sprechers) aus, die sich auf es (ihn) selbst bezieht. Reflexivität ist ein Sonderfall der Handlungsrichtung eines Verbs (Diathese).
Im Deutschen existiert eine bestimmte Anzahl von Verben, die in Verbindung mit einem Reflexivpronomen reflexive Tätigkeitsaussagen ermöglichen; das heißt, dass bei solchen Verben grammatisches Subjekt und grammatisches Objekt denselben Bezug haben. Soll beispielsweise ausgedrückt werden, dass derjenige, der wäscht und derjenige, der gewaschen wird, dieselbe Person sind, verwendet man das Reflexivpronomen sich, um das reflexive Verb sich waschen zu bilden: Martin wäscht sich.
Sogenannte echte reflexive Verben werden zwar ebenfalls mittels Reflexivpronomen konstruiert (wie z. B. sich vorsehen, sich konzentrieren), jedoch lassen sie sprachlich kein vom grammatischen Subjekt abweichendes Objekt zu:
In Fällen wie Die Armee konzentriert ihre Kräfte hat das Verb konzentrieren eine andere Bedeutung (‚zusammenziehen‘) und stellt kein reflexives Verb dar.
Reflexive Verben können das Reflexivpronomen bei Substantivierung verlieren, wenn es sich dabei um hochfrequente oder lexikalisierte Konversionen handelt:[1]
Normalerweise wird das Reflexivpronomen jedoch beibehalten, um semantische Klarheit zu schaffen:[1]