Der Rosenmontag ist insbesondere im Rheinland und Rheinhessen der Höhepunkt der Karnevalszeit. Er fällt auf den Montag vor Aschermittwoch und liegt zwischen Karnevalssonntag und Karnevalsdienstag. In Karnevalshochburgen wie Köln, Bonn, Düsseldorf und Mainz wird er mit dem Rosenmontagszug begangen. Hier geben manche Arbeitgeber ihren Mitarbeitern als Brauchtumstag frei; ein gesetzlicher Feiertag ist er hingegen in keinem Bundesland.
Nachdem Napoleon karnevalistisches Treiben besonders im Rheinland rigoros unterbunden hatte, sollte der Karneval nach dem Wiener Kongress 1815 reformiert werden. Dazu gründete sich 1823 in Köln das sogenannte Festordnende Komitee,[1] dessen jährliche Hauptversammlung in der Fastenzeit, am Tag nach dem Sonntag Laetare, stattfand. Der Sonntag Laetare wurde seit dem 11. Jahrhundert regional auch „Rosensonntag“ genannt,[2] da der Papst an diesem Tag eine Goldene Rose segnete und einer verdienten Persönlichkeit überreichte. Nach seinem jährlichen Sitzungstermin nannte man das „Festordnende Komitee“ auch „Rosenmontagsgesellschaft“.
Eine andere Erklärung verfolgt das Deutsche Wörterbuch[3] von Jakob und Wilhelm Grimm: Die Bezeichnung sei aus dem Mittelhochdeutschen von „Rasenmontag“ abgeleitet. Demnach stehe „rasen“ – in der kölschen Sprache „rose“ – für „tollen“.
Im Bereich der schwäbisch-alemannischen Fastnacht wird der Tag, an dem ebenfalls in vielen Hochburgen größere Umzüge stattfinden, meist Fasnetsmontag genannt. In der Schweiz, insbesondere bei der Luzerner Fasnacht, heißt der Tag Güdis-Mäntig.
Der erste organisierte Karnevalsumzug fand am 10. Februar 1823 in Köln statt. Um 1830 wurde die Bezeichnung des Comitees wahrscheinlich auch auf den Umzug übertragen und wurde „Rosenmontagszug“ genannt. Zumindest bildete sich aus der Bezeichnung Rosensonntag (Laetare) für den mittleren Fastensonntag die Bezeichnung Rosenmontag für den mittleren Karnevalstag heraus.
Von Köln verbreitete sich das Rosenmontagsdatum bald im gesamten deutschen Karnevalsbrauchtum. Der erste Düsseldorfer Rosenmontagszug startete am 14. Februar 1825, in Bonn 1828 und der erste Rosenmontagszug in Mainz ging am 26. Februar 1838. Dieser wurde noch als „Maskenzug“ bezeichnet.
1991 fiel der Rosenmontagszug wegen der Eskalation des Zweiten Golfkriegs vielerorts aus, beispielsweise in Köln, Düsseldorf und Mainz. Wegen der COVID-19-Pandemie wurden 2021 bundesweit keine Rosenmontagszüge durchgeführt. 2022 wurde wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine der Rosenmontagszug in Köln spontan in eine Friedensdemo umfunktioniert, an der über 250.000 Menschen teilnahmen.[4] In Düsseldorf, wo der Zug von vornherein auf Ende Mai verlegt worden war, fuhr ein eigens von Jacques Tilly angefertigter Wagen zum Ukraine-Krieg durch die Stadt.[5]
Der Termin des Rosenmontags liegt stets 48 Tage vor dem Ostersonntag und wird wie bei vielen christlichen Tagen, die im liturgischen Jahr eine besondere Funktion haben, nach der Osterformel des beweglichen Ostersonntags berechnet.
Weitere Termine können auf der als Einzelnachweis aufgeführten Internetadresse abgefragt werden.[6]
Seit 1969 gibt es den Evergreen Am Rosenmontag bin ich geboren, komponiert von Charly Niessen, gesungen von Margit Sponheimer.[7]