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In einem engeren Sinn postuliert es Peter Wiesinger, dessen Einteilung der deutschen Dialekte auf der strukturalistischen Analyse von deren Vokalsystemen basiert. Danach umfasst Rheinfränkisch im Wesentlichen den Raum Südhessen, Rheinhessen, Nordbaden und Pfalz und reicht damit in der Nord-Süd-Ausdehnung von Frankfurt am Rhein bis Karlsruhe, wobei an seinen Rändern (besonders im Westen) zum Teil breite Übergangszonen zu den Nachbarmundarten bestehen.[2]
In der Kutschurganer Kolonie in der Ukraine wurde südrheinfränkisch-vorderpfälzisch gesprochen.[3]
In der Gegend an der Newa in Russland wurde ein ostpfälzischer Dialekt aus dem Raum Mannheim-Schwetzingen sowie ein südrheinfränkisch aus dem Raum Wiesloch-Waibstadt-Mosbach gesprochen.[4]
Nicht zu verwechseln ist Rheinfränkisch mit dem in Teilen des Rheinlands – nämlich im Großraum Bonn-Köln-Aachen und Teilen des Bergischen – gesprochenen Ripuarischen, das gemeinsam mit dem Moselfränkischen zum Mittelfränkischen zählt, aber gelegentlich fälschlich als Rheinfränkisch bezeichnet wird. Historisch wurden alle am Rhein lebenden Franken als Rheinfranken bezeichnet, was sich allerdings nicht mehr auf die Sprecher der heutigen rheinfränkischen Dialekte übertragen lässt. Diese pflegen meistens keine gemeinsame rheinfränkische Identität, sondern sehen sich eher als Hessen, Pfälzer, Rheinhessen oder als Angehörige sonstiger regionaler Sprechergruppen.
Georg Drenda: Wortatlas für Rheinhessen, Pfalz und Saarpfalz. Röhrig Universitätsverlag, St. Ingbert 2014, ISBN 978-3-86110-546-6.
Joachim Herrgen, Lars Vorberger: Rheinfränkisch. In: Joachim Herrgen, Jürgen Erich Schmidt: Sprache und Raum. Ein internationales Handbuch der Sprachvariation. Band 4: Deutsch (= Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft. Band 30.4). De Gruyter Mouton, Berlin/Boston 2019, ISBN 978-3-11-018003-9, S. 478–515.
Werner König: dtv-Atlas Deutsche Sprache. 15., durchgesehene und aktualisierte Auflage, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-03025-9, Seite 230/1: Dialektkarte, die das Rheinfränkische im Kontext der deutschen Dialekte enthält. Außerdem: Karte Seite 64 (Deutsche Dialekte nach der 2. Lautverschiebung), Karte Seite 76 (Schriftdialekte in mittelhochdeutscher und mittelniederdeutscher Zeit).
Rudolf Post: Pfälzisch. Einführung in eine Sprachlandschaft. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Pfälzische Verlagsanstalt, Landau/Pfalz 1992, ISBN 3-87629-183-6.
Peter Wiesinger: Phonetisch-phonologische Untersuchungen zur Vokalentwicklung in den deutschen Dialekten. Band 1 und 2. Walter de Gruyter, Berlin 1970 (Studia Linguistica Germanica 2).
Peter Wiesinger: Die Einteilung der deutschen Dialekte. In: Werner Besch, Ulrich Knoop, Wolfgang Putschke, Herbert Ernst Wiegand (Hrsg.): Dialektologie. Ein Handbuch zur deutschen und allgemeinen Dialektforschung (= Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft. Band 1.2). Berlin / New York 1983, S. 807–900, hier S. 846–849.
↑Rudolf Post, langjähriger Bearbeiter erst des Pfälzischen Wörterbuchs und dann des Badischen Wörterbuchs, schreibt in seinem Überblickswerk Pfälzisch. Einführung in eine Sprachlandschaft (2. Auflage 1992) auf Seite 20: „Im Ostpfälzischen unterscheide ich anhand der eingebürgerten Ausdrücke ‘Kurpfalz’ und ‘Vorderpfalz’ das Kurpfälzische und das Vorderpfälzische. Hier fungiert keine Sprachlinie, sondern der Rhein als Trennlinie. Typisch kurpfälzische Spracheigenheiten sind ihr hedd „ihr habt“ und die Mehrzahlendung der Verkleinerungsform -lin, z. B. Schäflin, Blimmlin „Schäfchen, Blümchen“ (Mehrzahl).“ Zu den verschiedenen Mundarträumen des Pfälzischen siehe ebenda S. 21.
↑Peter Wiesinger: Die Einteilung der deutschen Dialekte. In: Werner Besch, Ulrich Knoop, Wolfgang Putschke, Herbert Ernst Wiegand (Hrsg.): Dialektologie. Ein Handbuch zur deutschen und allgemeinen Dialektforschung (= Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft. Band 1.2). Berlin / New York 1983, S. 807–900, hier S. 846–849 und Karte 47.4.
↑Peter Wiesinger: Die Einteilung der deutschen Dialekte. In: Dialektologie. Ein Handbuch zur deutschen und allgemeinen Dialektforschung. Hrsg. von Werner Besch, Ulrich Knoop, Wolfgang Putschke und Herbert Ernst Wiegand. de Gruyter, Berlin / New York 1983, S. 926.
↑Peter Wiesinger: Die Einteilung der deutschen Dialekte. In: Dialektologie. Ein Handbuch zur deutschen und allgemeinen Dialektforschung. Hrsg. von Werner Besch, Ulrich Knoop, Wolfgang Putschke und Herbert Ernst Wiegand. de Gruyter, Berlin / New York 1983, S. 925.