Saint-Nectaire | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Auvergne-Rhône-Alpes | |
Département (Nr.) | Puy-de-Dôme (63) | |
Arrondissement | Issoire | |
Kanton | Le Sancy | |
Gemeindeverband | Massif du Sancy | |
Koordinaten | 45° 35′ N, 3° 0′ O | |
Höhe | 609–1011 m | |
Fläche | 33,26 km² | |
Einwohner | 769 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 23 Einw./km² | |
Postleitzahl | 63710 | |
INSEE-Code | 63380 | |
Ortseingang |
Saint-Nectaire ist eine französische Gemeinde mit 769 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Puy-de-Dôme in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Überregional bekannt ist sie vor allem durch drei Dinge:
Saint-Nectaire liegt im östlichen Teil des Bergmassivs Monts Dore, das wiederum Teil des Zentralmassivs ist. Die Stadt gliedert sich in zwei Teile, Saint-Nectaire-le-Haut mit der romanischen Kirche auf dem südlichen Hang des Tals und Saint-Nectaire-le-Bas mit den Thermalquellen, unten im Tal.
Saint-Nectaire weist noch viele Zeugnisse der neolithischen Epoche auf, so sind noch fünf Dolmen (Dolmen de la Pineyre) und zwei Menhire (Croix de Saint-Roch, Menhir von Freydefond) in der Umgebung des Ortes zu sehen. Unmittelbar auf dem Mont Cornadore, nicht weit von der späteren christlichen Kirche, gibt es einen großen Dolmen. Auch hier fällt die nicht seltene enge Nachbarschaft zwischen den frühen Kultstätten und einer christlichen Kirche auf[3] (wie etwa bei der Kathedrale von Le Mans oder in Langenstein).
Neolithische Steinsetzungen wurden später häufig religiöse Zentren keltischer Völker, vor allem solche in dieser außergewöhnlichen Größe. Man kann das allerdings für diesen Dolmen nur vermuten. Das Gebiet der Basse Auvergne wurde jedenfalls vom gallischen Stamm der Arverner besiedelt, dessen Name in dem der Région wieder zu finden ist. Nachdem Cäsar noch im Jahr 52 vor unserer Zeitrechnung in Alesia (Burgund) die Gallier unter Vercingetorix besiegt hatte, besetzten die Römer auch das Land der averna civitas (ab 1. bis in das 3. Jahrhundert), das damit zur gallischen Provinz wurde. Man spricht von der gallo-römischen Epoche, für die die Nutzung der Thermalquellen der Region nachgewiesen ist.
Zur Zeit der Völkerwanderung (4. bis 6. Jahrhundert) überfielen Westgoten, Franken, Sarazenen und Wikinger wiederholt die ehemals gallo-römischen Zentren. In dieser Zeit gab es im Gebiet des späteren Saint-Nectaire noch keine Siedlung von Bedeutung, für die sich die durchziehenden Völker hätten interessieren können.
Die ehemalige Prioratskirche Saint-Nectaire ist in der für die Auvergne typischen Variante des romanischen Kirchenbaustils erbaut. Sie gehört zu den fünf romanischen Hauptkirchen im Département Puy-de-Dôme, zusammen mit der Stiftskirche Notre-Dame du Port in Clermont-Ferrand, der Basilika Notre-Dame in Orcival, der Klosterkirche Saint-Austremoine in Issoire und der Kirche von Saint-Saturnin. Besonders auffällig und einzigartig ist bei den romanischen Kirchen der Auvergne die Aufstockung des Querschiffes, die als massif barlong oder auvergnatischer Querriegel bezeichnet wird.