Ruellia-Arten wachsen als aufrechte, kletternde oder kriechende, einjährige bis ausdauernde krautige Pflanzen und Sträucher.[1] Der Stängel ist vierkantig.
Die gegenständig angeordneten Laubblätter sind gestielt oder ungestielt. Die meist einfachen Blattspreiten sind elliptisch, eiförmig-lanzettlich oder länglich-spatelförmig mit spitzem-zugespitztem oder stumpfem oberem Ende. Die Blattränder sind glatt.[1]Nebenblätter fehlen.
Die end- oder seitenständigen Blütenstände sind verschiedengestaltig. Trag- und Deckblätter sind vorhanden oder fehlen. Es können Blütenstiele vorhanden sein.[1]
Die oft großen, zwittrigenBlüten sind fünfzählig und radiärsymmetrisch bis zygomorph mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind mehr oder weniger gleich lang und nur an ihrer Basis miteinander verwachsen. Die fünf Kronblätter sind zweilippig röhren- bis trichterförmig verwachsen. Die Farbe der Kronblätter ist gelb, weiß oder rot bis purpurfarben.[1] Je zwei der vier fertilenStaubblätter sind miteinander verwachsen. Zwei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen mit zwei bis zehn Samenanlagen je Fruchtknotenkammer. Der dünne Griffel endet in einer ungleich zweilappigen Narbe.[1]
Meist zwei bis zwanzig Samen reifen in zweifächerigen Kapselfrüchten. Die abgeflachten bis flachen Samen sind ei- oder kugelförmig.[1]
Die Gattung Ruellia wurde durch Carl von Linné aufgestellt. Der Gattungsname Ruellia ehrt den französischen Humanisten, Arzt und Botaniker Jean Ruel. Als Lektotypusart wurde 1913 Ruellia tuberosaL. durch Nathaniel Lord Britton und Addison Brown in An Illustrated Flora of the Northern United States, 2. Auflage, 3, Seite 241 festgelegt.[2]
Ruellia baikiei(Hook.) Benth. & Hook. f. ex Salomon: Sie kommt in Brasilien vor.[6]
Ruellia blechumL.: Sie kommt ursprünglich in Mexiko, in der Karibik, in Mittel- und Südamerika vor und ist in China, Neuguinea, auf den Philippinen, auf Hawaii, Palau und Fidschi ein Neophyt.[3]
Ruellia blumeiSteud. (Syn.: Ruellia tetragonaBlume): Sie kommt in Java vor.[6]
Ruellia capuroniiBenoist (Syn.: Ruellia prostrata var. rivularisBoivin ex Benoist, Ruellia rivularis(Benoist) Boivin ex Benoist): Sie kommt in Madagaskar nur in der Provinz Antsiranana vor.[5]
Ruellia caroliniensis(J.F.Gmel.) Steud. (Syn.: Pattersonia caroliniensisJ.F.Gmel.): Sie kommt in den östlichen Vereinigten Staaten und in Texas vor.[3]
Ruellia ciliatifloraHook. (Syn.: Ruellia lorentzianaGriseb.): Sie kommt in Brasilien, Argentinien, Paraguay und Bolivien vor und ist in Florida ein Neophyt.[3]
Ruellia ciliosaPursh: Sie kommt in den südöstlichen Vereinigten Staaten vor.[3]
Ruellia geayi(Benoist) E.A.Tripp (Syn.: Eusiphon geayiBenoist, Eusiphon longistamineusBenoist): Diese Neukombination erfolgte 2007. Sie kommt in Madagaskar in den Provinzen Fianarantsoa, Mahajanga sowie Toliara vor.[5]
Ruellia geniculata(Nees) Benoist (Syn.: Dyschoriste geniculataNees): Sie kommt in Madagaskar vor.[5]
Ruellia gruicollisBenoist: Sie kommt in Madagaskar in den Provinzen Fianarantsoa, Mahajanga sowie Toliara vor.[5]
Behaarte Ruellie (Ruellia humilisNutt.): Sie kommt in den Vereinigten Staaten vor.[3]
Ruellia indecoraBenoist: Dieser Endemit kommt in Madagaskar nur in der Provinz Mahajanga vor.[5]
Ruellia latisepalaBenoist: Sie kommt in Madagaskar nur in der Provinz Toliara vor.[5]
Ruellia leptosepalaBenoist: Dieser Endemit kommt in Madagaskar nur in der Provinz Toliara vor.[5]
Ruellia linearibracteolataLindau (Syn.: Ruellia sindicaA.Ghafoor & Heine, Dipteracanthus longifoliusStocks): Sie kommt vom nordöstlichen tropischen Afrika bis Kenia, im Jemen und in Pakistan vor.[6]
Ruellia linifoliaBenoist: Dieser Endemit kommt in Madagaskar nur in der Provinz Toliara vor.[5]
Ruellia macrophyllaVahl: Sie kommt im südlichen Mexiko, in Panama, Kolumbien, Venezuela und auf Kuba vor.[3]
Ruellia makoyanahort. Makoy ex Closon (Syn.: Ruellia portellaeHook. f.): Sie kommt im südöstlichen Brasilien vor.[6] Sie wird auch als Zimmerpflanze verwendet.
Ruellia miraE.Tripp & McDade: Sie wurde 2007 aus Costa Rica erstbeschrieben.[8]
Ruellia miseraBenoist: Dieser Endemit kommt in Madagaskar nur in der Provinz Toliara vor.[5]
Ruellia monanthos(Nees) Bojer ex T.Anderson: Sie kommt in Madagaskar in den Provinzen Fianarantsoa, Toamasina sowie Toliara vor.[5]
Ruellia prostrataPoir. (Syn. Dipteracanthus prostratus(Poir.) Nees): Sie kommt im tropischen Afrika, in Madagaskar, in Indien, Indonesien, Sri Lanka und im westlichen Australien vor.[3]
Ruellia quartziticolaCallm., E.A.Tripp & Phillipson (Syn.: Eusiphon longissimusBenoist, Ruellia longissima(Benoist) E.A.Tripp): Sie kommt in Madagaskar in den Provinzen Antananarivo sowie Fianarantsoa vor.[5]
Ruellia sacciferaBenoist: Sie kommt in Madagaskar nur in der Provinz Toliara vor.[5]
Ruellia simplexC.Wright (Syn.: Ruellia brittonianaLeonard, Ruellia coeruleaMorong, Ruellia spectabilisBritton, Ruellia tweedieanaGriseb.): Sie kommt ursprünglich in Mexiko, auf karibischen Inseln und in Südamerika vor und ist in den südlichen Vereinigten Staaten ein Neophyt.[3]
Kahle Ruellie (Ruellia strepensL.): Sie kommt in den Vereinigten Staaten vor.[3]
Ruellia tachiadena(Heine & A.Raynal) E.A.Tripp (Syn.: Benoicanthus tachiadenusHeine & A.Raynal, Ruellia gruicollis var. angustifoliaBenoist): Diese Neukombination erfolgte 2013. Die Art kommt in Madagaskar nur in der Provinz Fianarantsoa vor.[5]
↑ abcdefKamal Akhtar Malik, Abdul Ghafoor: Ruellia bei Tropicos.org. In: Flora of Pakistan. Missouri Botanical Garden, St. Louis
↑ abRuellia bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 25. Dezember 2017.
↑ abcdefghijklmnopqrstuRuellia im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 15. Dezember 2018.
↑Erin A. Tripp, Thomas F. Daniel, Siti Fatimah, Lucinda A. McDade: Phylogenetic Relationships within Ruellieae (Acanthaceae) and a Revised Classification. In: International Journal of Plant Sciences, Volume 174, Issue 1, Januar 2013, S. 97–137. Volltext-Online.
↑Iain Darbyshire, Erin A. Tripp, Guy E. Onjalalaina: Ruellia domatiata (Acanthaceae), a striking new species from Madagascar. In: Kew Bulletin, Volume 72, März 2017, S. 13. doi:10.1007/s12225-017-9676-7
↑ abcdLucinda A. McDade, Erin A. Tripp: A synopsis of Costa Rican Ruellia (Acanthaceae), with descriptions of four new species. In: Brittonia, Volume 59, 2007, S. 199–216. doi:10.1663/0007-196X(2007)59[199:ASOCRR]2.0.CO;2