Marktgemeinde Reichenfels
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Kärnten | |
Politischer Bezirk: | Wolfsberg | |
Kfz-Kennzeichen: | WO | |
Fläche: | 87,21 km² | |
Koordinaten: | 47° 0′ N, 14° 45′ O | |
Höhe: | 809 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.720 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 20 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 9463 | |
Vorwahlen: | 0 43 59 | |
Gemeindekennziffer: | 2 09 12 | |
NUTS-Region | AT213 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Liftstraße 1 9463 Reichenfels | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Manfred Führer (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021) (15 Mitglieder) |
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Lage von Reichenfels im Bezirk Wolfsberg | ||
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Reichenfels ist eine Marktgemeinde mit 1720 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Wolfsberg in Österreich, im Bundesland Kärnten.
Reichenfels liegt im Oberen Lavanttal zwischen der Packalpe und den Seetaler Alpen. Nördlich des 87,21 km² großen Gemeindegebiets verläuft die Landesgrenze zur Steiermark.
Zur Gemeinde zählen vier Ortschaften, die zugleich auch Katastralgemeinden sind (in Klammern Einwohner Stand 1. Jänner 2024[1]):
Obdach (MT) | ||
Hüttenberg (SV) | ![]() |
Hirschegg-Pack (VO) |
Bad St. Leonhard |
Der Name Reichenfels (ursprünglich Castrum Richenvelse) leitet sich von den Gold- und Silbervorkommen ab, die auf dem heutigen Gemeindegebiet schon in der Römerzeit abgebaut wurden. Diese Bodenschätze waren auch für die mittelalterliche Blüte des Ortes verantwortlich.
Seit dem 11. Jahrhundert gehörte das Gebiet zum fränkischen Bistum Bamberg. Die Burg Reichenfels wurde 1227 erstmals erwähnt. Der Ort wurde 1457 zum Markt erhoben. Bis ins 18. Jahrhundert blieb das Gebiet bambergisch, erst unter Maria Theresia wurde Reichenfels 1759 österreichisch.
Die Gemeinde Reichenfels konstituierte sich im Jahr 1850. 1958 wurde ihr die bis dahin selbständige Ortsgemeinde St. Peter angeschlossen.[2]
Die Abnahme der Bevölkerung von 2001 bis 2011 ist auf die Abwanderung zurückzuführen. Die Geburtenbilanz war mit +45 positiv, die Wanderungsbilanz jedoch mit −230 negativ.[3] Laut Volkszählung 2001 hatte Reichenfels 2.083 Einwohner. Davon waren 97,4 % österreichische Staatsbürger. 95,5 % der Bevölkerung bekannten sich zur römisch-katholischen und 1,5 % zur evangelischen Kirche. 1,0 % war ohne religiöses Bekenntnis.
Wirtschaftlich dominierend in der ländlich geprägten Gemeinde ist die Holzwirtschaft. Daneben gibt es Sommertourismus.
Von den 133 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 57 im Haupt-, 66 im Nebenerwerb, 2 von Personengemeinschaften und 8 von juristischen Personen geführt. Im Produktionssektor arbeiteten 126 Erwerbstätige im Bereich Herstellung von Waren und 38 in der Bauwirtschaft. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche soziale und öffentliche Dienste (40), Handel (30), Beherbergung und Gastronomie (24) und Verkehr (18 Mitarbeiter).[4][5][6]
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||||
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2021[7] | 2011 | 2001 | 2021[7] | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 83 | 133 | 134 | 99 | 129 | 90 |
Produktion | 22 | 22 | 17 | 127 | 164 | 194 |
Dienstleistung | 54 | 54 | 50 | 156 | 134 | 157 |
Im Jahr 2011 lebten 960 Erwerbstätige in Reichenfels. Davon arbeiteten 290 in der Gemeinde, siebzig Prozent pendelten aus.[8]
Der Gemeinderat hat 15 Mitglieder.
Obschon seit Mitte des 15. Jahrhunderts Markt, wurde Reichenfels erst am 24. März 1557 durch Bischof Georg von Bamberg das Recht zur Führung eines Siegels gewährt. Dabei handelte es sich nicht um eine förmliche Verleihungsurkunde, sondern lediglich um die Gewährung des Rechts von Richter, Rat und Gemeinde, bürgerliche Kaufkontrakte über Realitäten sowie Geburtsurkunden mit diesem Siegel zu unterfertigen. Das Siegel zeigte den Pfarrpatron, den Apostel Jakobus den Älteren, als Ganzfigur mit Pilgerstab und Mantel, der in seiner Linken ein Wappen mit einem zerklüfteten Fels und zwei Jakobsmuscheln hielt.
Der Heilige Jakobus fungierte auch noch in jüngeren Darstellungen als Schildhalter oder (in einem Siegel aus dem Jahr 1595) gar als Hauptfigur des Reichenfelser Wappens. Anlässlich der förmlichen Bescheinigung bzw. Verleihung von Wappen und Fahne im Jahr 1971 ist jedoch auf Empfehlung des Landesarchivs nur noch der „redende“ Binnenschild mit dem altkristallinen Felsen (der „reiche Fels“) und den beiden silbernen Jakobsmuscheln, die auf den Patron hinweisen, verblieben.
Die amtliche Blasonierung des Wappens lautet: „Im blauen Schild ein naturfarbener altkristalliner Fels, dessen Gipfel von je einer silbernen Jakobsmuschel rechts und links beseitet ist.“[16]
Die Fahne ist Blau-Weiß mit eingearbeitetem Wappen.
Eine Gemeindepartnerschaft besteht seit 1975 mit Aurachtal in Mittelfranken (Deutschland).[17]