Nach einer Lehre zum Keramiker studierte Voigt von 1965 bis 1971 unter anderem bei Hans Thiemann, David Hockney und Gotthard Graubner an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Er hatte Einzelausstellungen in der Galerie M. E. Thelen in Köln und in der Ausstellungsreihe „14 mal 14“ in der Kunsthalle Baden-Baden (1968–1973), die jungen, zum Teil später berühmten Künstlern wie Georg Baselitz, Gerhard Richter, Günther Uecker, Markus Lüpertz und Anselm Kiefer erste Möglichkeiten zur Präsentation ihres Schaffens bot.[1] Voigt emigrierte 1978 zunächst nach New York, ging 1985 nach Los Angeles und wechselte im Jahr 2000 nach Upstate New York, wo er bis zu seiner Rückkehr nach Berlin 2017 blieb. Dem in der Akademie entwickelten Raster als Grundlage und Ort der Auseinandersetzung mit den Kategorien Form, Abstraktion, Figuration, Anonymität, Duktus, Farbtonalität sowie letztlich Schönheit und Lesbarkeit ist Voigt stets treu geblieben. Die formale Stringenz seines Ansatzes hat auch dazu geführt, dass sein Werk bevorzugt als Verhandlungsraum des kunsthistorisch signifikanten Rasters beschrieben wurde.[2] In diesem Kontext wurde sein Werk auch in der Ausstellung „Rasterfahndung“ neben denen von Roy Lichtenstein, Sigmar Polke und anderen 2012 im Kunstmuseum Stuttgart ausgestellt.[3][4] Erst jüngst findet eine Neubewertung statt, die Voigts lebenslange Arbeit auch als Kommentar der deutschen Malerei nach 1945 verortet.[5] Werke des Künstlers befinden sich in der Bank of America Collection, London, der Eli Broad (Sun America Collection), Santa Monica, USA, dem Kunstmuseum Stuttgart, der Sammlung des Landes Baden-Württemberg, der Städtische Galerie, Wolfsburg, dem Museum of Modern Art, New York sowie in zahlreichen Privatsammlungen. Reinhard Voigt wurde 2021 ein Stipendium der Stiftung Kunstfonds für die Werkverzeichnung zugesprochen.[6] Reinhard Voigt lebt und arbeitet in Berlin.[7]