Vortrag des Kurators Rolf Lauter in der Ausstellung „Lucian Freud: Naked Portraits“, Museum für Moderne Kunst, Frankfurt am Main, Oktober 2000. Die Abbildung zeigt Lauter vor dem Gemälde von Lucian Freud Sleeping by the Lion Carpet (1995–96, Oil on canvas, 256,5 × 143,5 cm, Private Collection, USA)
Rolf Lauter arbeitete bereits während seiner Schul-[1] und Gymnasialzeit[2] in der Galerie Margarete Lauter[3] in Mannheim mit. Ab 1972 studierte er Kunstgeschichte, Klassische Archäologie, Christliche Archäologie, Philosophie und Romanistik an der Universität Heidelberg und an der Universität Göttingen. Bei Peter Anselm Riedl in Heidelberg wurde er 1984 zum Thema Variable Plastik. Untersuchungen zum Thema der Veränderbarkeit in der Kunst des 20. Jahrhunderts promoviert. Seit 1984 hatte er eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter, seit 1989 als Kustos am Museum für Moderne Kunst in Frankfurt am Main, das 1991 in den Museumsneubau umzog, inne. Seit 1991 war er Oberkustos und stellvertretender Direktor. Er leitete hausinterne Ausstellungsprojekte und Projekte in der Kommune und war überregional beratend am Museumsneubau in Bozen beteiligt. Zwischen 1989 und 1994 nahm er Lehraufträge zu Themen der Gegenwartskunst an der Universität Marburg wahr, später auch an der Universität Mannheim.
Von 2002 bis 2007 war Lauter Direktor[4] der Kunsthalle Mannheim, wo er in mehreren Ausstellungen von 2003 bis 2007 versuchte, ein neues Museumsmodell zu thematisieren, das nicht mehr auf der chronologisch, kunsthistorischen Anordnung der Kunstwerke basierte, sondern auf dem Prinzip der überkulturellen und überzeitlichen Korrespondenzen von Werken mit vergleichbaren Inhalten und ästhetischen Ausdrucksformen.
Nach seiner viel diskutierten[5][6] Ablösung[7] von der Leitung der Kunsthalle (September 2007) durch die Kommune war Lauter noch für zwei Jahre als Kulturbeauftragter für Bildende Kunst beschäftigt. In dieser Zeit entwickelte er zahlreiche künstlerische und städteplanerische Projekte, von denen die umfangreiche Ausstellung artscoutone lange in der Metropol Region nachwirkte.
Seither ist Lauter in verschiedenen Projekten zur Kunstförderung in der Rhein-Neckar-Region und überregional engagiert, wozu er eine eigene Stiftung gegründet hat.
„Fortschreitende Aktualität kann in einem Museum nur erzielt werden einerseits durch die konsequente Suche nach dem Neuen und nicht nach dem Anerkannten in der Gegenwartskunst, andererseits durch die Ermöglichung des Dialogs zwischen Gegenwärtigem und Vergangenem.“
Lauter ist Herausgeber einer Vielzahl von Schriften und Ausstellungskatalogen, die während seiner Tätigkeit in Frankfurt am Main und Mannheim entstanden sind.
(Hrsg.) mit Peter Iden: Bilder für Frankfurt. Bestandskatalog des Museums für Moderne Kunst. München 1985, ISBN 978-3-7913-0702-2.
(Hrsg.): Kunst in Frankfurt. Das Museum für Moderne Kunst und die Sammlung Ströher. Zur Geschichte einer Privatsammlung. Ausst.-Kat. (5. Dezember 1994 bis 8. Januar 1995). Frankfurt am Main, o. J.
↑zum Vergleich:Kasper König war bereits als 18-jähriger in New York im Atelier von Claes Oldenburg und hat seit dieser Zeit Ausstellungen kuratiert. Abgerufen am 6. März 2020
↑Galerie Lauter www.worldcat.org, abgerufen am 28. Januar 2020
↑Jean-Christophe Ammann, Mario Kramer, Rolf Lauter, Adam D. Weinberg: Views from abroad: European perspectives on American Art 2 / Die Entdeckung des anderen: ein europäischer Blick auf die amerikanische Kunst 2. Hrsg.: Whitney Museum of American Art. H.N. Abrams, New York 1996, ISBN 978-0-87427-101-0, S.175.
↑Rolf Lauter: Bill Viola: a 25 year survey exhibition: Werke aus 25 Jahren, Museum für Moderne Kunst, Schirn Kunsthalle, Rathaus Römer, Dominikanerkloster, Deutsche Börse, 5. Februar bis 25. April. Frankfurt, Main 1999 (Online [abgerufen am 6. März 2020]).
↑Rolf Lauter: Leuchtspur. 2002, abgerufen am 6. März 2020.
↑Rolf Lauter (Hrsg.): Lucian Freud Naked Portraits. Werke der 40er bis 90er Jahre / Works from the 1940s to the 1990s. Mit Beiträgen von Jean-Christophe Ammann, Craig Hartley, Rolf Lauter. Hatje Cantz, Ostfildern-Ruit 2001. ISBN 3-7757-9043-8
↑Rolf Lauter, Werner Marx, Stefanie Müller: Die Neue Kunsthalle I-IV & Full House: Gesichter einer Sammlung. Kunsthalle Mannheim, Mannheim 2006 (Online [abgerufen am 6. März 2020]).
↑Rolf Lauter: Die neue Kunsthalle IV: Direkte Malerei. 40 Positionen internationaler zeitgenössischer Malerei. Kunsthalle Mannheim, 2004 (Online [abgerufen am 7. März 2020]).
↑Rolf Lauter (Hrsg.), Fabian Stech: Yan Pei-Ming, the Way of the Dragon, Kehrer Verlag, Heidelberg 2005, ISBN 3-936636-57-5.
↑Rolf Lauter: Four Eyes. In: OAP Offermann Architektur & Projekte. Kunsthalle Mannheim, abgerufen am 7. März 2020.
↑Rolf Lauter, Thomas Zipp, Guido W Baudach: Is there life after death?: Planet Caravan? A futuristic world fair. Kerber, Bielefeld; Leipzig 2007, ISBN 978-3-86678-094-1.
↑Wilfried Dickhoff, Rolf Lauter: Hans Peter Adamski: Sehnsuchtsquadrate Swiss Art Institution, Karlsruhe, 18.9. – 21.11.2010. Dickhoff, Köln 2010, ISBN 978-3-9810613-2-1.
↑Rolf Lauter: artscoutone. Kulturamt Mannheim artlabmannheim, 2009, abgerufen am 7. März 2020.
↑Rolf Lauter (Hrsg.): Full House – Gesichter einer Sammlung / Faces of a Collection. Kunsthalle Mannheim, 2006, S. 13 (Fundstelle in der bibliographischen Datenbank WorldCat).