Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 53′ N, 9° 32′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Stuttgart | |
Landkreis: | Rems-Murr-Kreis | |
Höhe: | 279 m ü. NHN | |
Fläche: | 39,37 km2 | |
Einwohner: | 11.319 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 288 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 73635 | |
Vorwahl: | 07183 | |
Kfz-Kennzeichen: | WN, BK | |
Gemeindeschlüssel: | 08 1 19 061 | |
LOCODE: | DE RUD | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Backnanger Straße 26 73635 Rudersberg | |
Website: | www.rudersberg.de | |
Bürgermeister: | Raimon Ahrens | |
Lage der Gemeinde Rudersberg im Rems-Murr-Kreis | ||
Rudersberg ist eine Gemeinde im Rems-Murr-Kreis in Baden-Württemberg.
Rudersberg liegt am westlichen Rand des Welzheimer Waldes im Wieslauftal in 270 bis 536 Meter Höhe zwischen Schorndorf und Backnang. Das Gemeindegebiet hat Anteil an den Naturräumen Schurwald und Welzheimer Wald, Schwäbisch-Fränkische Waldberge und Neckarbecken.[2] Über die südliche Gemarkung der Gemeinde verläuft die Transalpine Ölleitung von Osten nach Westen.[3]
Zur Gemeinde Rudersberg gehören 29 separat gelegene Dörfer, Weiler, Höfe und Häuser sowie einige Wüstungen, die wie folgt den ehemaligen Gemeinden vor der baden-württembergischen Gebietsreform der 1970er Jahre zugeordnet sind.
In Rudersberg wurde der Gemeinderat bis 2023 nach dem Verfahren der Unechten Teilortswahl gewählt. Hierzu bilden die zwölf in der Hauptsatzung genannten Ortsteile elf Wohnbezirke im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung:
Nach dem Urteil zur Unechten Teilortswahl des Verwaltungsgerichtes Baden-Württemberg vom 19. Juli 2022, wurde die Verwaltung durch den Gemeinderat beauftragt, das Verfahren unabhängig prüfen zu lassen. Man kam zu dem Schluss, dass die Verteilung der Sitze auf die Wohnbezirke nicht mehr den rechtlichen Vorgaben entspricht. Es wurde eine neue Hauptsatzung für die Gemeinde erstellt. Die drei Ortschaftsräte Asperglen, Schlechtbach und Steinenberg stimmten der neuen Hauptsatzung einstimmig, bei einer Enthaltung, zu. In seiner Sitzung am 24. Januar 2023 bestätigte der Gemeinderates einstimmig die neue Hauptsatzung und damit die Abschaffung des Verfahrens zur Kommunalwahl 2024.[8]
Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2014.[9]
Rudersberg grenzt (im Uhrzeigersinn) an die Gemeinden Allmersbach im Tal, Weissach im Tal, Althütte, Kaisersbach, Welzheim, Schorndorf und Berglen.
Die erste urkundliche Erwähnung von Rudersberg in einer Urkunde von Papst Innozenz IV. stammt aus dem Jahre 1245. Im Hochmittelalter gehörte der Ort zur Herrschaft Waldenstein und kam mit ihr in der Mitte des 13. Jahrhunderts an Württemberg.
Schlechtbach wurde 1298 als Minneslechbach im Rahmen einer Übergabe eines Hofteils an das Kloster Adelberg erwähnt. Bereits 1181 findet Diepoldus de Slechbach, ein Gefolgsmann von Kaiser Friedrich I., Erwähnung.
Steinenberg wurde im Jahre 1234 erstmals urkundlich erwähnt.
Die Ortschaften Asperglen und Krehwinkel wurden 1411 im Rahmen einer Übereignung von Gütern des württembergischen Grafen Eberhard III. an Georg von Urbach erwähnt.
Der Ortsteil Michelau liegt an der südlichen Gemeindegrenze als „Tor zur Gemeinde Rudersberg“ und wurde 1284 in einer Urkunde von Konrad von Waldenstein erstmals erwähnt. Dieser Konrad von Waldenstein war Dienstmann am kaiserlichen Hof und verspricht einem Albert von Michenlowe, dass dieser das Kloster Lorch wegen eines im Dorfe gelegenen Gutes nicht mehr anfechten wolle. Der Name Michelau stammt aus dem altdeutschen und bedeutet „Hof in der Au“. Im Jahre 1821 wurde Michelau kirchlich und schulisch der damaligen Gemeinde Steinenberg zugeordnet. Kommunalpolitisch gehörte der Ort jedoch zu Unterschlechtbach.
In Michelau waren eine Mahlmühle sowie eine Ölmühle ansässig. Diese Mühlen wurden durch einen ca. 2,5 km langen Mühlbach angetrieben, dessen Wasser aus der Wieslauf entnommen wurde. Die Ölmühle dient heute als Museum.
Rudersberg befand sich bei der Errichtung des Königreichs Württemberg 1806 im Oberamt Schorndorf. Im Jahre 1807 wurde es ins benachbarte Oberamt Welzheim umgegliedert. 1905 erhielt Rudersberg durch den Bau der Wieslauftalbahn Anschluss an das Streckennetz der Württembergischen Staatseisenbahnen.
Bis 1910 wurde in den heute zu Rudersberg gehörenden Ortschaften Weinbau betrieben. Weil die Reblaus den gesamten Rebenbestand vernichtete, wurde auf Obstbau umgestellt. Auf dem Gemeindegebiet befinden sich die größten zusammenhängenden Streuobstwiesen der Region, was Rudersberg zur Gemeinde mit dem im Verhältnis höchsten Streuobstwiesenanteil Deutschlands macht.
Bei der Gebietsreform während der NS-Zeit in Württemberg wurde Rudersberg 1938 dem Landkreis Waiblingen zugeteilt.
Im Jahre 1942 übernahm die Gestapo – Stapoleitstelle Stuttgart – die Gaststätte „Zur Ritterburg“ und ließ sie zum Arbeitserziehungslager (AEL) für 140 Frauen umbauen. Unter miserablen Lebensbedingungen und Schikanen mussten sie Zwangsarbeit im Holzwerk Horn in Rudersberg, bei der Firma Bauknecht in Welzheim und in der Landwirtschaft verrichten. Nach den Bombardierungen der Polizeigefängnisse von Stuttgart war das Lager mit über 300 Personen total überbelegt. Das Lager fungierte auch als Durchgangsstation für die Deportation in Konzentrations- und Vernichtungslager wie Ravensbrück und Auschwitz.[10] Insgesamt durchliefen rund 3500 Frauen das Lager.[11] Ein Denkmal auf dem Friedhof erinnert an das Schicksal der inhaftierten Frauen.
1945 wurde der Rudersberg Teil der Amerikanischen Besatzungszone und gehörte somit zum neu gegründeten Land Württemberg-Baden, das 1952 im jetzigen Bundesland Baden-Württemberg aufging.
Am 25. Februar 1972 wurde Asperglen nach Rudersberg eingemeindet. Am 1. Oktober 1972 wurden die Gemeinden Rudersberg und Steinenberg zur neuen Gemeinde Rudersberg vereinigt, die heutige Gemeinde wurde am 1. Januar 1975 durch Vereinigung dieser Gemeinde mit der Gemeinde Schlechtbach (so seit dem 16. Februar 1967, vorher Unterschlechtbach) gebildet.[12] Seit dem 1. Januar 1973 gehört Rudersberg im Zuge der Kreisreform in Baden-Württemberg zum Rems-Murr-Kreis.
Im Ortsteil Waldenstein befindet sich der Rest der Burg Waldenstein, heute eine Burggaststätte.
Während des Hochwassers in Süddeutschland trat in der Nacht auf den 3. Juni 2024 aufgrund von extremem Starkregen die Wieslauf über die Ufer. Im Ortsteil Steinenberg konnte der Boden und die Kanalisation die Niederschläge nicht mehr aufnehmen, was zum Abfluss des Regenwassers in den Ortskern hinein führte. Das hatte massiven Überschwemmungen zur Folge, bei denen Teile der Gemeinde unter Wasser standen und die enorme Schäden hinterließen. In der Folge kam es in Rudersberg auch zu Problemen mit der Trinkwasserqualität. Die Landesstraße zwischen Rudersberg und Welzheim wurde teilweise zerstört. Die Gleise der Wieslauftalbahn wurden unterspült und Fahrzeuge durch das Wasser beschädigt. Seither ist die Strecke nicht mehr nutzbar und ein Ersatzverkehr musste eingerichtet werden. Schätzungen zufolge beläuft sich der Schaden auf mindestens 3,5 Millionen Euro. Die Finanzierung ist ungeklärt, die Zukunft bisher ungewiss.[13] Viele ehrenamtliche Helfer aus dem Ort selbst und den umliegenden Gemeinden, Feuerwehren und das DRK, auch aus dem Umland, sowie das Technische Hilfswerk und weitere Organisationen und Privatpersonen halfen bei der Beseitigung der Schäden und der teilweisen Wiederherstellung der Infrastruktur.
Seit Einführung der Reformation im 16. Jahrhundert ist das württembergische Rudersberg evangelisch-lutherisch geprägt. Heute gibt es zwei evangelische Gemeinden vor Ort, Rudersberg und Schlechtbach, die zusammengeschlossen sind in der evangelischen Gesamtkirchengemeinde Rudersberg-Schlechtbach[14] im Kirchenbezirk Schorndorf der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.
Katholiken kamen in nennenswerter Zahl erst nach dem Zweiten Weltkrieg nach Rudersberg. Die römisch-katholische Kirche zur Heiligsten Dreifaltigkeit wurde 1957 erbaut und seit 1960 mit einem eigenen Pfarramt ausgestattet, welches nun zur Seelsorgeeinheit Rudersberg / Welzheim im Dekanat Rems-Murr gehört.
Zudem gibt es eine evangelisch-methodistische und eine neuapostolische Gemeinde im Ort.
In Rudersberg wurde bis 2023 der Gemeinderat nach dem Verfahren der unechten Teilortswahl gewählt. Nach der Abschaffung derselben zur Kommunalwahl 2024 sind Überhangmandate nicht mehr möglich. Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am 24. Januar 2023 beschlossen, dass sich das künftige Gremium aus 22 Personen zusammensetzen soll.
Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024, bei der auch der Rudersberger Gemeinderat und die Ortschaftsräte neu zusammengesetzt wurden, fand eine Woche nach dem Hochwassers in Süddeutschland statt, bei der auch das Gemeindegebiet und Einrichtungen der öffentlichen Hand in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem.[15] Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2024 |
Sitze 2024 |
% 2019 |
Sitze 2019 |
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RB | Rudersberger Bürger | 32,34 | 7 | 34,14 | 10 | |
FW | Freie Wählervereinigung | 36,63 | 8 | 35,80 | 10 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 21,46 | 5 | 16,57 | 4 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 9,57 | 2 | 11,49 | 3 | |
gesamt | 100,0 | 22 | 100,0 | 27 | ||
Wahlbeteiligung | 60,85 % | 59,80 % |
In den Ortschaften Asperglen (bestehend aus den Ortsteilen Asperglen, Krehwinkel und Necklinsberg), Schlechtbach (bestehend aus den Ortsteilen Schlechtbach, Michelau und Lindental) und Steinenberg gibt es je einen Ortschaftsrat. Die Wahl der Ortschaftsräte in Asperglen und Schlechtbach erfolgt ebenfalls zukünftig nicht mehr nach dem Verfahren der Unechten Teilortswahl, alle Ortschaftsräte behalten jedoch die Sitzzahl, welche durch die Kommunalwahl 2019 bestimmt wurden, bei. Die Ortsvorsteher der Ortschaften Asperglen und Steinenberg arbeiten ehrenamtlich, der Ortsvorsteher von Schlechtbach ist hauptamtlich bei der Gemeinde tätig.[7]
Nachdem Martin Kaufmann im September 2017 zum neuen Oberbürgermeister von Leonberg gewählt wurde,[16][17] konnte am 21. Januar 2018 der ehemalige Hauptamtsleiter der Gemeinde Korb, Raimon Ahrens, aus einer Vielzahl an Bewerbern herausstechen und wurden an diesem Tag zum neuen Bürgermeister für Rudersberg gewählt.[18]
Seit dem 22. Juni 1991 bestehen partnerschaftliche Beziehungen[19] zur Stadt Ranis in Thüringen.
Rudersberg-Oberndorf ist die heutige Endhaltestelle des planmäßigen Zugverkehrs auf der 1908 bis Rudersberg eröffneten Wieslauftalbahn von Schorndorf. Von Schorndorf aus hat man Anschlüssen an regionale und überregionale Verbindungen. Die Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen erbauten das Rudersberger Bahnhofsgebäude als Einheitsbahnhof vom Typ IIb.[20] Während der Hauptverkehrszeiten verkehrt die Bahn im Halb-Stunden-Takt. Ein darauf abgestimmtes Buszubringungkonzept versorgt die nicht an der Bahnlinie liegenden Ortsteile. Die 1911 fertiggestellte und 1988 nach einem Hangrutsch gesperrte Fortführung der Bahnstrecke nach Welzheim wird seit Mai 2010 wieder an Sonn- und Feiertagen in den Sommermonaten und der Adventszeit von Touristikzügen nach einem besonderen Fahrplan befahren.[21] Die Verbindung zum überregionalen Straßennetz, B 14 in Backnang, B 29 in Schorndorf und A 81 in Mundelsheim, wird durch Landesstraßen hergestellt.
Auf Initiative des damaligen Bürgermeisters Martin Kaufmann hat Rudersberg auf Grundlage des Vorbildes von Bohmte (Niedersachsen) als eine der ersten Kommunen in Deutschland eine Straßengestaltung einer Landesstraße nach dem Prinzip des Shared Space umgesetzt und damit Platz zwei des Deutschen Verkehrsplanungspreises 2016 erreicht.[22]
Am Schulzentrum Rudersberg gibt es eine Grundschule, eine Hauptschule, eine Realschule sowie eine Förderschule. In Schlechtbach und Steinenberg gibt es jeweils eine Grundschule. Die Grundschule in Steinenberg trug seit 1951 den Namen August-Lämmle-Schule. Dieser Name wurde durch Beschluss des Ortschafts- und Gemeinderates 2021 in Grundschule Steinenberg geändert. Grund hierfür war ein Gutachten, welches von der Stadt Leonberg in Auftrag gegeben und der Gemeinde Rudersberg vom Schulamt übermittelt wurde. In diesem Gutachten wurde auf neue Erkenntnisse zur Person August Lämmles und seiner Rolle in der Zeit des Nationalsozialismus verwiesen, welche zu der Einschätzung führten, dass eine Benennung der Schule nach ihm als „sehr schwierig“ einzustufen sei.[23]
Neben den schulischen Bildungseinrichten bietet die Gemeinde auch zahlreiche Kindergärten im Hauptort und allen größeren Ortsteilen an. In insgesamt 10 Einrichtungen unterschiedlicher Träger werden über 500 Plätze im U3 und Ü3 Bereich mit verschiedenen Zeitmodellen angeboten. Unter den Einrichtungen befindet sich auch ein Waldkindergarten.
Die Volkshochschule Schorndorf betreibt im Rudersberger Ortsteil Steinenberg eine Außenstelle.
Der 1906 gegründete TSV Rudersberg überschritt 1986 die 1000-Mitglieder-Marke und ist der größte Sportverein im Ort. Neben der Fußballabteilung bietet der Verein auch in den Abteilungen Handball, Leichtathletik, Ski- und Snowboard, Tae Kwon Do, Tennis, Tischtennis, Turnen und Herz- und Rehasport Breitensport für alle Altersklassen. Die Fußballabteilung wird inzwischen von einem Förderverein unterstützt.
1919 wurde der TSV Schlechtbach gegründet und gliedert sich inzwischen in die Abteilungen Fußball, Tennis, Badminton, Turnen und Ski.
Im Jahr 1924 gründete sich in einem weiteren Ortsteil der TSV Oberndorf. In diesem Verein legt man hauptsächlich Wert auf Gymnastik, Turnen, Badminton und den Bogensport. Darüber hinaus hat sich im Verein auch eine Theatergruppe organisiert.
Die SF Steinenberg aus dem Jahre 1978 haben rund 650 Mitglieder (2008) und teilt sich in die Abteilungen Tanzen, Tischtennis, Taekwondo, Volleyball und Turnen. Ebenfalls können verschiedene Bewegungssportarten und Gymnastik in Anspruch genommen werden.
Der TTV Necklingsberg ist ein reiner Tischtennisverein. Im 1953 gegründeten Schützenverein Edelweiss e. V. und in der SLG SchießLeistungsGruppe kann Schießsport in der Gemeinde betrieben werden.
Das Kulturforum Rudersberg[26] ist eine bürgerschaftliche Initiative und arbeitet ehrenamtlich seit Februar 2003 im Auftrag der Gemeinde. Es präsentiert u. a. die Interkommunalen Theatertage zusammen mit den benachbarten Kommunen Welzheim und Alfdorf.
Der Kunstraum Zumhof e. V. ist ein Forum im Teilort Zumhof für Kunst und Musik sowie einer Temporärgalerie.[27]
Der Theaterkarren Schlechtbach e. V. ist vor mehr als 30 Jahren aus dem TSV Schlechtbach entstanden und pflegt und fördert die schwäbischen Mundart, Kultur und schwäbisches Brauchtum.[28]
Das Freilichttheater am Rosenbergele ist ebenfalls ein Mundart-Theater. Der Kirchplatz im Teilort Steinenberg ist traditionell Auftrittsort.
Vom wesentlich kleineren spätgotischen Kirchengebäude aus der Zeit zwischen 1450 und 1500 ist nur noch der Turm mit seiner Fachwerk-Glockenstube und der Glocke von 1495 erhalten. Beim Brand des Ortes 1693 wurde das Schiff in Mitleidenschaft gezogen und wohl nur unzureichend wiederherstellt, sodass 1781 der Landbaumeister Johann Adam Groß der Jüngere mit dem Neubau beauftragt wurde. Im November 1782 konnte der als Querkirche mit Dreiseiten-Emporen konzipierte Saalbau in schlichtem Spätbarockstil eingeweiht werden.
Die Schlechtbacher Kirche wurde 1972 nach Plänen des Stuttgarter Architekten Kurt Marohn mit einem Gemeindezentrum neu errichtet.[29]
In Rudersberg gibt es ein Heimatmuseum. Im Ortsteil Michelau ist die Ölmühle von 1754 zum Museum ausgebaut. Sie gilt als älteste Ölmühle in Baden-Württemberg. Bis 1955 wurde hier aus Leinsamen, Walnüssen, Bucheckern, Kürbiskernen und Raps Speiseöl gewonnen.[30]
Ein weiteres (privates) Museum gibt es im Rudersberger Teilort Krehwinkel in einem alten Fachwerkhaus, in dem der Künstler Heinz H.R. Decker (Jahrgang 1938) bis zu seinem Tod im Jahre 2014 lebte. Er war ein Vorreiter ökologisch inspirierter Kunst.[31]
Der Verein DBK Historische Bahn führt an Sonn- und Feiertagen in den Sommermonaten Sonderfahrten mit historischen Zügen auf der Wieslauftalbahn Schorndorf–Welzheim durch.
Burgruine im Ortsteil Waldenstein
Die Einwohner von Schlechtbach wurden früher scherzhaft die Gealrübe (Gelbe Rüben) genannt. Steinenberg wurde s´Bohnentäle (Bohnentälchen) oder Bohnegäu (Bohnen-Gau) genannt.[32]
Seit 2022 verleiht die Gemeinde Rudersberg die Jakob-Dautel-Ehrenmedaille an Einzelpersonen sowie an Organisationen, die sich mit ihrem Engagement in der Gesellschaft verdient gemacht haben.