Mittels SRV (Service) Resource Records kann per DNS propagiert werden, welche IP-basierenden Dienste in einer Domain angeboten werden. Zu jedem Dienst werden weitere Informationen geliefert, wie zum Beispiel der Server-Name, der diesen Dienst bereitstellt.
Ein Dienst wird durch den Namen und das mit einem Punkt angehängte Protokoll bezeichnet. Beiden Komponenten wird ein _
vorangestellt, um Verwechslungen mit anderen Domain-Namen zu verhindern.
SRV
_ldap._tcp.example.com. 3600 IN SRV 10 0 389 ldap01.example.com.
Ein Client kann in diesem Beispiel per DNS ermitteln, dass in der DNS-Domain example.com
der LDAP-Server ldap01
existiert, der über TCP Port 389
erreichbar ist.
Das Feld Priorität definiert die Rangordnung zwischen Records des gleichen Dienstes. Clients sollten zuerst die SRV-Records mit der zahlenmäßig niedrigsten Priorität verwenden und erst auf die Records mit höherem Prioritätswert zurückgreifen, wenn die Verbindungsversuche fehlschlagen. Wenn ein Dienst mehrere SRV-Records mit gleichem Prioritätswert hat, sollten die Clients proportional zum Wert des Felds Gewicht die Last verteilen. Im nachfolgenden Beispiel werden die Felder Priorität und Gewicht gemeinsam verwendet, um eine Kombination aus Lastverteilung und Reserve zur Verfügung zu stellen.
# _dienst._proto.name. TTL Klasse SRV Priorität Gewicht Port Ziel.
_sip._tcp.example.com. 86400 IN SRV 10 60 5060 bigbox.example.com.
_sip._tcp.example.com. 86400 IN SRV 10 20 5060 smallbox1.example.com.
_sip._tcp.example.com. 86400 IN SRV 10 20 5060 smallbox2.example.com.
_sip._tcp.example.com. 86400 IN SRV 20 10 5060 backupbox.example.com.
Die ersten drei Records haben alle die Priorität 10, also werden die Clients das Gewichtsfeld nutzen, um einen der drei Ziele (Host und Port) auszuwählen. Die Summe aller drei Gewichtswerte ist 100, also wird bigbox.example.com
bei 60 % aller Verbindungen verwendet. Die zwei Hosts smallbox1
und smallbox2
werden insgesamt für 40 % der Verbindungen verwendet; die Hälfte davon wird an smallbox1
und die andere Hälfte an smallbox2
geleitet. Sollte bigbox
nicht erreichbar sein, wird die Last gleichmäßig unter die beiden verbleibenden Maschinen aufgeteilt, da beide dann jeweils bei 50 % aller Verbindungsversuche kontaktiert werden.
Wenn keiner der drei Server mit Priorität 10 verfügbar ist, wird der Eintrag mit dem nächstniedrigsten Prioritätswert gewählt, also backupbox.example.com
. Dies könnte eine Maschine an einem anderen Standort sein, die nicht im Einflussbereich des Problems liegt, der die ersten drei Server unerreichbar gemacht hat.
Die Lastverteilung über SRV-Records ist von Natur aus eingeschränkt, da die Information effektiv statisch ist. Die aktuelle Auslastung der Server wird nicht berücksichtigt, es sei denn, die TTL-Werte sind niedrig genug (etwa eine Minute oder weniger), damit sich schnelle eine Änderung der Priorität (oder des Gewichts) auszahlt.
Weiter sind SRV-Einträge üblich bei folgenden standardisierten Protokollen:
Von Microsoft-Windows-2000-Clients werden SRV-RRs verwendet, um für einen benötigten Dienst den zuständigen Domain Controller zu ermitteln.