Rohrendorf bei Krems liegt im Waldviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Gemeinde umfasst 9,78 Quadratkilometer. 1,61 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Das Gemeindegebiet umfasst als einzige Ortschaft Rohrendorf bei Krems. Katastralgemeinden sind Neustift an der Donau, Oberrohrendorf und Unterrohrendorf.
Der Raum Rohrendorf ist urgeschichtlicher Siedlungsboden, was zahlreiche Funde aus der jüngeren Steinzeit, Hallstattzeit und der Völkerwanderungszeit belegen. Der bedeutendste Fund gelang 1956, als man bei Schottergewinnungsarbeiten auf ein langobardisches Gräberfeld stieß.[1]
Die Kolonialisierung unseres Gebietes erfolgte dann in mehreren Wellen, im Jahre 1113 übergibt der Babenberger Markgraf Leopold III. das Gut Radingdorf (Oberrohrendorf) dem Kloster Melk. In dieser Zeit legten vor allem geistliche Grundherren in unserem Gemeindegebiet Weinkulturen an.
Nach Aufhebung der Untertanenverhältnisse zwischen Herrschaft und bauern bildeten sich 1848 auf dem heutigen Gemeindegebiet die selbständigen Gemeinden Oberrohrendorf und Unterrohrendorf, zu dem auch Neuweidling und Neustift gehörte.
1949 erfolgte dann der Zusammenschluss der beiden Gemeinden zur Gemeinde Rohrendorf bei Krems.
Das Straßendorf mit seinen derzeit 2000 Einwohnern umfasst die Ortsteile Oberrohrendorf, Unterrohrendorf, Neustift und Neuweidling und hat eine Fläche von 978 ha.
Alle 2 Jahre findet in der mit 1.650 m längsten Kellergasse Österreichs das über die Grenzen hinweg bekannte, dreitägige Rohrendorfer Kellergassenfest statt.[3]
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 66, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 98. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 814. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 49,76 Prozent.
Blasonierung: Ein schräglinks geteilter Schild, der im vorderen goldenen Feld einen aus der Schildesteilung wachsenden, schwarzen, rechtsschauenden, silber bekrönten und bewehrten Adler, im hinteren blauen Feld eine goldene Weintraube mit Blatt und Ranke zeigt, belegt mit einer roten, zwei gekreuzte Schlüssel zeigenden Brustschild. – Die Wappenverleihung erfolgte am 10. Oktober 1967.
Lenz Moser (1905–1978), Weingutsbesitzer und Önologe
Walter Veigl (* 1943), Komponist, Pädagoge, Dirigent und Philosoph
Karl-Heinz Fitzal (* 1945), General und Kommandant der Theresianischen Militärakademie
Johann Günther (* 1949), Marketingfachmann, Medienwissenschaftler und Hochschullehrer
Walter Schwanzer (* 1957), Komponist („Heimwehmelodie“), Musikforscher, Verleger, Arrangeur, Dirigent, Musiker und Ehrenringträger der Gemeinde Rohrendorf[13][14]
Fritz Dworschak, Laurenz Moser: Das alte und das neue Rohrendorf. Ober- und Unter-Rohrendorf, Neustift und Neu-Weidling sowie die abgekommenen Orte.
Zur Geschichte einer Dorfgemeinde. Laurenz Moser, Rohrendorf bei Krems 1970.
Günter Hanika: Aus der Geschichte von Rohrendorf bei Krems, Rohrendorf bei Krems 1978.
Hermann Lederhilger, Sandra Berger: Rohrendorf Der Weinberg und seine Chronik, Rohrendorf bei Krems 2009, ISBN 978-3-902589-12-5.
Hermann Lederhilger: Religion und Kirche Dorfleben und Brauchtum, Rohrendorf bei Krems 2011.
Hermann Lederhilger: Festschrift zum 900-jährigen Bestandsjubiläum 1113 2013, Rohrendorf bei Krems 2013.
Laurenz Moser: Das neue Rohrendorf 1970–1975. 5 Jahre Geschichte einer niederösterreichischen Dorfgemeinde. Laurenz Moser, Rohrendorf bei Krems 1975.
Alfred Fink: Ortsentwicklung in einem niederösterreichischen Straßendorf. Rohrendorf. Linz 1998. Diplomarbeit. Kunstuniversitätsbibliothek Linz ID-Nr.: AC02636815:
Hans Heppenheimer: Das Franzosenlager zwischen Theiß-Rohrendorf-Stratzdorf 1809. Theiß 1937 NÖLB Sign.: LA B 3 2.477 B.N. F.14.1941