René Kalisky wurde als Sohn eines aus Polen zugewanderten Juden 1936 in Brüssel geboren und überlebte den Nationalsozialismus im Versteck. Sein Vater wurde von der Gestapo gefoltert und kam in Auschwitz um. Kalisky war ab 1960 Journalist und schrieb zahlreiche Theaterstücke, die in Belgien abgelehnt wurden. Er wandte sich deshalb nach Frankreich und fand in Jacques Lemarchand (1908–1974) einen Befürworter, der ab 1969 vier Stücke für den Verlag Gallimard annahm. Kalisky ging 1971 zum Schreiben nach Korsika und ließ sich 1973 endgültig in Paris nieder, wo weitere Stücke im Verlag Stock erschienen. Die ersten Aufführungen verdankte er Antoine Vitez.[1] Nach dem zehnten Stück starb er 1981 im Alter von 44 Jahren an Krebs.
Kalisky erhielt 1979 vom Berliner Senat ein Aufenthaltsstipendium und 1982 (postum) den Spezialpreis der Société des auteurs et compositeurs dramatiques (SACD).
Kaliskys Hauptthemen sind der Holocaust, das Ende der Ideologien und die Fatalität der Geschichte.[2]
Serge Goriely: Le théâtre de René Kalisky. Tragique et ludique dans la représentation de l’histoire. Lang, Brüssel 2008.
Hans-Joachim Lope und Anne Neuschäfer (Hrsg.): René Kalisky (1936–1981). René Kalisky (1936–1981) et la hantise de l’histoire. Actes du colloque international organisé à l’Université d’Osnabrück du 28 au 30 octobre 1996. Lang, Frankfurt am Main 1998.
Marc Quaghebeur: KALISKY René. In: Jean-Pierre de Beaumarchais, Daniel Couty und Alain Rey (Hrsg.): Dictionnaire des littératures de langue française. A–F. Bordas, Paris 1984, S. 1039–1141.
Agnese Silvestri: René Kalisky. Une poétique de la répétition. Lang, Wien 2007.
↑Serge Goriely: Le théâtre de René Kalisky est-il si sérieux ? In: Textyles. Revue des lettres belges de langue française. Nr.29, 1. Mai 2006, ISSN0776-0116, S.84–89, doi:10.4000/textyles.453 (openedition.org [abgerufen am 23. Juni 2023]).