Saint-Jean-le-Vieux (Pyrénées-Atlantiques)

Saint-Jean-le-Vieux
Donazaharre
Saint-Jean-le-Vieux (Frankreich)
Saint-Jean-le-Vieux (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Pyrénées-Atlantiques (64)
Arrondissement Bayonne
Kanton Montagne Basque
Gemeindeverband Pays Basque
Koordinaten 43° 10′ N, 1° 12′ WKoordinaten: 43° 10′ N, 1° 12′ W
Höhe 171–500 m
Fläche 11,64 km²
Einwohner 857 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 74 Einw./km²
Postleitzahl 64220
INSEE-Code

Kirche Saint-Pierre d'Usakoa und das Rathaus

Saint-Jean-le-Vieux (baskisch Donazaharre) ist eine französische Gemeinde mit 857 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine. Durch Ort führt der Fernwanderweg GR 65, welcher weitgehend dem historischen Verlauf des französischen Jakobsweges Via Podiensis folgt.

Saint-Jean-le-Vieux liegt am Fuß der Pyrenäen, im äußersten Südwesten Frankreichs und gehört zum französischen Baskenland. Der Ort liegt an dem Flüsschen Laurhibar, einem Nebenfluss der Nive. Die nächste Stadt ist Bayonne, die man in nordwestlicher Richtung über die D22 nach circa 55 Straßenkilometern erreicht. Die nächsten französischen Großstädte sind Toulouse (218 km) in östlicher und Bordeaux (192 km) in nördlicher Richtung.[1]

Der Name Saint-Jean-le-Vieux ist historisch in den romanischen Varianten Sant-Juan-el-Viejo (1479), San-Juan-lo-Bielh (1513), S-Iean le Vieux (1650) und Sanctus-Petrus de Saint-Jean-le-Vieux (1685) überliefert.

In römischer Zeit war Saint-Jean-le-Vieux unter dem Namen Imus Pyrenaeus eine am Fuß der Pyrenäen, an der Straße von Bordeaux über Pamplona nach Astorga gelegene Station. Sie wird sowohl im Verzeichnis Itinerarium Antonini, als auch auf Karten aus dem Jahr 211 genannt. Die Streckenführung über Saint-Jean-Pied-de-Port bildet sich erst später heraus. In Ausgrabungen wurden Reste römischer Bauten, Münzen und andere Fundstücke freigelegt. Vor dem 13. Jahrhundert befand sich in Saint-Jean-le-Vieux das größte Hospiz auf dem Wege nach Santiago de Compostela. Die Kapelle von Saint-Blaise-d’Apat ospitalea war die Abtei des Hospizes, das durch den Johanniterorden betrieben wurde.

Vor der Französischen Revolution gehörte der Ort zum Gebiet des Pays de Cize in der Provinz Baskenland von Nieder-Navarra (frz. Basse-Navarre), welches den französischen Teil des ehemaligen Königreichs Navarra umfasste.

Einwohnerentwicklung

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Jahr 1793 1800 1836 1866 1901 1936 1962 1982 1990 1999 2006
Einwohner[2] 1031 659 1221 955 920 844 714 904 910 880 858

Beschreibung: In Gold neun (3;3;3) rot-weiß gespaltene Kugeln.

Jakobsweg (Via Podiensis)

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Von den zahlreichen mittelalterlichen Pilgereinrichtungen finden sich kaum noch Spuren. Heute bietet Saint-Jean-le-Vieux für Pilger eine Etappenherberge (französisch: Gîte d'étape), ein Hotel und Privatzimmer (französisch: Chambre d'hôtes). Der weitere Jakobsweg führt über La Magdeleine zum nur vier Kilometer entfernten Endpunkt der Via Podiensis Saint-Jean-Pied-de-Port, wo der Camino Francés nach Santiago de Compostela, mit dem Aufstieg in die Pyrenäen, beginnt.

Kultur, Sehenswürdigkeiten und Wirtschaft

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  • Reste des „römischen Lagers“ und der Römerstraße aus dem ersten und zweiten Jahrhundert.
  • Schloss Harriet aus dem späten Mittelalter, war ehemals die Kommandantur des Hospizes.
  • Das Herrenhaus Château d’Irunberri stammt aus dem 17. und 18. Jahrhundert.
  • Die Kapelle Saint-Blaise stammt aus dem 12. Jahrhundert.
  • Die Kirche Saint-Pierre. Das Portal aus dem 12. Jahrhundert ist das einzige erhaltene Gebäudeteil aus dieser Zeit.[3]
  • Auf dem Friedhof gibt es zwei scheibenförmige baskische Stelen aus dem 17. Jahrhundert.[4]

Circa 23 % der Bevölkerung des Kantons arbeitet in der Landwirtschaft.[5] Bei den landwirtschaftlichen Produkten stellen Käseherstellung und Weinanbau den Schwerpunkt dar. Der Wein wird unter der Bezeichnung Irouléguy (AOC) vermarktet.[6]

  • Bettina Forst: Französischer Jakobsweg. Von Le Puy-en-Velay nach Roncesvalles. Alle Etappen – mit Varianten und Höhenprofilen. In: Rother Wanderführer. Bergverlag Rother, München (recte: Ottobrunn), 2007, ISBN 978-3-7633-4350-8.
  • Bert Teklenborg: Radwandern entlang des Jakobswegs. Vom Rhein an das westliche Ende Europas. 3. Auflage. Verlagsanstalt Tyrolia, Innsbruck 2007, ISBN 978-3-7022-2626-8.
Commons: Saint-Jean-le-Vieux – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Gemeindeinformation auf annuaire-mairie.fr (französisch) Abgerufen am 21. Januar 2010
  2. Cassini (französisch); abgerufen am 4. Februar 2010.
  3. Eintrag Nr. 64484 in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  4. Eintrag Nr. 64484 in der Base Palissy des französischen Kulturministeriums (französisch)
  5. INSEE Tabelle EMP T8@1@2Vorlage:Toter Link/recensement.insee.fr (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (französisch) Abgerufen am 11. Februar 2010
  6. @1@2Vorlage:Toter Link/www.quid.frGemeindeinformation auf www.quid.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (französisch). Online-Angebot von Quid wurde im März 2010 eingestellt.
Jakobsweg „Via Podiensis

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