Rohr im Gebirge
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Wiener Neustadt (Land) | |
Kfz-Kennzeichen: | WB | |
Fläche: | 80,60 km² | |
Koordinaten: | 47° 54′ N, 15° 44′ O | |
Höhe: | 683 m ü. A. | |
Einwohner: | 421 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 5,2 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 2663 | |
Vorwahl: | 02667 | |
Gemeindekennziffer: | 3 23 24 | |
NUTS-Region | AT122 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Rohr im Gebirge 25 2663 Rohr im Gebirge | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Christian Wagner (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (13 Mitglieder) |
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Lage von Rohr im Gebirge im Bezirk Wiener Neustadt (Land) | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Rohr im Gebirge ist eine Gemeinde mit 421 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Wiener Neustadt-Land in Niederösterreich.
Rohr im Gebirge liegt im obersten Schwarzatal, das zum Industrieviertel Niederösterreichs gerechnet wird, am Zellenbach. Die Fläche der Gemeinde umfasst 80,60 Quadratkilometer, 89,95 % der Fläche sind bewaldet.
Einzige Ortschaft und Katastralgemeinde ist Rohr im Gebirge, desgleichen gibt es nur einen namensgleichen Zählsprengel.
Geographisch gliedert sich die Gemeinde in:
Bis in die 1990er Jahre waren Rohr im Gebirge, Steinapiesting (heute nur mehr ein Gutensteiner Ortsteil), Winsaberg und Zellenbach Ortschaften der Gemeinde.[1]
Die Gemeinde gehört zum Gerichtsbezirk Wiener Neustadt mit Sitz in Wiener Neustadt.
Hohenberg (Bez. Lilienfeld) |
Kleinzell (Bez. Lilienfeld) | |
St. Aegyd am Neuwalde (Bez. Lilienfeld) | Gutenstein | |
Schwarzau im Gebirge (Bez. Neunkirchen) |
Vor Christi Geburt aber war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur weiteren Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg, welche Hauptort für das gesamte nordöstliche Königreich war. Später unter den Römern lag das heutige Rohr dann in der Provinz Pannonia.
Bedingt durch die unzugängliche Lage wurde das Gebiet von Rohr erst spät besiedelt. Als erste Besitzer des Waldgebietes um Rohr werden die Herren von Traisma genannt. Im Jahr 1194 fiel das Gebiet an das Herzogtum Steyr. Nach dem Bau der Burg Gutenstein, die 1220 erstmals erwähnt wurde, kam Rohr in den Einfluss der Herrschaft Gutenstein, welches fortan bis zum Jahr 1848 Verwaltungszentrum für die Gegend bleiben sollte (Landgericht Gutenstein).
Die Bezeichnung auf’m Roer wurde 1427 erstmals genannt. Im Jahr 1470 wurde die Kirche von Rohr, die zuvor zur Pfarre von Schwarzau zählte, zur eigenen Pfarre erhoben. Im 16. Jahrhundert wirkte sich auch in Rohr die Reformation aus. Graf Sigismund von Herberstein stellte einen protestantischen Prediger ein. Aber schon 1569 wird wieder ein katholischer Priester genannt.
Im Jahr 1595 wurden die Freiherren von Hoyos neue Besitzer der Herrschaft Gutenstein, 1622 wurde die Pfarre offiziell wiedererrichtet. Im Jahr 1716 wurde die Kirche von Rohr vergrößert, 1761 ein Zwiebelturm errichtet.
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde zunächst in einem Bauernhaus eine eigene Schule begründet, die 1782 ein eigenes Schulhaus erhielt.
Im Jahr 1848 endete die grundherrschaftliche Obrigkeit über die Bewohner von Rohr, ein erster Bürgermeister wurde frei gewählt. 1877 wurde ein eigenes Postamt eröffnet und eine Postkutschenstrecke nach Gutenstein begründet. In den Jahren 1884 bis 1894 wurden die Straßen nach Gutenstein sowie über den Ochsattel in das Traisental gebaut, die die bisherige Isolierung der Gemeinde beenden. Eine weitere Anbindung entstand 1910 über die Haselrast nach Gutenstein.
In den Jahren 1878/79 wurde nach dem Abriss der alten Kirche ein neues Kirchengebäude, 1886 bis 1888 ein neues Schulhaus gebaut.
Nach den Daten der Volkszählung 2001 waren 93,4 % der Einwohner römisch-katholisch und 1,0 % evangelisch. 0,2 % waren Muslime, 0,8 % gehörten orthodoxen Kirchen an und 0,4 % waren israelitisch. 3,7 % der Bevölkerung hatten kein religiöses Bekenntnis.
Rohr im Gebirge (Dorf) (Hauptort der Gemeinde) | |
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Basisdaten | |
Pol. Bezirk, Bundesland | Wiener Neustadt-Land , Niederösterreich |
Pol. Gemeinde | Rohr im Gebirge (KG Rohr im Gebirge) |
Ortschaft | Rohr im Gebirge |
Koordinaten | 47° 53′ 43″ N, 15° 44′ 2″ O |
Höhe | 683 m ü. A. |
Gebäudestand | 73 (Adressen 2015 | )
Statistische Kennzeichnung | |
Zählsprengel/ -bezirk | Rohr im Gebirge (32324 000) |
Rohr, Ortskern | |
Adr. Rohr im Gebirge, mit Raintal/Schacherbauer; ehem. Ortschaft bis 1991: mit Gegend, Langseite, Krumbach Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS |
Hauptort der Gemeinde ist das kleine Dorf Rohr im Gebirge. Es befindet sich 40 km westlich von Wiener Neustadt, 35 km etwa südlich von St. Pölten, um die 15 km nordwestlich des Schneebergs. Es liegt am Zellenbach an der Einmündung des Klausbachs, auf um die 680 m ü. A. Höhe, und erstreckt sich von der Mündung des Rohrergrabens bis zu der des Edlaberggrabens.
Der Ort umfasst etwa 75 Gebäude, einschließlich der Ortslagen Garhof und Schacherbauer im Raintal westlich oberhalb.
Nordwestlich erhebt sich der Jochart (1266 m ü. A.), südlich der Edlaberg (1096 m ü. A.), östlich der Wasserstein (964 m ü. A.), diverse niedrigere Berge der Gutensteiner Alpen, die schon zu den gegen den Wienerwald auslaufenden, ostalpinen Randalpen gehören.
Durch den Ort verläuft die Gutensteiner Straße B 21, die von Theresienfeld über Gutenstein und den Rohrer Sattel nach St. Aegyd und Mariazell in die Steiermark führt, eine bedeutende Ost-West-Verbindung des Raumes.
Der Ort als Kirchweiler entstand wohl erst im 15. Jahrhundert (1427 auf’m Roer noch als Flurname, 1470 Pfarrsitz). Zur ehemaligen Ortschaft Rohr im Gebirge gehörten 1569 die Gehöfte Edlach, Feichten, Grub, Haraseben, Kogl, Linden, Mühl, Nest, Pasenhof, Stein, Walchhof,[1] also auch die heutigen Ortsteile Gegend, Langseite und Krumbach. Noch im ganzen 19. Jahrhundert waren das nur um die 30 Häuser. Die Ortschaft war zuletzt 1981 mit 96 Gebäuden und etwa 254 Einwohnern erfasst, seit 1991 rechnet man nur mehr eine Ortschaft für die ganze Gemeinde.[1]
2006 wurden die zwei Themenwege eröffnet:
Es gab 24 nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten Im Jahr 2001 und 42 land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug 239 nach der Volkszählung 2001. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 46,8 Prozent.
In Rohr befindet sich eine Volksschule.[2]
Der Gemeinderat hat 13 Mitglieder.
Der Gemeinde wurde 1929 ein Wappen verliehen: Ein blauer, von silbernen Wolken durchzogener Schild. Auf einer im Schildfuß befindlichen Wolke steht die Gestalt des heiligen Ulrich (Udalrich) im bischöflichen Ornat, mit dunkelblauem Mantel. In der Rechten trägt die Gestalt einen Fisch auf einem Buch; die Linke hält einen auf der Wolke ruhenden Krummstab. Im Hintergrund ist – teilweise von Wolken verdeckt – sowohl rechts als auch links der Turmhelm und das Dach je einer Kirche sichtbar; zwischen diesen Kirchen erheben sich grüne Baumkronen.
Der heilige Ulrich ist der Kirchenpatron der Pfarre Rohr.[10][11]