Marktgemeinde Reichersberg
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Oberösterreich | |
Politischer Bezirk: | Ried | |
Kfz-Kennzeichen: | RI | |
Fläche: | 21,05 km² | |
Koordinaten: | 48° 20′ N, 13° 22′ O | |
Höhe: | 347 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.649 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 78 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 4981 | |
Vorwahl: | 07758 | |
Gemeindekennziffer: | 4 12 24 | |
NUTS-Region | AT311 | |
UN/LOCODE | AT REI | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Marktplatz 1 4981 Reichersberg | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Bernhard Öttl (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021) (19 Mitglieder) |
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Lage von Reichersberg im Bezirk Ried | ||
Stift Reichersberg | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Reichersberg ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Ried im Innkreis im Innviertel mit 1649 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Ried im Innkreis. Im Ortskern befindet sich das Augustiner-Chorherren-Stift Reichersberg.
Reichersberg liegt auf 347 Meter Höhe im Innviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd etwa 6,5 Kilometer, von West nach Ost etwa 3,5 Kilometer. Die Gesamtfläche beträgt 21 Quadratkilometer. 11 Prozent der Fläche sind bewaldet, 71,9 Prozent der Fläche werden landwirtschaftlich genutzt. Katastralgemeinden sind Hart und Traxlham.
Das Gemeindegebiet umfasst folgende Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):
Bad Füssing | Antiesenhofen | |
Obernberg am Inn | Ort im Innkreis | |
Mörschwang | St. Martin im Innkreis |
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Reichersberg
Quelle: ZAMG Klimamittelwerte 1981–2010
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In römischer Zeit gehörte das Gebiet um Reichersberg südlich des Inn zur Provinz Noricum. 2011 wurde bei Kanalbauarbeiten in der Ortschaft Münsteuer der Marktgemeinde Reichersberg ein Römerstein gefunden, der später als Fragment eines Grabaltars identifiziert werden konnte. Die Vorderseite trägt eine Inschrift,[2] auf den beiden Nebenseiten ist jeweils ein Trauergenius mit einer gesenkten Fackel dargestellt. Die Oberseite des Monuments ist abgebrochen.[3]
Das heute noch bestehende Stift Reichersberg wurde 1084 durch Wernher von Reichersberg gegründet. Ort und Stift kamen nach dem Frieden von Teschen 1779 mit den östlich des Inn gelegenen Gebieten des kurfürstlich bayerischen Rentamtes Burghausen, die bis dahin „Innbaiern“ geheißen hatten, als „Innviertel“ zu Österreich. Der Untere Inn, der bis dahin in erster Linie ein Handelsweg innerhalb Bayerns gewesen war, wurde damit zum Grenzfluss zwischen dem Kurfürstentum Bayern und Österreich ob der Enns. Während der Napoleonischen Kriege wieder kurz bayerisch, gehört Reichersberg seit 1816 (Vertrag von München) endgültig zu Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum „Gau Oberdonau“. Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.
Augustiner-Chorherren-Stift Reichersberg: Dietburga und Wernher von Reichersberg ließen die Anlage errichten. Im 11. Jahrhundert, nach dem tödlichen Unfall des einzigen Sohnes, wandelte der Adelige Wernher von Reichersberg seinen Besitz in ein Kloster um. Seither befindet sich seine Stiftung im Besitz der Augustiner Chorherrn. Nach einem Großbrand im 17. Jahrhundert erhielten die Stiftsgebäude ihre heutige barocke Gestalt. Von 1940 bis 1945, in der NS-Zeit, wurde im Stift eine Fliegerschule eingerichtet, das Stift wurde aber nicht aufgelöst. Bei einem Endphaseverbrechen wurden am 2. Mai 1945 der Augustiner-Chorherr Rupert Haginger und die Stiftswirtschafterin Theresia Lauß von zwei Volkssturmmännern erschossen.[4]
1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 1.379 Einwohner, 2001 dann 1.399 Einwohner. Von 2001 bis 2011 gab es einen stärkeren Zuwachs, da neben der Geburtenbilanz auch die Wanderungsbilanz positiv wurde (+49).[5]
Reichersberg ist wegen seiner verkehrsgünstigen Lage eine Zuzugsgemeinde. Im Osten des Gemeindegebietes im Ort Kammer ist ein kleines Industriezentrum entstanden.[6] Die Firmen FACC[7], Eisen Wagner[8] und OTN Pulverbeschichtung[9] haben sich hier angesiedelt.
In der Gemeinde befinden sich ein Kindergarten mit Krabbelstube und eine Volksschule.[10]
Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.
Offizielle Beschreibung des Gemeindewappens: Zwischen silbernen Flanken mit blauen Drillingswellenleisten (Symbolisch für den Fluss Inn) in Rot ein goldener Flügel (Symbolisch für das Stift Reichersberg) . Die Gemeindefarben sind Rot-Gelb.[15]