Talisse studierte Philosophie an der William Paterson University, wo er 1993 mit dem B.A. abschloss. Seinen M.A. erwarb er 1995 an der New York University. Seinen PhD absolvierte er im Jahr 2001 an der City University of New York. Im Mai 2001 erhielt er an der
Vanderbilt University in NashvilleTennessee eine Anstellung als Assistant Professor of Philosophy. Hier wurde er im September 2006 zum Associate Professor of Philosophy ernannt und erhielt schließlich 2010 die Stelle eines Professor of Philosophy.
Talisse kann als Vertreter des Pragmatismus eingeordnet werden, wobei er die Positionen von John Dewey, Richard Rorty, und Richard Posner in seinem Buch A Pragmatist Philosophy of Democracy (2007) kritisch betrachtet. Insbesondere hält er die Demokratietheorie Deweys für nicht verträglich mit der Position eines vernünftigen Pluralismus, wie sie John Rawls entwickelt hat, weil nach Dewey soziale Institutionen so gestaltet werden sollen, dass sie eine bestimmte Form eines guten Lebens ermöglichen. Für Talisse ist dies ein Paternalismus, der mit einer offenen, pluralistischen Gesellschaft unverträglich ist. Diese These Talisse's hat im Kreis der Pragmatisten erhebliche Kritik ausgelöst[1], die in einer gesonderten Ausgabe der Transactions of the Charles S. Peirce Society.[2] zusammengeführt wurde. Talisse trat stattdessen für eine an Charles S. Peirce ausgerichtete Position ein, die nach seiner Auffassung als erkenntnistheoretisches Forschungskonzept eine ausreichende Grundlage zur Begründung einer deliberativen Demokratie bietet. Seine Position, deren Bezugnahme auf Peirce Cheryl Misak von der Universität Toronto in ähnlicher Weise vertritt,[3] wird von einigen Pragmatisten als Sonderposition abgelehnt.[4] Zum Konzept Talisse’s gehört die Auffassung, dass im Zuge einer deliberativen Debatte Positionen erreicht werden können, denen man in gewissem Sinn Richtigkeit zuschreiben kann. Im Zuge der Ausarbeitung seiner Position hat sich Talisse auch kritisch mit wertpluralistischen Auffassungen etwa von Isaiah Berlin, William A. Galston, oder John Gray in seinem Buch Pluralism and Liberal Politics (2012) auseinandergesetzt.
"Argument in Mixed Company" mit Scott Aikin, Think 27(2011):31-43, Antwort von Brenda Watson: "Conversing with those with Whom We Disagree", "Think 31(2012): 81-95
"" On Epistemic Abstemiousness" mit Scott Aikin, Michael Harbour und Jonathan Neufeld, Logos and Episteme II.3 (2011): 425-428
"Why Pragmatists Cannot be Pluralists" mit Scott Aikin, Transactions of the C. S. Peirce Society, mit Antworten von Cheryl Misak, Henry Jackman, Michael Eldridge, John Lyskaer und Michael Sullivan, XLI.1 (2005): 101-118.
↑Cheryl Misak: Truth, Politics, and Morality (New York: Routledge, 2000)
↑Etwa: Michael Bacon: The Politics of Truth: A Critique of Peircean Deliberative Democracy, Philosophy and Social Criticism, vol 36, no 9 (2010): pp. 1075-1091