Robert Freiherr Daublebsky von Sterneck (* 7. Februar 1839 in Prag, Kaisertum Österreich; † 2. November 1910 in Wien) war Generalmajor, Geophysiker, Astronom und bedeutender Geodät aus der Familie Daublebsky von Sterneck.
Er wird auch als „Robert Daublebsky von Sterneck der Ältere“ bezeichnet, um ihn von seinem Sohn zu unterscheiden.
Robert Freiherr Daublebsky von Sterneck entstammte einer Patrizierfamilie aus Budweis in Südböhmen, deren Angehörige durch Generationen Bürgermeister der Stadt waren. Er war der Sohn des Juraprofessors und Präsidenten der Prager Anwaltskammer Jakob Freiherr Daublebsky von Sterneck (1800–1878). Ein Vetter zweiten Grades war der österreichische Admiral Maximilian Daublebsky von Sterneck (1829–1897).
Sein Sohn Robert Daublebsky von Sterneck der Jüngere (1871–1928) war Mathematikprofessor in Graz.[1]
Robert Daublebsky von Sterneck studierte zwei Jahre am Polytechnikum in Prag, später Tschechische Technische Universität Prag, und trat 1859 als Offizier in die kaiserlich königliche österreichische Armee ein, wurde Teilnehmer an der Kämpfen bei Magenta und Solferino (1859) und war im preußisch-österreichischen Krieg (Deutscher Krieg) von 1866 im Hauptquartier der Nordarmee.
Seit 1862 bis 1906, als Mitglied am Militärgeographischen Institut in Wien, wurde er Leiter der astronomisch-geodätischen Abteilung und ab 1880 (im Rang eines Hauptmanns) der Sternwarte des Instituts. In den 1870er Jahren führte er zahlreiche astronomische Ortsbestimmungen auf dem Balkan durch und kartografierte unter anderem in der Türkei, Bulgarien und Serbien. 1882 wurde er bevollmächtigter österreichischer Kommissär für die europäische Gradmessung.
Robert Daublebsky von Sterneck ist der Erfinder der relativen Schweremessung, Konstrukteur des Halbsekunden-(Sterneck) Pendels, einem Ableseapparat für Instrumente zur Längenmessung, mit dem er in der Geophysik Bedeutendes leistete mit über 540 relativen Schweremessungen. Er befasste sich auch mit der Theorie der Schwere und Beschaffenheit des Innern der Erde und unternahm dazu Messungen in Bergwerken im Okres Příbram und in Freiberg in Sachsen. Er befasste sich zudem mit den Gezeiten des Mittelmeeres in der Adria und entwickelte dazu ein Messgerät zur Bestimmung der Höhe zwischen Flut und Ebbe. Auf ihn geht zudem die Sterneck-Methode zurück.
1896 erhielt er die Cothenius-Medaille der Leopoldina. Er war korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien (1893), der Königlichen böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften in Prag, der Accademia dei Lincei in Rom, der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina (seit 1896)[2] und wurde Ehrendoktor der Universität Göttingen.
Nach ihm benannt ist das Kap Sterneck an der Westküste der Antarktischen Halbinsel.
Personendaten | |
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NAME | Daublebsky von Sterneck, Robert |
ALTERNATIVNAMEN | Daublebsky von Sterneck, Robert Freiherr |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Geodät und Geophysiker |
GEBURTSDATUM | 7. Februar 1839 |
GEBURTSORT | Prag |
STERBEDATUM | 2. November 1910 |
STERBEORT | Wien |