Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 47′ N, 11° 3′ O | |
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern | |
Landkreis: | Nordwestmecklenburg | |
Amt: | Rehna | |
Höhe: | 24 m ü. NHN | |
Fläche: | 44,59 km2 | |
Einwohner: | 3638 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 82 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 19217 | |
Vorwahl: | 038872 | |
Kfz-Kennzeichen: | NWM, GDB, GVM, WIS | |
Gemeindeschlüssel: | 13 0 74 065 | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Freiheitsplatz 1 19217 Rehna | |
Website: | www.stadtrehna.de | |
Bürgermeister: | Martin Reininghaus | |
Lage der Stadt Rehna im Landkreis Nordwestmecklenburg | ||
Rehna ist eine Landstadt im Landkreis Nordwestmecklenburg in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Sie ist Verwaltungssitz des gleichnamigen Amtes, dem neben Rehna zehn weitere Gemeinden angehören. Der Ort ist ein Grundzentrum.[2]
Die im Herzen des Landkreises gelegene Stadt Rehna ist von Lübeck, Schwerin und der Ostseeküste jeweils etwa 25 Kilometer entfernt. Sie liegt beidseitig des Flusses Radegast – die Altstadt mit dem ehemaligen Nonnenkloster am linken Ufer. Die Umgebung Rehnas ist recht hügelig, nahe dem nordöstlichen Ortsteil Othenstorf werden 83 m ü. NHN erreicht.
Die Stadt Rehna ist Teil der Metropolregion Hamburg.
Zur Stadt Rehna gehören folgende Ortsteile:[3]
|
|
|
|
Rehna wurde in der Mitte des 12. Jahrhunderts von Siedlern aus dem hessischen Rhena gegründet.[4] Die erste Kirche Rehnas wird bereits 1230 im Ratzeburger Zehntregister erwähnt, das die damals zum Bistum Ratzeburg gehörenden Ortschaften geordnet nach Kirchspielen auflistet. Am 26. Dezember 1237 bestätigte der Ratzeburger Bischof Ludolf I. feierlich das neue Kloster Rehna. Rehna gehörte jedoch nie zum Hochstift bzw. später zum Fürstentum Ratzeburg (Mecklenburg-Strelitz). Es war vielmehr eine Landstadt in Mecklenburg, die zum Mecklenburgischen Kreis gehörte. Rehna war, wie auch die übrigen mecklenburgischen Städte, bis 1918 auf den Landtagen vertreten, und zwar durch einen der beiden Landstände, die Landschaft, die ungeachtet ihres Namens nur die Städte repräsentierte, nicht die Landbevölkerung.
Der Ortsteil Löwitz wurde um 1230 unter den Namen Lovetse und Lowitze erstmals erwähnt, Die Reste der Burg Lovetze befinden sich noch im Gutspark.
Mindestens 20 Personen (18 Frauen, 2 Männer) gerieten zwischen 1595 und 1684 in Hexenprozesse, davon wurden wahrscheinlich 11 hingerichtet.[5] 1668 wurde Ilse Klink, die Witwe des ehemaligen Bürgermeisters Hinrich Klink, verbrannt. Sie hatte erst nach mehrfacher Folter zu einem Geständnis gezwungen werden können. Als sie ihr Geständnis widerrief, wurde sie erneut der Folter unterworfen.[6]
Nach Einführung der Reformation und Auflösung des Klosters war Rehna Leibgedinge der Witwen und unversorgten Töchter mecklenburgischer Herzöge sowie Sitz eines Amtmanns. 1734–1768 war das Amt Rehna im Pfandbesitz des Kurfürstentums Hannover. 1791 erhielt der Ort das Stadtrecht.
Von 1952 bis 1994 gehörte Rehna zum Kreis Gadebusch (bis 1990 im DDR-Bezirk Schwerin, von 1990 bis 1994 im Land Mecklenburg-Vorpommern). Seit der Kreisreform Mecklenburg-Vorpommern 1994 liegt die Stadt im Landkreis Nordwestmecklenburg.
Die Innenstadt und das Klostergebäude wurden im Rahmen der Städtebauförderung im Zeitraum von 1991 bis 2005 saniert, dafür wurden rund neun Millionen Euro Fördermittel bewilligt. Die Sanierung der Stadt ist inzwischen weitgehend abgeschlossen.
Am 1. Juli 1950 wurde Othenstorf nach Brützkow und Falkenhagen nach Löwitz eingemeindet;[7] Brützkow wurde wiederum am 1. Juli 1973 nach Rehna eingemeindet.[7] Seit dem 13. Juni 2004 gehört der Ort zu Rehna.[8] Am 25. Mai 2014 wurden Nesow und Vitense in die Stadt eingemeindet.[9]
|
|
Stand: 31. Dezember des jeweiligen Jahres[10]
Der starke Anstieg der Einwohnerzahl 2005 ist auf die Eingemeindung von Brützkow im Jahr 2004 zurückzuführen, das beträchtliche Bevölkerungswachstum 2015 beruht auf der Eingliederung von Nesow und Vitense im Jahr 2014.
Die Stadtvertretung von Rehna besteht aus 14 Mitgliedern. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte bei einer Wahlbeteiligung von 67,1 % zu folgendem Ergebnis:[11]
Partei / Wählergruppe | Stimmenanteil 2019[12] |
Sitze 2019 |
Stimmenanteil 2024 |
Sitze 2024 | |
---|---|---|---|---|---|
Alternative Wählergemeinschaft (AWG) | 40,0 % | 6 | 31,0 % | 4 | |
Aktive Bürger für Rehna | 20,0 % | 3 | 30,2 % | 4 | |
Aktiv für Rehna (AFR) | – | – | 10,8 % | 2 | |
CDU | 10,1 % | 1 | 10,6 % | 2 | |
Freie Bürgergemeinschaft Rehna (FBG) | 12,6 % | 2 | 7,2 % | 1 | |
Bürgerinitiative Löwitz (BILÖ) | – | – | 6,2 % | 1 | |
Piraten | – | – | 1,7 % | – | |
Einzelbewerber Mario Bengs | – | – | 1,6 % | – | |
Einzelbewerber Lenhard Wulff | – | – | 0,6 % | – | |
Unabhängige Wählergemeinschaft Vitense | 5,0 % | 1 | – | – | |
Wählergemeinschaft Löwitz | 4,2 % | 1 | – | – | |
SPD | 3,7 % | – | – | – | |
Aktive Bürger für Nesow | 2,5 % | – | – | – | |
Einzelbewerber Alfred Böttcher | 1,9 % | – | – | – | |
Insgesamt | 100 % | 14 | 100 % | 14 |
Oldenburg wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 mit 53,6 % der gültigen Stimmen in seinem Amt bestätigt.[14] In der Bürgermeisterwahl am 9. Juni 2024 wurde Martin Reininghaus mit 55,2 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von fünf Jahren[15] zu seinem Nachfolger gewählt.[16]
Blasonierung: „In Gold ein hersehender, golden gekrönter schwarzer Stierkopf mit aufgerissenem roten Maul, silbernen Zähnen, ausgeschlagener roter Zunge, in sieben Spitzen abgerissenem Halsfell und silbernen Hörnern.“[17] | |
Wappenbegründung: Das Wappen ist in Anlehnung an Siegelbilder aus dem 17. und 18. Jh. und an eine einst in der Rehnaer Kirche angebrachte Wappendarstellung von 1792 gestaltet. Es zeigt den Stierkopf als das kleine landesherrliche Symbol des mecklenburgischen Herrscherhauses und erinnert damit an die Zugehörigkeit des Ortes zur Herrschaft, ab 1348 zum Herzogtum Mecklenburg und der späteren Stadt zum Herzogtum, ab 1815 Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin.
Das Wappen wurde am 10. April 1858 von Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin festgelegt, 1997 im Zuge der Flaggengenehmigung von dem Weimarer Michael Zapfe neu gezeichnet und unter der Nr. 125 der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern registriert. |
Blasonierung: „In Rot eine durchgehende silberne Lebensrune.“[17] | |
Wappenbegründung: Das Wappen verlor schon bald nach dem Ende des II. Weltkrieges seine Gültigkeit.
Das Wappen wurde von Hans Herbert Schweitzer gestaltet. Es wurde am 14. September 1940 durch den Reichsstatthalter in Mecklenburg verliehen. |
Die Flagge ist gleichmäßig längs gestreift von Gelb und Schwarz. In der Mitte des Flaggentuchs liegt, auf jeweils zwei Drittel der Höhe des gelben und des schwarzen Streifens übergreifend, das Stadtwappen. Die Länge des Flaggentuchs verhält sich zur Höhe wie 5:3.[18]
Das Dienstsiegel zeigt das Stadtwappen mit der Umschrift „STADT REHNA • LANDKREIS NORDWESTMECKLENBURG“.[18]
Die Awek Protech GmbH mit Sitz im Gewerbegebiet Am Kajatz produziert Kabelkonfektion und Systemtechnik für Automatisierungstechnik sowie Bauteile für Robotertechnik. Das Unternehmen ist seit 1990 dort ansässig und gehört zu den größten Arbeitgebern der Region.
Rehna liegt an der Bundesstraße B 104 zwischen Lübeck und Schwerin. Die Anschlussstelle Schönberg an der Autobahn A 20 ist etwa acht Kilometer entfernt.
Der Bahnhof Rehna liegt an der Bahnstrecke Schwerin–Rehna und wird von der Regionalbahnlinie RB 13 (Rehna–Schwerin–Parchim) bedient. Pläne, die Bahnstrecke über Rehna hinaus bis nach Schönberg an der Bahnstrecke Lübeck–Bad Kleinen zu verlängern, wurden noch bis in die 1940er Jahre verfolgt, aber bis auf ein paar Brückenbauwerke nie verwirklicht.