Salomo Glassius (auch Salomon Glassius, Glaß; * 20. Mai 1593 in Sondershausen; † 27. Juli 1656 in Gotha) war ein deutscher lutherischer Theologe.
Geboren als Sohn des Balthasar Glaß, der zunächst als schwarzburgischer Rentschreiber in Grüningen und Sondershausen aktiv war und später Amtsschosser in Gehren wurde, und dessen Frau Anna Maria Müller, nahm Glassius zunächst ein Studium an der Universität Jena auf. Er wechselte während seiner Studienzeit an die Universität Wittenberg und kehrte zurück an die Jenaer Akademie, wo er der Lieblingsschüler von Johann Gerhard wurde und in dessen Hausstand Aufnahme fand.
Unter seiner Förderung erwarb Glassius 1617 den akademischen Grad eines Magisters, fand als Adjunkt Aufnahme an der philosophischen Fakultät der Akademie und wurde 1621 Professor der hebräischen und griechischen Sprache. 1625 wurde er zum Superintendenten in Sondershausen berufen, promovierte 1625 in Jena zum Doktor der Theologie und trat 1638 die Nachfolge von Gerhard als Professor der Theologie an der Universität Jena an.
1640 nahm er das Angebot Herzog Ernsts I. von Sachsen-Gotha an, die Stelle des Generalsuperintendenten von Sachsen-Gotha, das Amt des Oberhofpredigers, des Konsistorialassessors und Ephorus am Gymnasium in Gotha zu übernehmen. In diesem Amte wirkte er wesentlich beim Neuaufbau des durch den Dreißigjährigen Krieg daniederliegenden Kirchen- und Schulwesens im Herzogtum mit.
Nachdem er der Jenaer Akademie bereits 1625 und 1639 als Rektor der Alma Mater vorgestanden hatte, übernahm er in seinem neuen Amt die Visitation derselben, beteiligte sich an der Entwicklung der biblischen Hermenautik und verfasste katechetische, exegetisch-homiletische und argendarische Literatur. Nach Gerhards Tod beteiligte er sich an der Bearbeitung der Weimarischen Bibel. Durch seine theologische Praxis, die sich auf die „reine Lehre“ der Bibel stützte, gilt er als ein geistiger Vater August Hermann Franckes.
Glassius fand seine letzte Ruhestätte auf dem Gothaer Friedhof I (Alter Gottesacker) zwischen Bürgeraue und Eisenacher Straße. Nach der Auflassung des Friedhofes im Jahre 1874 wurde seine Grabplatte in den Kreuzgang der Augustinerkirche versetzt, wo sie bis heute zu sehen ist.
Personendaten | |
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NAME | Glassius, Salomo |
ALTERNATIVNAMEN | Salomon Glaß; Salomo Glaß |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher lutherischer Theologe |
GEBURTSDATUM | 20. Mai 1593 |
GEBURTSORT | Sondershausen |
STERBEDATUM | 27. Juli 1656 |
STERBEORT | Gotha |