Lage der Gemeinde Renquishausen im Landkreis Tuttlingen
Renquishausen ist eine Gemeinde im Landkreis Tuttlingen in Baden-Württemberg. Zur Gemeinde Renquishausen gehören außer dem Dorf Renquishausen keine weiteren Ortschaften.
Im Gemeindegebiet liegt westlich von Renquishausen die abgegangene Ortschaft Hagen, worauf ein Flurname hindeutet. An der nördlichen Gemarkungsgrenze gegen das Bärental befand sich der Kesselhaldenhof. Im Winter verschwelten die Besitzer Holz, um Holzkohle zu gewinnen. Der einzige Einödbauernhof der Gemeinde wurde um 1880 aufgegeben.
Im Jahre 1092 wurde Renquishausen erstmals in einer Schenkungsurkunde des Klosters Sankt Georgen im Schwarzwald erwähnt. In dieser Urkunde heißt es: Ein Mann namens Harpreht gab Gott und St. Georgen sein ganzes Eigentum, das er in „Rentwigeshusen“ besaß, sowie den sechsten Teil der Kapelle in demselben Ort.[3]
Der Ortsname setzt sich aus dem Personennamen „Reginwic“ und dem althochdeutschen Wort „hus“ (Haus) zusammen.
Der Gemeinderat in Renquishausen besteht aus den acht ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 wurde der Gemeinderat durch Mehrheitswahl gewählt. Mehrheitswahl findet statt, wenn kein oder nur ein Wahlvorschlag eingereicht wurde. Die Bewerber mit den höchsten Stimmenzahlen sind dann gewählt.
Von 1982 bis 2014 war Kurt Frick Bürgermeister von Renquishausen. Seit 2014 ist Jürgen Zinsmayer (CDU) Bürgermeister. Damals hatte er sich mit 53,1 % der Stimmen gegen 3 Mitbewerber durchgesetzt. Am 9. Oktober 2022 wurde er ohne Gegenkandidat mit 76,5 Prozent der Stimmen für eine zweite Amtszeit wiedergewählt. Die übrigen Stimmen wurden über die „freie Zeile“ an Personen vergeben, die nicht kandidiert hatten.[4]
Folgende Sehenswürdigkeiten befinden sich im Gemeindegebiet:
Kirche St. Stephanus: Erbaut 1827. Das Kircheninnere wurde von 1950 bis 1952 und erneut 1966 nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil neu gestaltet. Sein heutiges schlichtes Erscheinungsbild verdankt das Innere der Pfarrkirche St. Stephanus der Renovierung und Neugestaltung im Jahr 1992. Jedes Jahr zu Erntedank wird das Kircheninnere mit einem filigran gestalteten Erntedank-Teppich und dem themengebundenen Erntealtar geschmückt.
Judas-Thaddäus-Kapelle: Erbaut 1987 auf dem Filz. Rund um die Kapelle befindet sich inmitten von Wacholderbüschen ein Kreuzweg sowie ein Alpenpanorama.
Geigersbrunnen und Hohenriedbrunnen: Kulturzeugen der einst kargen und wasserlosen Zeit auf der Alb. Die Brunnen führen trotz ihrer Höhenlage Grundwasser.
Mariengrotte: 1979 durch Robert Käfer und Heinrich Horn aus Natursteinen, sog. Katzenköpfe, erbaute Grotte zu Ehren der Jungfrau Maria.
Steinerne Kreuz: Sandsteinkreuz, auch Schneiderkreuz genannt. Das Wegkreuz stammt aus dem 15. oder 16. Jahrhundert und ist der Überlieferung nach ein Sühnekreuz eines Schneidergesellen, der einen anderen Schneidergesellen an diesem Platz erschlagen haben soll.
Brunnen: Vor dem Rathaus steht ein neu erbeuter Brunnen. In der Osterzeit wird er vom örtlichen Heimatverein geschmückt. Oftmals kooperiert der Heimatverein dabei mit dem örtlichen Kindergarten.
Die Gemeinde betreibt ein Holzofenbackhaus, welches noch immer regelmäßig zweimal pro Woche betrieben wird. Gemeindemitglieder können hier ihren Wochenvorrat an Brot im Holzofen backen lassen. Das Backhaus steht aber auch für Menschen des Umkreises zur Verfügung.
Ein Windpark mit vier Windräder à 500 Kilowatt Leistung wird von einer Betreibergesellschaft, ein Windrad von einer Privatperson betrieben.
In der so genannten Solarbundesliga belegt Renquishausen einen Spitzenplatz (April 2007: Platz 9 unter allen Städten und Gemeinden Deutschlands).
Außerdem besitzt Renquishausen eine der neuesten und größten Biogasanlagen des Landes Baden-Württemberg. Inzwischen werden mit der Wärme aus der Biogasanlage rund 120 Gebäude in Renquishausen beheizt. Hierfür ist eine Betreibergesellschaft gegründet worden.
Am Ort besteht eine Außenstelle der Grundschule Wachtfelsschule in Kolbingen, die Klassen eins und zwei werden hier unterrichtet. Die Außenstelle ist im örtlichen Gemeindezentrum untergebracht. Die Grundschüler hier benutzen die örtliche Gemeindehalle auch für ihren Sportunterricht.
Josef Stehle (1852–1932), für 50-jährige ununterbrochene Tätigkeit als Gemeinderat
Heinrich Horn (1910–2002), langjähriger Vorsitzender des Gesangvereins, Erbauer der Judas-Thadäus-Kapelle auf dem Fils
Paul Locherer (1930–2021), Pfarrer
Georg Rack (1927–2021), Gründer und 40 Jahre Vorsitzender des Kulturausschusses (1969–2009), Ehrenmitglied aller Vereine, Träger der Staufermedaille[5], seit 2009 Ehrenbürger